Journal
Dezember 2016
Samstag, 31. Dezember 2016
Ein neuer Tag, ein neues Ziel. Wir sind nach Valbella gefahren, um mit Corinne und Guido Silvester zu feiern. Ein wunderbarer Abend mit einem feinen Essen und guten Gesprächen. Unaufgeregt ins neue Jahr geprostet und ausgezeichnet geschlafen.
Freitag, 30. Dezember 2016
Nach Lyon haben wir uns spontan entschlossen Hans Jörg und Verena in Biel zu besuchen. Auf dem Weg nach Biel machten wir noch einen Abstecher nach Founex. Monika hat dort als junge Frau als Opairmädchen gearbeitet. Der Ort ist in der Zwischenzeit ziemlich verbaut. Monika hat praktisch nichts mehr gekannt. 44 Jahre sind eine lange Zeit.
Am Abend hatten wir einen sehr unterhaltsamen Abend in einer Altstadtbeiz in Biel. Die Stadt würde mir auch gefallen.
Donnerstag, 29. Dezember 2016
Am Morgen besuchten wir eine grosse Matisse Ausstellung in Lyon. Der Andrang war riesig. Es brauchte einiges an Geduld bis wir uns die Werke ansehen konnten. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mit meinem AIAP Ausweis von visarte in allen Museen freien Eintritt zu den Ausstellungen hatte. In der Schweiz und Deutschland klappt das leider nicht überall. Im Museum wurden sehr viele Zeichnungen, Malereien und Skulpturen von Matisse präsentiert und mit Werken von Künstlerinnen und Künstlern aus Lyon ergänzt. Gezeigt wurden unter Anderem auch die grossen , gegossenen Rückenakte. Die Bronze wirkte aber wie Schweizer Milchschokolade. Mir gefallen die schwarzen Güsse sehr viel besser. Es gab einige sehr schöne Momente im Museum. Eine junge Japanerin studierte die Arbeiten von Matisse in einer Intensivität, dass es fast zu Verschmelzungen zwischen ihr und den Werken kam. Es gab auch einige Besucher, die aussahen, wie wenn sie aus einer längst vergangenen Epoche zurückgekommen wären.
Am Nachmittag besuchten wir das Musée d'art contemporain. Ich habe gestaunt, dass Thierry Raspail immer noch in Lyon arbeitet. Ich habe ihn kennen gelernt als ich 1984 mit dabei war an der grossen Ausstellung Octobre des Arts. Das Museum war sehr gut besucht auch dank einer Ausstellung zum Thema Street-art. Ich habe mich auch gefreut über die Präsentation von einer Schenkung der Hilger Collection. Das Mappenwerk von Mel Ramos war sehr schön präsentiert. Eine weitere Überraschung war die Präsentation der Performances von Jan Fabre. Stigmata, Actions & Performancs 1976-2016.Ich kenne viele Arbeiten von Fabre durch meine Zusammenarbeit mit der Deweer Art Gallery in Belgien. Die Performances wurden mit Filmmaterial, Modellen, Texten und mit Materialien auf kleinen, ganz regelmässig im Raum aufgestellten Glastischen präsentiert. Das hat mir sehr gut gefallen.
Mittwoch, 28. Dezember 2016
Wir haben das grosse Areal der LUMA Stiftung besucht. Eine junge Kunsthistorikerin hat uns eineinhalb Stunden durch das ganze Gelände geführt. Auf diesem Industrieareal wurden früher die Lokomotiven und Waggons der SNCF gewartet. Es ist imposant, was nun hier von Maja Hoffmann renoviert und aufgebaut wird. Ein Kulturzentrum für Fotografie, Musik, Tanz, bildende Kunst, mit Laboratorien für alle Sparten, mit einem grossen öffentlichen Park, Künstlerateliers usw. Zur Zeit entsteht als Zentum ein eindrücklicher Bau von Frank O. Gehry. Das ganze Gelände war einmal ein riesiger Friedhof, der in der Zeit der Industrialisierung unzimperlich und respektlos mit Dynamit weggesprengt und flach gelegt worden ist. Das muss wie ein riesiges, verlassenes Schlachtfeld ausgesehen haben.
Am Nachmittag haben wir uns die Ausstellung von Urs Fischer in der Fondation Vinzent Van Gogh angeschaut und da einige Schweizer angetroffen. Für Franzosen scheint der Eintrittspreis zu teuer zu sein. Urs Fischer hat aus dem Vollen geschöpft und eine eindrückliche Inszenierung zum Thema Malerei geschaffen, die sehr leichtfüssig und etwas salopp wirkt.
Nach einem feinen Mittagessen sind wir weiter gefahren nach Lyon. Wir hatten ein sehr schönes Zimmer gebucht in einer Privatwohnung mitten in der Stadt.
Dienstag, 27. Dezember 2016
gegen Mittag war das Auto repariert und wir fuhren los nach Arles. Wir hatten mitten in der Altstadt ein Hotelzimmer gebucht.
Montag, 26. Dezember 2016
Wir hatten alles zusammengepackt und Monika wollte zusammen mit Jeremie das Auto von einem Parkplatz in der Nähe abholen. Das dauerte und dauerte. Nach rund einer Stunde kamen die Beiden zurück aber ohne das Auto. Irgend ein Idiot hatte die Fensterscheibe auf der Fahrerseite eingeschlagen. Wir mussten einen Tag warten wegen der Reparatur.
Freitag, 23. Dezember 2016
Monika fährt mit dem vollgepackten Auto zusammen mit Jérémie und ich nehme zusammen mit Vera den Zug nach Toulouse. Die rund vierstündige Bahnfahrt machte richtig Spass. Vera und ich hatten wieder einmal richtig schön Zeit zum Reden. Am Bahnhof wurden wir von Eric abgeholt und fuhren dann zum Wohnhaus von Catiy und Eric an einem ganz ruhigen Quartier am Stadtrand von Toulouse. Wir haben einige wunderschöne Tage erlabt mit vielen Stadtwanderungen, Museumsbesuchen, gutem Essen, lustigen Spielrunden und einem herrlichen Weihnachtsfest.
22 Dezember 2016
Wir haben lange geschlafen, einen Spaziergang gemacht und das Haus angeschaut, das die Freunde im Moment renovieren. Am Donnerstag hatten wir eine eindrückliche Degustation. Der Wein ist wirklich ausgezeichnet.
Dienstag, 20. Dezember 2016
Gegen Mittag sind wir weiter gefahren nach Bordeaux. Ich war noch nie in dieser Stadt und wollte unbedingt das Musée d'art contemporain de Bordeaux besuchen. Dank unserem Tom-Tom haben wir das auch sofort gefunden. Ein eindrücklicher Bau mit einer unrühmlichen Geschichte. Hier war einmal der Sklavenmarkt untergebracht. Das Bauwerk ist eindrücklich. Im Erdgeschoss wurde eine riesige Filminstallation von Rosa Barba präsentiert. In den oberen Räumen sah ich seit langer Zeit wieder einmal eine grosse Installation von Anette Messager. Das erinnerte mich gleich an unsere Begegnung vor 33 Jahren an der Biennale in Sydney. Wir hatten damals eine super Zeit zusammen mit Annik Nozati, Tony Cragg und vielen anderen.
Gegen Abend sind wir weitergefahren in die Nacht hinein nach Listrac - Medoc. Vera und Jérémie erwarteten uns dort bei einer befreundeten Familie die auf dem grossen Weingut Jander leben und arbeiten. Die Zukunft scheint hier ungewiss. Das Weingut und das Schloss sollen wieder verkauft werden.
Montag, 19. Dezember 2016
Heute Morgen habe ich noch alle Pakete zur Post gebracht. Monika hat unsere Sachen zusammengepackt und dann sind wir früh losgefahren Richtung Frankreich. Zuerst nach Basel, Mulhouse und dann nach Moulins. Monika hat sich für den ersten Reisetag einfach eine Stadt ausgesucht zwischen St. Gallen und Bordeaux. Nach einer langen Fahrt erreichten wir die sehr schöne alte Handelsstadt aus dem 15. Jahrhundert. Moulins passt ja bestens für reisende Müller. Der Name der Stadt nimmt Bezug auf die vielen Mühlenschiffe, die auf dem Fluss Allier das Getreide gemahlen und transportiert haben. Am Abend sassen wir zum Essen in einem wunderschönen Restaurant, in dem Coco Chanell sehr oft verkehrt haben soll. Das Restaurant Grand Café aus der "Belle Époque" soll damals von ihrer Schwester geführt worden sein. Ein wunderschöner Spiegelsaal mit Empore, der sich selbst unendlich im Spiegelbild vervielfacht.
Sonntag, 18. Dezember 2016
Der gestrige Tag war sehr anstrengend aber alles ist wunderbar gelaufen. Die Lesungen, Gespräche und die zwei Buchvernissagen waren sehr anregend. Wir hatten den ganzen Nachmittag ein dichtes Programm und sehr viele interessierte Besucherinnen und Besucher. Am Nachmittag traf auch Jana Schulz aus Berlin ein mit einem Koffer voller Bücher. Ich liebe diese Tage, umgeben von Büchern und interessanten Menschen. Monika hat wunderbare Suppen gekocht und spezielle Sachen gebacken. Alles vom Feinsten. Als die Besucher gegangen waren haben wir draussen in unserer "Höhle" ein Feuer gemacht und im kleinen Kreis noch einmal eine gute Flasche Wein getrunken. Dick in grosse Schafspelze eingemummelt war das ein wunderbarer Abschluss des Tages.
Heute konnte ich mich noch einmal in aller Ruhe mit Jana Schulz unterhalten. Ihr druckfrisches Buch gefällt mir sehr. SOME WILL WING, SOME WILL LOSE, SOME WILL SING THE BLUES. Der Buchtitel hat gestern unseren Nachbarn Hermann zum Spiel mit der Mundharmonika angeregt. Spontan hat er vor und nach der Lesung von Jana zwei kurze Stücke gespielt. Richtig gut war das.
Freitag, 16. Dezember 2016
Heute musste ich schon um acht Uhr im Atelier stehen, um zwei Transporte zu machen. Mathias Stäbler hat sechzig Stühle und drei Stehtische abgeholt für unsere Verlagspräsentation. Und um 10 Uhr sind die neuen Bücher geliefert worden von Peter Z. Herzog und Florian Vetsch. Das war wieder einer dieser tollen Momente. Wenn man nach langer Vorarbeit endlich das erste gedruckte Buch in den Händen halten kann. Das Buch ist wunderbar geworden.
Am Nachmittag kam schon der erste Besucher an unsere Verlagspräsentation. Das ist immer ein gutes Zeichen, wenn jemand einen Tag zu früh kommt. Ich musste natürlich sofort kontrollieren ob ich das falsche Datum auf die Einladungskarten gedruckt habe. Zum Glück war das aber nicht der Fall.
Am Abend waren wir an der Ausstellungseröffnung im Kunstmuseum. Mark Dion hat im ehemaligen Naturmuseum eine witzige und eindrückliche Ausstellung inszeniert. Das gab eine lange Nacht.
Donnerstag, 15. Dezember 2016
Heute besuchten wir gleich zwei neue Ausstellungsorte in St. Gallen. Anita Zimmermann und Marianne Rinderknecht eröffneten an der Goliathgasse zwei in einer Stützmauer eingelassene Vitrinen, die früher vom Strassenbauamt als Materiallager benutz wurden. Der Ausstellungsort heisst "Hiltibold". Das war der Begleiter und Förderer von Gallus, der das Kloster in St.Gallen gegründet hat. Anschliessend haben wir das neue Nextex im ehemaligen italienischen Konsulat besucht. Eine sehr spezielle Ausstellung mit Stefan Inauen, Kasia Maksymowicz und Michael Zellweger. Wir haben in den achtziger Jahren ganz in der Nähe gewohnt, an der Bleichestrasse 3, gleich beim roten Platz von Pipilotti Rist. Es ist sehr speziell, plötzlich in diesem ehemaligen Italienischen Konsulat zu stehen und Kunst anzuschauen. Die Räume sind sehr geheimnisvoll, wie aus einer anderen Zeit.
Mittwoch 2016
14. Dezember: Ich war die ganze Woche damit beschäftigt alle Bücher zusammen zu tragen für die Verlagspräsentation, die am Samstag stattfindet. Ich mache das sehr gerne. Das Ausbreiten von all den Publikationen erzeugt ein sehr spezielles Zeitgefühl. Die inhaltliche Auseinandersetzung von dreissig Jahren Büchermachen ausgelegt auf grossen Tischen. Ich bin ziemlich nervös. Das neue Buch von Peter Z. Herzog und Florian Vetsch ist noch nicht geliefert worden. Das wir knapp aber bis jetzt hat es mit den Produktionen immer geklappt.
Samstag, 10. Dezember 2016
Heute ist Feiertag. Monika und ich feiern unsere Geburtstage. Am Nachmittag sind wir für einen Apéro auf die Waldegg gefahren. Ein herrlicher Tag mit viel Sonne und einem wunderbaren Blick auf den Alpstein. Am Abend gehen wir mit Freunden zu Freunden und dort werden wir sicher wunderbar bekocht. Grosse Freude.
Freitag, 9. Dezember 2016
Heute Morgen hatte ich ein langes Gespräch mit Kaspar Surber über Kulturpolitik und die ganze Entwicklung in der Kulturszene. Es war sehr spannend, wieder einmal laut zu denken. Die ganzen Sparübungen die uns in nächster Zeit bevorstehen können geben mir sehr zu denken. Wenn die Unternehmenssteuerreform angenommen werden sollte besteht die Gefahr, dass vor allem in der Bildung und in der Kultur Abstriche gemacht werden. Zur Zeit siehr man das in Luzern. Die grossen Kulturinstitutionen sollen 8% weniger Geld bekommen und das kann nach der Abstimmung noch viel schlimmer werden.
Am frühen Abend hatte ich einen Artztermin. Mein rechtes Knie ist defekt. Das hat sich in den letzten Tagen verschlimmert. Ich habe zu viel getanzt. Die sehr sympathische Ärztin hat dann festgestellt, dass ich einen Riss im Miniskus habe. Ich hoffe schwer, dass sich das wieder beruhigt.
Donnerstag, 8. Dezember 2016
Ich musste früh zum Bahnhof. In Zürich hatten wir die Abschlusssitzung von unserem Festkomitee für die Feier 150 Jahre visarte.schweiz. Das Fest war ja wirklich wunderbar. Am Nachmittag war dann noch die Sitzung vom Zentralvorstand von visarte. Bis zum Abend war ich ziemlich geschlaucht. Für dieses Jahr ist nun Schluss mit Sitzungen.
Mittwoch, 7. Dezember 2016
Heute konnte ich eine Arbeit fertigstellen für die Ausstellung Tell in IL PAESE DI TELL, die vom 27. Januar bis zum 18. Februar im Mercato Coperto in Giubiasco stattfindet. Dafür musste ich zuerst beim "Veloflicker" vorbei, um ein paar alte Gummischläuche abzuholen. Ich glaube das wird sehr lustig. Organisiert wird die Ausstellung von Urs Dickerhof und Giancarlo Tamagni.
Dienstag, 6. Dezember 2016
Ich bin sehr früh aufgestanden, um eine Planskizze noch einmal neu zu zeichnen. Ich hatte am Nachmittag eine Sitzung in Zürich für ein spannendes Bauprojekt. Es ist alles sehr gut gelaufen und ich bin gespannt wie sich dieses Projekt weiter entwickelt. Ich liebe diese Auseinandersetzung mit Architektur. Als Künstler kommt man da in ganz andere Dimensionen hinein, was die Volumen und die Öffentlichkeit betrifft.
Montag, 5. Dezember 2016
Am Morgen hatte ich meine Therapiestunde bei Theresa Germann. Die Physiobalance tut mir sehr gut für mein Körperbewusstsein. Anschliessend musste ich gleich zum Bahnhof. Ich hatte in Solothurn eine Jurysitzung für ein grosses Kunst am Bau Projekt für das neue Spitalgebäude. Ich denke, das wird eine sehr spannende Auseinandersetzung.
Sonntag, 4. Dezember 2016
Ein gemütlicher Sonntag mit einem langen Spaziergang und am Abend ein richtig berührendes Konzert vom Orchester der Universität St. Gallen.
Samstag, 3. Dezember 2016
Monika und ich sind am Nachmittag nach Chur gefahren zur Eröffnung der Jubiläumsausstellung von der visarte Graubünden. Lynn Kost hat eine wunderbare Ausstellung zum Thema "Archive" kuratiert. Ich war vor einem Jahr bei der Jurierung dabei. Es war sehr spannend zu sehen, wie die Künstlerinnen und Künstler die ausgewählten Projekte weiter entwickelt haben. Das war ein riesiger Rummel im Museum. Eine richtige Kontaktbörse. Ich konnte mit vielen Künstlerinnen und Künstlern reden, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Ein richtig guter Abend.
Freitag, 2. Dezember 2016
Heute wurde Peter Gross mit dem grossen Kulturpreis der St. Galler Kulturstiftung geehrt. Die Feier fand in der Lokremise statt. Launige Reden von Corinne Schatz und Gottfied Höppli und ein starker "Hergott -Text" von Peter Gross, grossartig vorgetragen durch die Schauspielerin Diana Dengler. Die Musikerin Vera Kappeler war auch sehr überzeugend am Klavier. Das war ein sehr unterhaltsamer Abend mit vielen spannenden Gesprächen.
Donnerstag, 1. Dezember 2016
Um 11 Uhr bin ich losgefahren nach Bern. Ich habe mir die Ausstellungen im Kunstmuseum und in der Kunsthalle angeschaut und bin dann ins Bollwerk gegangen für eine Sitzung mit den Präsidentinnen und Präsidenten von allen Organisationen, die Mitglieder bei suisseculture sind. Zur Zeit ist die Revision des Urheberrechts ein grosses und umstrittenes Thema.
November 2016
Mittwoch, 30. November 2016
Ich habe in den letzten Tagen sehr viel arbeiten können an neuen Projekten. Wenn ich in mein Atelier im Haggenquartier fahre umweht mich ein wehmütiges Lüftchen. In drei Monaten ist da Schluss. Es ist sehr speziell, nach einem Vierteljahrhundert auszuziehen. Der Umzug verlangt einiges an Logistik. Ich freue mich aber auch auf einen Neuanfang. Räume können sich auch verbrauchen. Wenn alles zu vertraut wird, verpufft auch die Energie.
Dienstag, 29. November 2016
Am Abend war ich in Zürich verabredet für eine SWIPS Sitzung. Das ist die Vereinigung der unabhängigen Schweizer Verlage. Für mich ist das immer sehr spannend.
Montag, 28. November 2016
Heute hatte ich einen Termin mit einem Marderspezialisten. Das war wirklich spannend. Im neuen Atelier und Lager das ich mieten möchte hat sich ein Marder eingenistet. das sind ja sehr schöne und schlaue Tiere, sie können aber auch enorme Schäden anrichten. Am Abend habe ich an der Haggenstrasse Corinne Schatz getroffen, um ihr noch einige Bücher von David Bürkler zu übergeben.
Sonntag, 27. November 2016
Am Mittag haben wir uns spontan entschlossen, das neue Naturmuseum in St. Gallen zu besichtigen. Für uns ist das zu Fuss in etwa fünf Minuten zu erreichen. Der Bau von Armon Semadeni Architekten gefällt mir ausgezeichnet. Das ergibt nun ein wunderbares Ensemble mit der Kirche vom Neudorf. Stark sind die total unterschiedlichen Aussichten aus dem Museum. Der ruhige, klösterliche Ausblick auf die St. Maria Kirche im Neudorf. Ich habe gerade gelesen, dass in dieser Kirche eine der bedeutendsten Orgeln der Schweiz steht. Dann der schwindelerregende Anblick der stark befahrene Autobahn und ein Einblick in eine Einfamilienhauskultur mit vielen Chalets aus den Fünfzigerjahren. Das Naturmuseum ist gut gemacht und inhaltlich wird auf den verschiedenen Etagen sehr viel geboten. Die Kinder und ihre Eltern hantieren mit grossem Eifer an den vielen Knöpfen, Informationsteilen etc. herum. Sie hören sich Texte an, ziehen an Schubladen und ergötzen sich an der Vielfalt der ausgestellten Natur. Der Publikumsaufmarsch ist beträchtlich. Vom Säugling bis zum Greis. In den ersten zwei Monaten haben schon 20'000 Menschen das Museum besucht.
Samstag, 26. November 2016
Monika hat wunderbar gekocht für Freunde. Ein schöner Abend mit Spannung, Strahlung und Einblicken.
Freitag, 25. November 2016
Ich habe im Atelier an der Haggenstrasse das ganze Atelier aufgeräumt und eine Ausstellung vorbereitet für die Rheintaler Kulturkommission. Am frühen Abend habe ich dann eine Einführung in meine Arbeit als Kulturvermittler, Verleger und Künstler gemacht. Ich glaube, das ist ganz gut gelungen. Anschliessend bin ich zusammen mit Karl Stadler zur Ausstellungseröffnung zur Kunsthalle gefahren. Zur Zeit läuft eine ganz spannende Präsentation von jungen Künstlern. Die Performance von Sophie Jung hat mich total begeistert. Ein lustiger Abend mit interessanter Kunst, Party und Tanz.
Donnerstag, 24. November 2016
Bei uns sind heute die Techniker angesagt. Ein Elektiker muss einige Schalter auswechseln und eine Lampe reparieren und ein techniker von Swisscom sorgt heute endlich dafür, dass wir mit zwei Telefonen gleichzeitig telefonieren können und dass auch der TV normal eingeschaltet werden kann. Es war lange Zeit zum Verzweifeln. Nun funktioniert aber alles wieder.
Mittwoch, 23. November 2016
Heute habe ich mich den ganzen Tag mit der Illustration einer Zeitschrift beschäftigt. Nach einem harzigen Einstieg ist mir die Sache dann plötzlich sehr leicht von der Hand gegangen. Jetzt habe ich 7 Illustrationen, bunt, einfach und mit einem kleinen Rätsel verbunden.
Dienstag, 22. November 2016
Gegen Abend war ich verabredet mit Christian Röllin, um alle Bilder aus der vergangenen Ausstellung zu transportieren. Ich konnte mir bei dieser Gelegenheit gleich die neue Ausstellung anschauen. Zur Zeit präsentiert er sehr schöne Arbeiten von Alfred Sturzenegger und Peter Dew.
Montag, 21. November 2016
Ich war zum Mittagessen verabredet mit Christoph Doswald und Regine Helbling. Wir wollten uns vorbereiten für ein Hearing mit der Stiftung Pro Helvetia, an dem auch eine Delegation vom Schweizer Kunstverein beteiligt war. Das zweistündige Gespräch war sehr aufschlussreich und erhellend. Es gibt noch viel Klärungsbedarf, nachdem die Aufgaben im kulturellen Bereich neu verteilt worden sind zwischen dem BAK und der Pro Helvetia.
Sonntag, 20. November 2016
Eri hat für uns ein wunderbares Frühstück vorbereitet. Wir sind dann in aller Ruhe und total erfüllt nach Hause gefahren. Ich liebe solche Fahrten, weil man so viel Zeit hat, alles erlebte noch einmal zu reflektieren.
Samstag, 19. November 2016
Monika und ich sind früh losgefahren nach Luzern für das grosse visarte Fest. Ich wollte unbedingt schon vor 13 Uhr beim Kunstmuseum sein, um die Führungen zu besprechen, die auf halb zwei angesagt waren. Wir erwarteten sehr viele Leute und wollten verhindern, dass das ein Chaos wird. Wir haben dann alle Gäste bereits unten beim Eingang begrüsst und informiert. Im Museum gab es dann jede Viertelstunde zwei kurze Einführungen in die Ausstellungen Werke aus einer Genfer Privatsammlung in der auch die frühe Arbeit Ledertorso von mir präsentiert wurde und in die sehr interessante, raumgreiffende Installation von Laure Prouvost. Unsere Gäste sind sehr lange im Kunstmuseum geblieben. Ich bin dann mit der S-Bahn nach Emmenbrücke gefahren. Die nächste Station war die Ausstellung von Maria Zgraggen im akku. Um halb vier waren dann sicher 150 Personen vor Ort. Ich habe die Gäste begrüsst und die Kuratorin Lena Friedli hat zur Arbeit von Maria gesprochen, die innerhalb von zwei Jahren eine tolle Ausstellung erarbeitet hat. Wer Malerei liebt sollte diese Ausstellung nicht verpassen.
Anschliessend sind wir gemeinsam zur HSLU spaziert. Um 17.15 war das Diskussionsforum angesagt zum Thema Laut denken, über die Zukunft der Kunst. Christian Jelk und Dorothea Strauss hielten je ein Impulsreferat und anschliessend diskutierten sie zusammen mit Marianne Burki von Pro Helvetia, der Künstlerin Vanessa Billy und dem Künstler Kerim Seiler. Sehr professionell moderiert wurde das Ganze von Christoph Doswald. Das war eine vielsprachige spannende Diskussion zum Auftakt von unserem visarte Fest.
Nach dem Apéro gab es, eingeführt durch Regine Helbling, Reden von der Direktorin Gabriela Christen, dem Ständeratspräsidenten Herr Comte, dem Luzerner Regierungsrat Herr Frick und von mir. Musikalisch begleitet wurden wir durch Balthasar Streiff. Das war schon einmal ein wunderschöner Hörgenuss. Flankiert wurden die Redner durch zwei adrette, hypergestylte Damen in Glimmerkleidern. Die beiden Performerinnen sorgten bei einer Besucherin für grosse Irritation. Die Besucherin stürmte auf die Bühne und nahm den Beiden als Erstes die Pelzmäntel ab. Zehn Minuten später wollte sie die zwei Frauen von der Bühne bugsieren. Wir dachten, das gehöre zur Performance. Schlussendlich musste die Frau von Paul von der Bühne geleitet werden. Ein bisschen Aufregung und Irritation schadet ja nicht. Regierungsrat Frick war ziemlich konsterniert nach seiner Rede.
Ja dann gab es viel zu essen und zu trinken und ein dichtes Kunstprogramm. Eine Gruppe von Studierenden der HSLU haben spannende Beiträge zum Fest vorbereitet. Das Konzert von Les Raines Prochaines war super. Die Gruppe begeistert mich schon seit den 80er-Jahren. Als weiteren Höhepunkt legte dann bis um 2.00 Uhr Ian Anüll Platten auf. Es gab viel Platz zum Tanzen. Die Musik war einfach super.
Freitag, 18. November 2016
Eigentlich hätte ich nach Zürich reisen müssen für ein Arbeitsessen. Ich musste das absagen, weil ich kurzfristig eine Atelierbesucherin empfangen durfte. Nun bin ich sehr gespannt was daraus resultiert.
Mittwoch, 16. November 2016
Ich habe den ganzen Tag an meinen Tümpelforscherbildern weitergearbeitet. Am Abend war ich eingeladen für ein Kulturpodium im Palace. Die Kandidatinnen für den Stadtrat, Frau Adam und Maria Pappa erörterten ihre Vorstellungen zur Kultur in der Stadt St. Gallen. René Hornung moderierte das Gespräch. Der Anlass war sehr aufschlussreich und teilweise sogar sehr unterhaltsam. Ich konnte einige Gedanken einbringen, vor allem was die Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum betrifft aber auch das ewige Thema von günstigen Atelierräumen, die auch in St. Gallen immer schwieriger zu finden sind.
Dienstag, 15. November 2016
Ich bin früh in mein Atelier an der Haggenstrasse gefahren. Ich musste abklären, ob eine Arbeit für eine geplante Ausstellung passen könnte. Ich habe dann gleich eine neue skulpturale Arbeit entwickelt. Es macht immer noch Spass mit der Motorsäge herum zu werken. Am Mittag habe ich eine kleine Atelierausstellung eingerichtet. Am Nachmittag erwartete ich einen Atelierbesuch. Das war dann alles sehr sympathisch. Ein junges, sehr interessantes Paar, das sich für meine Malerei interessiert.
Montag, 14. November 2016
Früh raus aus dem Haus für eine intensive Sitzung in Zürich zum Thema Folgerecht. Anschliessend haben wir noch die letzten Details vom kommenden visarte Fest besprochen. Ich glaube das kommt gut.
Sonntag, 13. November 2016
Ein schöner und geruhsamer Morgen. Monika und Vera sind ins Rheintal gefahren für Familienbesuche. Um halb zwei bin mit dem Zug nach Appenzell gereist. Bei Agathe Nisple war ein Künstlergespräch angesagt von Vera, mit der Kunstwissenschaftlerin Natalia Huser. Die Stube von Agathe war rammelvoll und der 45 minütige Diskurs von Vera und Natalia war sehr intensiv und höchst konzentriert. Ich war richtig beglückt in welcher Klarheit Vera über ihre Wandmalerei gesprochen hat. Das war ein richtig schöner Anlass mit vielen guten Leuten und einem wunderbaren Abendessen von Agathe.
Samstag, 12. November 2016
Nach einem intensiven Morgen im Büro wurde mir plötzlich bewusst, dass ich spätestens um 11.25 losfahren muss, um in Basel alle Orte zu besuchen, die mich interessieren. Ich packte meine Sachen zusammen und rannte zur Bushaltestelle. Im Moment ist es ekelhaft zu reisen. Normalerweise liebe ich es möglichst viele Zeitungen zu lesen. Nun ist alles voll von Trump über Trump unter Trump, neben Trump. Ich finde das fürchterlich. Die Welt scheint sich neu erfinden zu müssen. In Basel habe ich mir dann endlich den Neubau des Kunstmuseums angeschaut und dadurch auch viel Amerikanische Kunst. Vom Bau bin ich positiv überrascht. Der Baukörper hat eine sehr starke aber unaufdringliche Präsenz an diesem Ort. Der Altbau wirkt beim Eingang nun etwas verlassen. Ich stand etwas ratlos im Foyer herum. Ich wollte natürlich zuerst den Neubau sehen und suchte den Abgang. Ziemlich wuchtig das Ganze. Ich mag den Marmor nicht wirklich im riesigen Durchgangsbereich. Im Altbau sind die "urigen" Steinböden sehr viel schöner. Dafür liebe ich den in Kreisbewegungen angebrachten Verputz, der vom Altbau übernommen worden ist. Unten sind die Räume teilweise etwas unterbelichtet. Das macht schläferig. Oben irritieren die Holzböden mit dem strengen und zu aufdringlichen Parkett. Josef Helfenstein wird sich da sicher etwas einfallen lassen müssen. Nun gut, ich bin ja nicht ins Museum gegangen um mich über den Holzboden zu ärgern. Eigentlich wollte ich die Frühwerke von Jackson Pollock sehen. Für mich sind diese Werke eine grosse Überraschung und ein wunderbares, inspirierendes Seh - Erlebnis. Interessanterweise spielt bei dieser Ausstellung die Beschaffenheit des Bodens überhaupt keine Rolle mehr. Ich bin dann noch einmal durch das ganze Haus gegangen. Im ersten Stock traf ich eine ältere Frau, die verzweifelt den Ausgang suchte. Die Orientierung scheint nicht so einfach zu sein. Im Altbau rauschte ich dann im Schnellgang an den vielen Madonnen vorbei, sagte kurz hallo zu Hans Holbein und dem toten Christus, und tröstete mich im obersten Stockwerk an einigen Lieblingsbildern, die ich immer wieder gerne besuche. Zum Beispiel die zwei Brüder von Picasso und das Dschungelbild von Henri Russeau.
Draussen habe ich noch einmal versucht den Baukörper zu erfassen. Dabei ist mir das verblüffende und sehr raffinierte Schriftband aufgefallen, das für jede Ausstellung verändert werden kann. Keine Ahnung wie das technisch funktioniert. Es wirkt wie ein fester Bestandteil des Gebäudes.
Nach dem Kunstmuseum ging ich zu Stampa in die Galerie. Ich habe mir die Ausstellung von Erik Steinbrecher angeschaut. Die Ausstellung ist sehr frech, politisch und teilweise richtig böse und zynisch. Angesichts der Weltlage scheint mir aber diese Art der künstlerischen Reaktion als eine legitime Möglichkeit. Gilli Stampa hat mir dann empfohlen, unbedingt die Installation von Steiner Lenzlinger beim Totentanz anzuschauen. Gerda und Jörg haben eine kleine Totenmesse eingerichtet. Rund 200 Künstlerinnen und Künstler sind im Projekt integriert. Man konnte Urnen, Bilder etc. erwerben mit "Knochengeld". An einem Stand konnte man dem Tod schriftlich eine Frage stellen. Ich habe ihn gefragt: "Lieber Tod, warum wartest Du auf mich?" Und nach längerer Zeit während der ich ein Schnäppschen offeriert bekommen habe kam Die Antwort: "Ich kann nichts dafür."
Ja das war eine wunderbare Sache. Anschliessend bin ich zum Projektraim M54 an der Mörsbergerstrasse gegangen. Visarte veranstaltete ein Tribunal mit dem Gerichtspräsidenzen Guido Nussbaum. Es ging um die Klärung der Frage, ob visarte auch Leute aus der Kreativwirtschaft in den Berufsverband aufnehmen soll. Die Votanten waren sich einig, dass visarte geöffnet werden müsste für die Kreativwirtschaft. Einer fand visarte ziemlich unsexi und ein meinte, dass visarte als verstaubter Jammerverein daherkomme. In meinem Schlussvotum habe ich darauf hingewiesen, dass ein klarer Wille zu professioneller Kunst für eine Mitgliedschaft absolut notwendig sei und dass dazu auch eine regelmässige Ausstellungspraxis gehört. Überhaupt sind ja alle Kunstschaffenden Teil einer Kreativwirtschaft. Die meisten müssen ja neben ihrer künstlerischen Tätigkeit auch noch Brotjobs machen. Ich habe dann viele Geschichten erzählt und wurde ziemlich uferlos. In der Kunst gibt es keine sicheren Ufer. Rut Himmelsdbach hat dann am Schluss gefunden ich hätte das super gemacht. Na ja ich habe mich jedenfalls bestens unterhalten.
Ja das war eine wunderbare Sache. Anschliessend bin ich zum Projektraim M54 an der Mörsbergerstrasse gegangen. visarte veranstaltete ein Tribunal mit dem Gerichtspräsidenzen Guido Nussbaum. Es ging um die Klärung der Frage, ob visarte auch Leute aus der Kreativwirtschaft in den Berufsverband aufnehmen soll. Die Votanten waren sich einig, dass visarte geöffnet werden müsste für die Kreativwirtschaft. Einer fand visarte ziemlich unsexi und ein meinte, dass visarte als verstaubter Jammerverein daherkomme. In meinem Schlussvotum habe ich darauf hingewiesen, dass ein klarer Wille zu professioneller Kunst für eine Mitgliedschaft absolut notwendig sei und dass dazu auch eine regelmässige Ausstellungspraxis gehört. Überhaupt sind ja alle Kunstschaffenden Teil einer Kreativwirtschaft. Die meisten müssen ja neben ihrer künstlerischen Tätigkeit auch noch Brotjobs machen. Ich habe dann viele Geschichten erzählt und wurde ziemlich uferlos. In der Kunst gibt es keine sicheren Ufer. Rut Himmelsdbach hat dann am Schluss gefunden, ich hätte das super gemacht. Na ja ich habe mich jedenfalls bestens unterhalten.
Ich bin dann zum Bahnhof gefahren und gerannt und erst um 23.00 in St.Gallen angekommen.
11. November 2016
Die letzten Tagen konnte ich intensiv an neuen Projekten arbeiten. Manchmal löst sich alles und die Ideen kommen plötzlich ans Licht. Gestern Abend habe ich die Ausstellungseröffnung im Kunstmuseum besucht. Der Deutsche Künstler Manfred Pernice hat eine eindrückliche Ausstellung aufgebaut. Schäbig - schick stehen seine Skulpturen im Raum. Die Welt der Dosen birgt unbenannte Geheimnisse, Träume und Wünsche. Die an Säulen, Sitzgruppen, Regale oder an gestrige Möbel erinnernden Objekte sind meist aus Pressspanplatten gesägt und zu bunten, gekachelten Objekten zusammengefügt. Ganz stark ist das im Obergeschoss stehende Skelett von Tutti, einer grossen Skulptur mit einer engen Wendeltreppe, die in anderen Ausstellungen noch als gedeckter Rundbau präsentiert wurde. Nun steht nur noch die tragende Struktur wie ein Knochengerüst auf einem runden Podest. Ich habe viele Bekannte getroffen und im Baratella einen schönen Abend mit Sara Masüger verbracht.
8. November 2016
Nach einem intensiven Arbeitstag bin ich zusammen mit Monika in die Kunsthalle gegangen. Am traditionellen Treffen der Freunde der Kunsthalle kocht Agathe Nisple jedes Jahr eine sehr feine Fischsuppe. Bei diesem Anlass wird auch immer die Spezialedition für die Freunde der Kunsthalle verteilt. In diesem Jahr stammt die Edition von Vanessa Billy. Nature leaves ist ein Abguss eines Blattes aus lebensmitteltauglichem Silikon. Vanessa Billy hat eine sehr schöne Einzelausstellung aufgebaut. Wir konnten leider nicht lange in der Kunsthalle bleiben. Ich wollte unbedingt an die Lesung von Joachim Sartorius im Kultbau. Ich habe Joachim Sartorius 1991 in Berlin kennengelernt. Ich war damals ein Jahr lang Gast vom Deutschen akademischen Austauschdienst "daad" und er war der Leiter des Berliner Künstlerprogramms. Ich erinnere mich noch an eine sehr lustige, private Einladung bei Joachim Sartorius. Nan Goldin, Aura Rosenberg, John Miller, Igor und Svetlana Kopystiansky und einige weitere Künstler waren mit dabei. Sartorius hat damals erzählt, wie James Lee Bayers bei einer Einladung all seine eigenen Kataloge aus der Hausbibliothek von Sartorius aus dem Regal genommen und und zum Entsetzen des Gastgebers in Stücke gerissen habe, weil er sie nicht mehr gut fand. Die Lesung gestern im Kultbau war sehr konzentriert und intensiv. Ich bin froh, dass wir da hin gegangen sind.
7. November 2016
Am Morgen habe ich alles aufgearbeitet und die Post erledigt. Am Mittag traf ich dann Kerstin Forster vom Triest Verlag in ihrem Büro an der Vadianstrasse in St. Gallen zu einem Gespräch. Das ist ja beeindruckend, was die in 16 Monaten alles herausgebracht haben. Am Abend hat Monika fulminant gekocht. Schöne Zeiten!
Sonntag, 6. November 2016
Ein intensiver Tag mit Büchern und Buchliebhabern an der Buch und Druckkunst Messe im Eisenwerk in Frauenfeld. Es ist sehr schön, viele Bekannte aus der Kulturszene an einem Ort versammelt zu sehen. Das ist immer eine sehr ergiebige Kontaktbörse. Ich bin sehr zufrieden und motiviert für neue Projekte.
Samstag, 5. November 2016
Ich hatte mich mit Walter Schmied beim Bahnhof verabredet. Ich wollte ihm in Frauenfeld alles zeigen und erklären, damit er mich an der Messe vertreten kann, denn ich musste am Mittag weiter nach Aarau fahren. Um 14 Uhr begann im Stadtmuseum Aarau die Ehrung mit dem Heimatschutzpreis, der der Stadt Aarau für das neue Stadtmuseum überreicht wurde. Das war ein sehr würdiger und inhaltlich spannender Anlass mit guten Reden und sehr schöner Musik. Martin Heller hat eine sehr scharfsinnige Laudatio gehalten. Ich bin natürlich sehr glücklich, dass ich bei einem so gelungenen Bauwerk meinen Teil in Form von Kunst am Bau beitragen konnte.
4. November 2016
Um 9 Uhr sind wir losgefahren. Bücher schleppen, einrichten und geduldig auf interessierte Kundschaft warten. Monika fuhr dann gleich weiter an den Bodensee. Mein Tag war nicht sehr aufregend, aber gut.
3. November 2016
Diese Woche konnte ich in aller Ruhe an meinen Projekten arbeiten. Die Auszeit in Berlin hat gut getan. Heute habe ich alle Bücher verpackt, die ich für das Wochenende in Frauenfeld brauche. Ich gehe in diesem Jahr das dritte mal an die Buch- und Druckkunst Messe im Eisenwerk.
Oktober 2016
30. Oktober 2016
Am frühen Nachmittag sind wir mit der S-Bahn Richtung Grunewald gefahren. An der Friedrichstrasse war schon Schluss. Wir mussten umsteigen auf den Schienenersatzverkehr. Das gab dann eine gemütliche Fahrt durch Berlin und die Vororte. Mit dem Bus sieht man wirklich viel mehr von der Stadt. Unser Zie war das Kolbe Museum. Alexandra Ranner hat da eine sehr starke und präzise Videoausstellung aufgebaut. Die Bauten und Räume für die inszenierten Videoarbeiten sind sehr irritierend und beeindruckend. Leider konnten wir Alexandra telefonisch nicht erreichen. Wir wollten uns eigentlich zu Kaffee und Kuchen treffen. Na ja - hoffentlich ein andermal. Ich konnte im Garten des Museums sehr schöne Fotos von herbstlichen, wilden Bäumen machen. Wir sind dann anschliessend zum Grunewald gefahren und wollten noch ein anderes Museum besuchen. Das war aber alles viel zu weit. Der Wald und die Wege haben mich sehr inspiriert und besänftigt. Wir mussten dann unsere Wanderung abbrechen, um das Rockkonzert einer japanischen Gruppe im "Ausland" nicht zu verpassen. "Ausland" heisst das Kulturlokal im Prenzlauerberg. Die Japaner waren extrem gut und unheimlich präzise in ihrer Musik. Ein super Abschluss von unseren Tagen in Berlin.
29. Oktober 2016
nach dem langen Berliner Abend mit "Tanzeinlagen" sind Monika und ich als Erste am frühen Nachmittag aufgestanden. Wir habe uns dann die Ausstellungen im Hamburger Bahnhof angeschaut. Die Ausstellung Musikwerke bildender Künstler war etwas gar trocken. Überzeugt haben mich Saadane Afif und Christian Marcley. Die grosse Übersichtsausstellung der türkischen Künstlerin Gülüsün Karamustafa ist enorm anregend. Am eindrücklichsten war aber die riesige, 12-teilige Filminstallation Manifesta von Julian Rosefeld, die er mit der Australischen Schauspielerin Cate Blanchett gedreht hat. Ein Meisterleistung auf allen Ebenen.
Und nach diesem wunderbaren Ausstellungstag wurden wir von Jeremie, Vera und Flurina bekocht mit dem Feinsten. An diesem Abend sind wir nicht all zu späht schlafen gegangen...
28. Oktober 2016
Nach der Ausstellungseröffnung im NEXTEX mussten wir schon um vier Uhr aufstehen, um rechtzeitig am Flughafen in Kloten zu sein. Alles hat geklappt, das Taxi stand rechtzeitig am vereinbarten Ort. der Flug verlief ruhig und Vera hat uns in Berlin mit frische Croissons und Kaffee bewirtet. Am nachmittag bin ich mit Monika durch die Stadt gewandert uns am Abend ab 18 Uhr waren wir bei Vera im Atelier für die Eröffnung der Ausstellung mit den Vexer Editionen. Sie hat das alles wunderbar vorbereitet und präsentiert. Um neun Uhr gab Norbert Möslang ein beeindruckendes Konzert. Ich habe mich sehr gefreut über die vielen spannenden Gäste aus dem Umfeld von Vera. Sie ist sehr gut vernetzt und kennt sehr viele spannende Künstlerinnen und Künstler aus den verschiedensten Ländern Europas, die in Berlin ihr Glück versuchen.
27. Oktober 2016
10.25 Uhr ab nach Bern. Gemeinsam mit Aline Feichtinger und Paul Gruber bin ich nach Bern gefahren. Wir konnten wunderbar unsere Sitzung vorbesprechen. Wir trafen uns im Proger, in einem Künstleratelier für unsere letzte gemeinsame visarte Festsitzung. Das war alles sehr intensiv. In ein paar Wochen gilt es ernst mit dem fest zum 150jährigen-Jubiläum von visarte.schweiz.
Am Abend bin ich dann direkt in den Ausstellungsraum NEXTEX in St. Gallen gefahren. Jiajia Zhang, Thomas Stüssi und Emanuel Geisser haben eine Ausstellung aufgebaut zum Thema "Der Horizont ist klar".
Es waren sehr viele interessierte und engagierte Kunstschaffende aus der Region anwesend.
25. Oktober 2016
Nach einem ruhigen Arbeitstag war ich am Abend eingeladen zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Kunst am Bau" im neuen Werkhof vom Gartenbauamt, gleich neben dem Botanischen Garten. Den Anlass haben wir von visarte gemeinsam mit den BSA Architekten und dem Architekturforum organisiert. Der Architekt Patric Allemann hielt ein Referat zur Zusammenarbeit mit dem Künstler Harald F. Müller, anschliessend referierte die Kunsthistorikerin Karin Frei Rappenecker und danach Tanja Scartazzini von der Fachstelle "Kunst am Bau" vom Kanton Zürich. Katja Schenker und ich konnten dann in der Diskussionsrunde noch die Standpunkte aus Sicht der Künstler-Innen einbringen. Der Anlass war sehr gut besucht und es gab im Anschluss noch sehr intensive Diskussionen. Diese Diskussionen zu Kunst am Bau sind gerade in St.gallen sehr wichtig, da der Kanton St. Gallen viel zu wenig und total konzeptlos agiert bei diesem Thema. Beim neuen Bundesverwaltungsgericht, der Fachhochschule und anderen wichtigen bauten des kantons wurde die Kunst einfach vergessen, ignoriert oder weggespart. In den nächsten Jahren werden rund 100 Millionen verbaut für die Spitäler. Ich habe noch nie von einem Konzept gehört was da für die Kunst gemacht wird.
24. Oktober 2016
Um 14 Uhr war ich verabredet bei Pro Litteris in Zürich. Eine interessante Diskussion zusammen mit Vertretern des Kunstvereins, um das Urheberrecht und um die Frage der digitalen Nutzung von Bildern im Internet.
Am Abend genoss ich zusammen mit Monika die Lesung von Pedro Lenz in der Kellerbühne. Pedro wird auf seiner Tour begleitet durch "Chrigu", Christian Brantschen am Piano. Ein ausserordentlich amüsanter Abend mit Pedro Lenz in seiner niegel-nagel neuen, bordeaux-roten Schale.
23. Oktober 2016
An diesem Sonntagmorgen war ich um 10.30 Uhr verabredet im Historischen- und Völkerkundemuseum. Zusammen mit der jungen Kunsthistorikerin Sabrina Thöny machte ich dann eine Führung durch die Ausstellung von Martha Cunz. Mit dabei war auch ein Urneffe der Künstlerin, der aus erster Hand eindrückliche und lustige Geschichten über seine Tante Martha erzählte. Die Führung war sehr gut besucht und sehr lebendig. Ein richtig schöner Sonntagmorgen. Am Nachmittag besuchte uns dann Maria Josefa Lichtsteiner mit ihrem Partner. Sie brachten uns die restlichen Bücher Herbarium der Sehnsucht direkt aus der Ausstellung vom Bruder Klaus Museum in Sachseln. Heute war die Vinissage mit einem Pflanzenverkauf aus dem Garten, den Maria im Museumspark angelegt hatte.
Ja - und am Abend waren wir dann im Stadttheater um uns Jeanne Devos als Hamlet anzuschauen. Jeanne ist eine unglaublich starke Schauspielerin. Die ganze Truppe rund um den "guten Schäfer" hat uns überzeugt. Ich persönlich habe aber immer etwas Mühe, wenn ein Stück "regionalisiert" wird. Der konstruierte musikalische und visuelle Orstbezug zum Appenzellischen war mir etwas zu aufgesetzt. Das minderte aber nicht die Ausdruckskraft des Ensembles. Am Ende wurde dann aus dem Schlussklamauk noch bitterer Ernst. Eine alte Frau stürzte nach der Vorstellung im Foyer die Treppe herab und lag bewusstlos in ihrem Blut. Ich hoffe, dass das alles noch gut gegangen ist.
22. Oktober 2016
Um 11 Uhr bin ich mit dem Zug losgefahren Richtung Bern und in Zürich ist Regine zugestiegen. Visarte.bern hat eine Jubiläumsveranstaltung auf dem Bundesplatz organisiert. Das Künstlerpaar Haus am Gern hat einen Rückwärtsmarsch konzipiert. Zuerst gab es Reden auf dem Bundesplatz, beginnend mit dem Berner Stadtammann Alexander Tschäppät. Die Redner mussten der Reihe nach auf den visarte Piaggio klettern. Als zweiter kam ich dran. Ich hatte keine Lust meine Rede von hinten nach vorne zu halten, wie das geplant war. Ich benutzte die Möglichkeit viel mehr dazu, eine ziemlich politische Rede zu halten. Die endlose Sparpolitik in der Bildung und in der Kultur geht mir total auf die Nerven. Nach mir redete Hans-Ulrich Glarner, der Leiter vom Amt für Kultur vom Kanton Bern, der war echt witzig und dann Patrick Gosatti von der Pro Helvetia. Anschliessend sind die rund zweihundert demonstrierenden Personen mit vielen Transparenten im Rückwärtsgang zur Kunsthalle gestolpert. Da wurde ein kleiner Apéro angeboten. Nüssli und Bier. In der Kunsthalle gab es dann eine Podiumsdiskussion zum Thema Folgerecht. Ewa Hess von der Sonntagszeitung machte eine sehr professionelle Moderation. Es diskutierten dann in der Runde der engagierte Auktionator und Galerist Bernhard Bischoff, der Jurist Dr. Mark Reutter und ich. Es ist ein bisschen peinlich, dass von den Vertretern des Kunstmarktes immer wieder gesagt wird, dass die meisten Künstlerinnen und Künstler sowieso praktisch leer ausgehen würden und trotzdem klagen die gleichen Vertreter, dass das Folgerecht die Existenz der Galerien gefährden würde.
21. Oktober 2016
Nach dem Mittag habe ich einen schönen Ausflug in den Thurgau unternommen. Die Bahnfahrt war sehr erholsam. Ich hatte einen Termin in einem Betonelement - Werk. Die technische Entwicklung bei den Armierungsmöglichkeiten sind enorm. Das war wirklich spannend.
19. Oktober 2016
Heute hatte ich in Zürich eine sehr gute Besprechung und eine spannende Führung durch historische Gebäude. Es gibt viel zu denken, zu planen und zu hoffen, dass sich eine zündende Idee entwickelt.
17. Oktober 2016
Vera und Jeremie mussten sehr früh aufstehen, um zum Flughafen zu fahren. Ich habe gar nichts gehört. Selber bin ich um sieben aus den Federn. ich hatte einen Sitzungstermin in Zürich. Am Nachmittag habe ich dann alle Pendenzen aufgearbeitet Bestellungen erledigt und mich auf Kommendes vorbereitet.
16. Oktober 2016
Nach einem schönen Frühstück sind wir um 10 Uhr losgefahren Richtung Schweiz. Bei Oberriet sind wir von der Autobahn weg und über Eggerstanden nach Appenzell gefahren. Vera hat bei Agathe Nisple in der Station eine sehr gelungene Wandmalerei realisiert. Eine schöne Eröffnung mit vielen Freunden von Vera. Monika und ich sind dann etwas früher nach hause, um die Truthanschenkel vorzubereiten. Auf unserem kleinen Holzherd haben wir das Fleisch dann mehr als zwei Stunden gegart. Dazu frische, selbst gebratene Pommes aus dem Backofen, Gemüse etc. Ein schöner Abschiedsabend für Vera und Jeremie.
15. Oktober 2016
Eine Gruppe von Freunden wollte den "Schluss-Heuet" machen, alle Wiesen und Borte mähen und das Grunsdstück für den Winter aufräumen. Es hat meistens sehr stark geregnet. Ich bin bei jeder Aufhellung mit der Kettensäge in den Wald gegangen, um ein weiteres, verwildertes Waldstück zu säubern. Ich habe auch einige Bäume gefällt, damit der kleine Mammutbaum "Felice" mehr Licht bekommt. Der Baum hat sich prächtig entwickelt und ist bereits grösser wie ich. Die Arbeitstage an der frischen und feuchten Luft haben mir gut getan. Eine schwere und tiefe Müdigkeit hat mir einen gesundenden Schlaf geschenkt. Wie immer haben wir sehr gut gegessen und getrunken. Es war eine grosse Freude.
Es gab dann wie zur Belohnung auch eine Überraschung. Ich wurde eingeladen für ein Vorgespräch zu einem grossen Kunstprojekt. Ich bin in solchen Momenten immer auf Monika angewiesen, da ich immer ohne Handy, ohne Mail und ohne PC unterwegs bin.
12. Oktober 2016
Am Morgen musste ich einige dringende Geschäfte erledigen und am Mittag haben wir unsere Sachen zusammengepackt und fuhren dann in aller Ruhe, bei schönstem Wetter nach Italien. Die Reise war sehr angenehm. Keine Touristen, keine Wohnwagen, wenige Lastwagen und lange, gute Gespräche. Am Abend haben wir bei Aldo am Ortasee gegessen.
11. Oktober 2016
Um 13 Uhr hatte ich einen termin bei Valentin Hindermann im Büro 146 in Zürich Altstetten. Peter war auch da und wir konnten sehr viele Inhaltliche und gestalterische Fragen klären. Das wird ein sehr schönes Projekt. Anschliessend bin ich an die Josefstrasse gegangen um Nadine Olonetzky zu treffen. Sie hat sehr schöne Texte geschrieben zur Geometrie der Sonne. Ich hoffe, dass es möglich ist für dieses Projekt die Finanzierung zu organisieren. Nach dieser anregenden Begegnung habe ich mir die Ausstellung im Helmhaus mit den Atelier- und Werkstipendien der Stadt Zürich angeschaut. Eine erstaunlich kompakte und sehr ästhetische Ausstellung. Die Jury hat ganze Arbeit geleistet. Aussetzer und Querschläger sind keine zu finden. Ein Guss wie aus einer Hand. Was mich einmal mehr erstaunt hat ist die Tatsache, dass die deutsche Sprache in der Titelsetzung kaum mehr existiert. Woran mag das liegen?
Nach dem kleinen Englischkurs habe ich mich mit einigen Verlegerinnen und Verlegern von SWIPS - Swiss Independent Publishers bei Scheidegger & Spiess getroffen, um über die Verlagsförderung zu diskutieren. Wir haben alle in deutsch gesprochen. Ich habe einmal mehr festgestellt, dass der Vexer Verlag ausserhalb der Normen funktioniert. Dieses persönliche, künstlerische Projekt hat es in der üblichen Verlagsförderung schwer. Das ist kein Grund zu jammern. Der Vexer Verlag ist einfach anders aufgestellt.
10. Oktober 2016
Heute habe ich die letzten Vorbereitungen getroffen für die geplante Publikation von Peter Z. Herzog und Florian Vetsch. Nun ist das Material zusammen.
9. Oktober - der Sonntag nach dem Fest 2016
Gegen Mittag fröhlich aufgestanden, starken Kaffee getrunken lange geplaudert und dann einen ausgedehnten Spaziergang zusammen mit Monika und Carol. Den steilen Hang hinauf auf die Notkersegg, dann über die Hügel mit einem nebligen Blick auf den Bodensee und dann durch einen ziemlich verwunschenen Wald wieder nach Hause zu einem kleinen Abschiedstrank.
8. Oktober 2016
Monika hat den ganzen Tag zusammen mit Carol gekocht für eine illustere Gruppe, die am Abend bei uns eingeladen war. Auberginen Dip mit Granatapfel, Humus, Randen - Dattel - Kaviar, Graved Saibling und dann einen Lamm Shavarama, das ist ein Gigot viereinhalb Stunden im Backofen gegart mit einer grossartigen Kräutermischung, kombiniert mit Spinatsalat, Tomaten - Gurken - Zwiebel Salat, dazu Butternusskürbisschnitze aus dem Backofen. Als Dessert eine Jorurtcreme mit pochierten Quitten und einer Nusstorte. Es wurde dann fast Morgen, bis wir endlich im Bett lagen.
7. Oktober 2016
Heute Nachmittag haben wir rund 200 Bücher von Sandra Ulloni eingeladen und nach Luzern transportiert. Alles hat wunderbar geklappt. Etwas verspätet sind wir bei der Kunsthalle angekommen und haben dann alles für die Buch Vernissage vorbereitet. Ein guter Abend mit vielen interessierten Menschen und vielen Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung von Sandra Ulloni ist sehr gelungen. Sie präsentiert alle Fotos aus dem Buch und eine eindrückliche Installation mit einer riesigen aufgerollten Leinwand, die durch eine grosse, schwarze metallene Oese unter Decke durchgezogen und im Raum drapiert wurde.
6. Oktober 2016
Heute hat uns Hannah besucht. Als Götti kann ich richtig stolz sein. Hannah hat ihr Jusstudium mit einem feinen Master abgeschlossen. In den letzten Jahren hat sie in Zürich, Holland und in Indien studiert. Wir hatten einen wirklich schönen Nachmittag mit einem Mittagessen, vielen Gesprächen und einem schönen Spaziergang rund um Guggeien.
4. 5. Oktober 2016
Viel Zeit für mich und meine Malereien.
3. Oktober 2016
Ich hatte einiges aufzuarbeiten. Heute war auch der letzte Tag mit Vera. Sie hat ihre Wandmalerei bei Agathe Nisple fertiggestellt und muss heute Abend wieder zurück nach Berlin fliegen. Wir hatten in der letzten Zeit viele gute gemeinsame Diskussionen. Am Nachmittag haben wir zusammen mit Monika noch einmal die Räumlichkeiten angeschaut, die ich mieten möchte. Die Atmosphäre ist sehr beeindruckend, aber es gibt viel zu überlegen.
Am Abend war ich eingeladen von Studierenden der Uni St. Gallen für eine Podiumsdiskussion zum Thema, was denn Kunst an einer Universität bewirken kann. Die Diskussion war sehr lebendig und es kamen viele Aspekte aufs Tapet, die in solchen Gesprächen oft untergehen. Sehr anregend der Abend. Ich habe gestaunt wie viele junge Menschen sich für die Kunst an der Uni St. Gallen interessieren. Vor der Diskussion hatte ich etwas Zeit, durch den Garten und durch die Gebäude zu flanieren. Der Betonbau von Walter Förderer und der ganze Campus ist wirklich beeindruckend.
2. Oktober 2016
Wir besuchten gemeinsam mit Renate und Christian das Museum Ritter, das von Max Dudler Architekten gebaut wurde. Das Sammlungskonzept beruht auf dem etwas schlichten Gedanken, dass gute Kunst im quadratischen Format genau so gut ist wie die quadratischen Schokoladen von Ritter. Ja, die Quadratur des Kreises entpuppt sich dann aber als zu einfaches Konstrukt um der Welt und dem menschlichen Empfinden näher zu kommen. Insgesammt eine imposante Anlage auf offenem Feld. Auffällig war wie viele übergewichtige Menschen aus den Schockoladen-Museum kamen mit übervollen Plastiktüten. Ich fragte mich, wo die all die Schokolade noch hinstopfen wollen.
Nach diesem Ausflug in die Welt der Süssigkeiten und der leicht verdaulichen Kunst fuhren wir nach Nürtingen zur Stiftung Domnick. Ein eindrücklicher Betonbau von Paul Stohrer, gebaut als Museum, Veranstaltungsort und Wohnung zugleich. Ein sehr spezieller Bau auf einer Fläche von rund 1000 m2 Fläche, an den Hang gedrückt, mit einem Skulpturenpark mit ausschliesslich rostigen Eisenplastiken. Die Sammlung hat hohe Qualität und repräsentiert einen verdunkelten Zeitgeist des Aufbruchs nach dem Krieg. Es ist sehr eindrücklich eine solche Sammlung im privaten Umfeld eines Sammlers sehen zu können. Auf dem Faltprospekt steht: "Sammlung Domnick, internationale Abstraktion und eine Architektur von Rang". Eindrücklich! Auf dem Heimweg haben wir am Strassenrand noch drei wunderbare Kürbisse gekauft und wir hatten viel zu diskutieren auf dem Weg nach Schaffhausen und dann nach St. Gallen.
1. Oktober 2016
Heute sind wir nach Esslingen gefahren um Freunde zu besuchen. Christian hat in der Villa Merkel eine Ausstellung kuratiert zum Thema "Schrift, Bild Zeichen". Das sind sehr spannende zusammenhänge von Gestalterinnen und Gestaltern aus dem Raum Esslingen, die neben ihrem Brotjob auch ein eigenes künstlerisches Werk geschaffen haben. Christian hat um 15 Uhr eine öffentliche Führung gemacht. Das war ein wirklich aufbauendes Reflektieren über Kunst und Gestaltung. Am Abend gab es ein feines Essen von Christian, einen feinen Kuchen von Melina, viel Wein und Gesprächen bis in die Nacht hinein.
September 2016
28. 29. 30. September 2016
Viel Zeit für mich und meine Malerei. Es macht Spass, Tümpelforscher zu sein. Im Moment geniesse ich es enorm die Leuchtkraft der Ölfarben in kleinen Malereien auszukosten. Das ist wie Gärtnern, Kochen und Essen gleichzeitig.
Am Abend erwarteten wir Besuch von Valentin Rothmaler, seiner Freundin Maria, seinem Sohn Christian und dessen Freundin Ida. Christian arbeitet für ein Jahr in Wald, im Bierli, dem Atelierhaus der Schlesinger Stiftung. Wir haben gut gekocht, viel diskutiert und gelacht. Valentin kenne ich seit 1991. Er besuchte mich, als ich Gast beim daad in berlin war. Er hat mich dann zu mehrerern Ausstellungen eingeladen und auch als Dozent an die Sommerakademie in Wiesmar. Das war eine sehr spezielle Zeit damals.
27. September 2016
Lange Festbesprechung in Zürich.
24. 25. 26. September 2016
Am langen Wochenende viel Ruhe und viel Zeit zum malen, spazieren, kochen und geniessen.
23. Heute bin ich zusammen mit Paul im Voralpenexpress ganz gemütlich nach Luzern gefahren auf meiner Lieblingsstrecke über das Hochmoor von Rotenturm. Wir hatten Zeit unsere offenen Fragen zum visartefest zu diskutieren. Wir wollten am Mittag in Emmenbrücke sein, um uns mit dem Cateringteam den Technikern und einigen Mitorganisatoren zu treffen und auszutauschen. Vor allem wollten wir aber die neuen Räume der HSLU anschauen. Das ist alles wirklich sehr schön geworden und ich denke, dass das ein grossartiger Ort ist um Künstlerinnen und Künstler auszubilden. Ich freue mich richtig auf unser Fest am 19. November.
Wir konnten viele Punkte klären und ich bin dann noch ins Kunstmuseum gegangen, um die Sammlungsausstellung anzuschauen. In der Ausstellung wird eine frühe Arbeit von mir gezeigt aus der Sammlung Jacqueline und Luc Robert aus Genf. Das war eine sehr angenehme Begegnung mit Heinz Stahlhut, dem Sammlungskonservator vom Kunstmuseum Luzern .
22. September 2016
der gestrige Abend wurde noch richtig lustig. Ich ging zuerst kurz bei Christian Röllin vorbei um Hallo zu sagen und um zu schauen wie es meinen Bildern geht. Dann bin ich ins Museum gegangen für das angesagte Künstlergespräch. Es kamen überraschend viele Leute. Marcel van Eeden entpuppte sich als sehr witziger Künstler mit einem einleuchtenden Konzept. Er beschäftigt sich nur mit Sachen, die vor seiner Geburt passiert sind. Er kann sich somit die ganze Geschichte als Unbeteiligter einverleiben. Für mich war es sehr speziell über meine Arbeit zu reden, die vor dreissig Jahren entstanden ist. Das ist wie ein Ausflug in eine längst vergangene Zeit. Das Publikum war sehr aufmerksam und interessiert. Anschliessend haben wir noch zusammen gegessen. War ein richtig schöner Abend mit einigen speziell angereisten Künstlern und Künstlerinnen die ich mag.
21. September 2016
Heute konnte ich grosse, interessante Räume besichtigen. Ich hoffe sehr, dass das klappt. Nun geht es darum, alle notwendigen Abklärungen zu machen. Ich bin sehr optimistisch.
Um 18.30 Uhr findet heute ein Künstlergespräch im Kunstmuseum St. Gallen statt mit mir, Marcel van Eeden und mit dem Kurator Koni Bitterli.
19. September 2016
Neue Atelierräume zu finden ist nicht so einfach. Am Nachmittag schauten wir uns Lagerräume im dritten UG an. Gross, günstig aber ohne etwas Tageslicht und einen Bezug nach draussen fühle ich mich nicht sehr wohl. Das wird wohl eher nichts. Am Abend fuhr ich nach Winterthur für eine Sitzung mit der Redaktion von XYLON. Wir müssen dringend die neuen Nummern bewerben und die Handdruckmesse in Frauenfeld vorbereiten, die schon am 4./5./6. November stattfindet. Dann bin ich zum Bahnhof gerannt um den Zug nicht zu verpassen. Am Abend erwarteten wir Vera bei uns. Monika und Vera haben es sich aber in der Stadt gemütlich gemacht und ich schaute einen zweitklassigen Krimi. Als die Beiden dann eintrafen hatten wir doch noch sehr intensive Gespräche bis tief in die Nacht.
18. September 2016
Sonntagmittag, gut ausgeschlafen war ich hoch motiviert meine neuen Tümpel Bilder zu vollenden. Am Abend wollte ich Monika bekochen. Sie kam von Italien zurück, ziemlich müde aber schön hungrig. Ich habe zwei frische Wolfsbarsche auf dem Feuer gebraten, dazu kleine Bratkartoffeln aus unserem Garten und frisch gepflückte Stangenbohnen.
16. September 2016
In Genf musste ich früh raus aus dem Hotel und um 12 Uhr in Zürich sein. Im Zug habe ich im Restaurant zufällig den Bruder und die Schwägerin von Roman Signer zum Frühstück getroffen. Wir hatten eine sehr lustige Fahrt. Am Mittag war ich an einem interessanten Treffen mit dem Kunstverein im Zeughaushof. Ja und um 16 Uhr kam ich dann endlich wieder zu Hause an. Zuerst habe ich alle Mails und die Post gelesen. Am meisten ist mir eingefahren, dass ich nun definitiv in den nächsten Tagen die offizielle Kündigung von meinem Atelier im Haggen bekomme. Ich hatte immer die Hoffnung, dass das noch lange geht bis die neuen Besitzer eine Umbaubewilligung erhalten. Das wird sicher nicht einfach für mich. Also: in St. Gallen wird per sofort ein möglichst grosser, schöner und günstiger Arbeitsraum mit Lager gesucht. Ja und die Bibliothek muss natürlich auch noch Platz haben. Bitte melden!
15. September 2016
Heute Mittag bin ich mit dem Zug nach Genf gefahren. Ich habe das Tagblatt, den Tagi und die NZZ gelesen, alle Kreuzworträtsel gelöst und etwas geschlafen. Aufgewacht bin ich in den Weinbergen von Lausanne. Das ist ja wunderschön. In Genf habe ich schnell das Hotelzimmer bezogen und habe dann den Friedhof gesucht an der Rue des bains. Ich bin ziemlich herumgeirrt und auch andere Kunstfreunde waren unterwegs. Ja der Friedhof war dann aber an der Rue des Rois. Die Organisatoren haben eine falsche Adresse angegeben. In diesem Friedhof haben einige ganz bekannte Künstler skulpturale Arbeiten installiert. Kuratiert wurde die Ausstellung von Simon Lamuniere. Silvie Fleury, Fabrice Gigi, Sophie Call, Katja Schenker und viele Andere. Um 19 Uhr bin ich zum Centre de la Photographie um die Ausstellung von Roman Signer anzuschauen. Die ganze "Familie" von Roman sass schon in einem nahen Restaurant. Monika und ich haben eine sehr schöne frühe Arbeit ausgeliehen. Da war sehr lustig. Neben dem Objekt musste den ganzen Abend immer ein Mitarbeiter des Hauses stehen, damit niemand über das tolle Teil stolpert. An diesem Abend habe ich nach sehr langer Zeit wieder einmal Pierre Huber und seinen Freund getroffen. Ich wusste gar nicht, dass die immer noch einen Ausstellungsraum betreiben. Der Abend endete dann zusammen mit den "Friedhofskünstlern" in einer schrägen Bar. Es wurde ziemlich spät und keiner von der interessanten Gruppe ist verdurstet. Wir hatten spannende und intensive Diskussionen.
14. September 2016
Lesen und malen. So habe ich mir diese Woche vorgestellt. Ich habe mir einige Taschenbücher von Arnon Grünberg besorgt. Das erinnert mich etwas an Karl Ove Knausgard, eventuell etwas lieblicher aber das kann sich ja noch entwickeln. Ich liebe es von einem Autor alles in einem Schnurz durchzulesen. In den letzten Wochen war als Auffrischung Werner Marti dran und davor eben Knausgard. So lernt man im Schnellgang ein ganzes Leben kennen. Auffällig ist, was die drei alles zusammensauffen in einem Buch.
13. September 2016
Am Nachmittag habe ich eine Pause eingelegt. Ich hatte Besuch im Atelier Haggen. Vreni Rohner ist mit Christine Niederberger und ihrem Mann vorbeigekommen. Christine ist Bernerin, lebt in London und malt sehr aufwändige, spezielle Bilder. Ich bin dann wieder nach Hause und habe bis in alle Nacht an meinen Tümpeln gemalt und zwischendurch was kleines gekocht.
12. September 2016
Monika ist heute Morgen losgefahren nach Agrano. Ich habe mir vorgenommen diese Woche so oft wie möglich zu malen. Die Motive vom Tümpel liegen schon lange bereit. Ich habe immer das Gefühl, dass sich gewisse Vorarbeiten von selbst erledigen, wenn man die Sachen ruhen lässt. Wie bei einem Wein. Es braucht Zeit, damit sich alles setzen und beruhigen kann im Gärprozess. Heute hat es gut geklappt. Ich male schon seit einiger Zeit auf Holz. ich habe meine restlichen, verleimten Platten vom Mammutbaum zuschneiden lassen in kleine Formate. Am Abend hatten wir im Schulhaus Bild eine Sitzung von der Fachkommission HF Bildende Kunst. Der neue Lehrgang ist nun in neuen Räumen. Die riesige Küchenkombination konnte in der ganzen Grösse im neuen Raum eingebaut werden. Alex Meszmer ist ganz glücklich mit der neuen Gruppe. Die Chemie scheint zu stimmen. Es wäre super, wenn noch zwei drei Teilnehmer dazu kommen würden.
11. September 2016
Nach einem ausgiebigen Frühstück sassen wir lange im Garten. Am Nachmittag bin ich zusammen mit Monika losmarschiert, schräg rauf, quer durch den Wald bis in die Notkersegg und zu den drei Weiern. Da haben wir Halt gemacht für ein kühlendes Bad. Dann sind wir zu Fuss weiter an die Berneggstrasse spaziert, um die Wohnung von Gabriella und Andrea Corciulo anzuschauen. Die Beiden wohnen noch ein paar Wochen im "Lieblingshaus" von Monika. Als junge Mutter zog es sie früher immer zu diesem Haus. Wer weiss warum. Die Wohnungen sind sehr schön mit einer tollen Aussicht ins Grüne, zu den Kühen und auf die Stadt. Nun renovieren Gabriella und Andrea ein altes Haus zweihundert Meter weiter unten. Das wir sehr schön mit einem wilden Garten am Südhang.
10. September 2016
Gestern Abend haben wir ein wirklich überraschendes Konzert erlebt im Palais bleu in Trogen mit THE FLYING SOFA OF SOFIA. Das war wunderbar.
Heute war Tag der Denkmalflege zum Thema Oasen. Wir sind zur Spiessenrüthi oberhalb von Teufen spaziert und haben uns eine spannende Wandmalerei an einem alten Bauernhaus angeschaut. Fredi Altherr hat eine Einführung gemacht. Er erzählte, dass da möglicherweise ein Handelsreisender aus der Gegend, der mit seiner textilen Ware weit herum kam in Europa und dabei viele Palazzos in wichtigen Städten gesehen hat ein kleines Haus bauen liess im Stil der Zeit, an einem schönen Ort. Ja vielleicht wollte er den einfachen Leuten zeigen, wie es in der Welt draussen aussieht. Heute bauen die da oben ganz andere Häuser und Wohnungen, mit Steueroptimierung, mit riesigen Fenstern mit Blick zum Alpstein aber nicht zur Welt. Früher in den 80er-Jahren sind wir bei unseren Spaziergängen mit Vera oft an diesem Haus vorbeigekommen und haben immer die wunderschöne, alte Linde bewundert. Das spezielle an diesem Baum ist, dass die untersten Äste rundherum den Boden berühren. Damals wussten wir aber nicht, dass dieses Haus aus dem 15. Jahrhundert stammt. Eine spannende Geschichte. Heute kann man da Setzlinge kaufen, eine Ferienwohnung mieten und wenn man Glück hat, schöne Sonnenuntergänge geniessen. Anschliessend nach all den Erläuterungen sind wir nach Balgach ins Rheintal gefahren um das Schloss Grünenstein zu besuchen. Wir wussten, dass die gleichen Musiker von flying Sofa of Sofia wieder aufspielen, zusammen mit Schauspielern. Wir haben dann zwar zuerst den Weg zum Schloss nicht gefunden und wurden etwas muffig. Die Organisatorin hat uns aber liebevoll betreut und die Stimmung und die verschiedenen Plätze für die Aufführungen waren sehr schön. Ich habe dann noch eine grosse Überraschung erlebt. Silvia Michel, meine erste und einzige "Schnupperstiftin" ist nach über 45 Jahren wieder aufgetaucht. Sie absolvierte in den siebziger Jahren eine Schnupperlehre als Stickereinetwerferin bei Jacob Rohner in Rebstein. Sie war jung und wunderschön. Ich durfte sie damals betreuen. Ich kann mich an einen sehr schönen Spaziergang erinnern vom Stoss nach Altstätten. Mit meiner Instamatic Kamera habe ich Bäume fotografiert und zelebrierte so mein Künstlersein. Ich habe das nicht vergessen. Sie lebte dann Jahrzehnte lang in Amerika. Ja und nun ist sie wieder da um das "Alter"in der Schweiz zu geniessen. Solche Begegnungen sind für mich richtige "Zeitbomben." Auf einen Schlag ist die vergangene, geraffte Zeit wieder da und man spürt das eigene Alter so richtig in den Knochen. Am Abend waren wir zusammen mit Carole Forster eingeladen bei Gret Graf und Peter Rödiger. Gret ist eine begnadete Köchin und Peter der Chef am Grill. Das war alles vom Feinsten. Ich arbeite nun schon 25 Jahre im Haggenquartier aber an diesem Abend konnte ich die Umgebung ganz neu verorten. Auf dem Balkon, der praktisch rund um das ganze Haus reicht hat man einen ungeahnten und überraschenden Rundblick. Den mobilen Abschluss des Abends bot uns ein sehr spezieller und Geschichten erzählender Taxifahrer. Er fuhr uns quer durch die Stadt über den Gallusplatz und er wusste immer noch eine neue, überraschende Geschichte. All das Geschehene haben wir dann in unserem Garten bei einem Feuerchen und einem Schlummertrunk genüsslich reflektiert.
9. September 2016
Heute hatte ich einen Termin beim neuen Werkhof vom Gartenbauamt in St. Gallen. Dort findet am 25. Oktober eine Veranstaltung zum Thema Kunst am Bau statt. Angeregt wurde der Abend von den BSA Architekten, vom Architekturforum und von visarte ost. Der Künstler Harald F. Müller hat das Farbkonzept für diesen sehr schönen Zweckbau gemacht. Karin Frei Rappenecker, Kunst- und Architekturhistorikerin,Tanja Scartazzini, Fachstelle «Kunst am Bau» Kanton Zürich und Patric Allemann, Architekt halten je ein Einführungsreferat. Im Anschluss diskutieren die Referierenden mit den Kunstschaffenden Katja Schenker und mit mir als Präsident der visarte schweiz. Das Podium wird geleitet von Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister Thurgau. Das wird sicher ein spannender Abend. Harald F. Müller kann leider nicht dabei sein weil er mit einer Gruppe von Studierenden nach China reist.
8. September 2016
Heute habe ich zusammen mit Vanja Hutter die Homepage von mir und vom Vexer Verlag aktualisiert und eine Herbstvorschau vorbereitet für die SWIPS Homepage. Wir waren enorm speditiv. Am Nachmittag hatte ich dann im Garten eine lange Diskussion mit unserem visarte Fest Organisator Paul Gruber von der Alltag Agentur. Es gibt noch viel zu besprechen und zu organisieren aber wir sind auf gutem Wege. Am Abend habe ich einen kleinen Kürbis in Scheiben geschnitten und auf einem Backblech auf einer schönen Glut gebacken. Dazu assen wir ein scharfes Linsen Gemüse Curry. Schon wieder ein toller Abend mit vielen spannenden Geschichten.
6. September 2016
Heute hatte ich eine lange Sitzung mit dem Zentralvorstand von visarte schweiz in Zürich. Dann gab es ein wunderbares Essen im Garten. Monika hat die Keule von einem Freiland Truthahn im Backofen geschmort auf einem Gemüsebett. Spitzenklasse! Im Moment ist es so schön am Abend, draussen zu sitzen, beim offenen Feuer und einem guten Wein. Anregend.
5. September 2016
Am Morgen musste ich bereit sein für einen Transport. Wir leihen eine schöne Arbeit von Roman Signer aus an das Centre de la Photographie Genève. Die zeigen Reisefotos von Roman unter dem Titel: Die gefrorene Zeit. Als Ausgangspunkt wird das Objekt Selbstportrait aus Gewicht und Fallhöhe präsentiert. Ich habe einmal in einem Artikel geschrieben: "Roman Signer macht aus Sekunden eine Ewigkeit". Das passt doch.
4. September 2016
Nach gutem gesunden Schlaf haben wir das Frühstück genossen. Das selbst gebackene Zöpfli von den Vermietern war ausgezeichnet. Wr haben dann einen richtigen unternommen. Wiir wollten nach Teufen bei Winterthur gefahren. Wir sind da ziemlich herumgeirrt. Unser TOM TOM hat die Adresse nicht gefunden. Aber irgendwie hat es dann doch geklappt. Die Künstlerin Simone Monstein pflegt dort einen Rebberg. Es war eine Weindegustation angesagt von den Hamacht Weinen. Sehr gut und sehr sympatisch und die selbst gemachte Terrine war auch super. Die Reben haben in diesem Jahr sehr gelitten unter Mehltau. Bei angrenzenden Biowinzern hat es gar keine Reben an den Stöcken. Die dürfen nur Kupfer spritzen. Das verhärtet die Blätter aber wenn der Mehltau einmal da ist nützt das alles nichts mehr und das Schwermetall sammelt sich in den Böden. Ich begreife nicht so ganz, wo hier die BIO- Idee liegt.
3. September 2016
Monika und ich sind am Nachmittag nach Aarau gefahren zum visarte-Fest im Kunsthaus. Wir haben zuerst unser Gepäck in das Airbnb gebracht mitten in der Altstadt. Eine sehr angenehme Unterkunft. Wir sind durch die Stadt geschlendert und dann zum Kunsthaus. Nach einem Apero gab es eine Führung durch die Ausstellung von Karl Ballmer. Ein Maler, den ich erst anfang der 90er-Jahre kennen gelernt habe. Ich habe damals eine Aargauer Ausstellung in der Kunsthalle St. Gallen kuratiert zusammen mit Stephan Kunz. An dieser Ausstellung zeigten wir das Bild Kopf in Rot von 1930/31. Die neuerliche Begegnung mit diesem Werk hat mich sehr berührt. Das anschliessende Fest war dann wirklich wunderbar. Vor allem die Musikperformance mit einer sehr eindrucksvollen Lichtschau unter Einbezug der schonen Treppe war super. Wir sind dann lange in der Stadt geblieben. Ich glaube das Lokal heisst Garage. Es gab viele Gespräche. Unter Anderem habe ich Nesa Gschwend wieder einmal getroffen.
1. September 2016
Heute Morgen führte ich ein langes Gespräch mit Ralph Hug. Er schreibt einen Artikel für die Gewerkschaftszeitung über meine Arbeit als Künstler, Verleger und visarte Präsident. Zwischendurch ist das ganz spannend, wenn man sich selber zuhören kann, was man alles so macht und was einen beschäftigt.
August 2016
31. August 2016
Viel organisatorisches erledigt, etwas herum geträumt, Gespräche geführt und am Abend sehr gut gegessen.
30. August 2016
Auch heute bin ich sehr sehr früh losgefahren nach Basel zur Retraite von SWIPS. Das ist eine Vereinigung von unabhängigen Schweizer Verlagen. Beim Marktplatz war dann bereits Schluss mit Lustig. Ein Tessiner Autofahrer hatte seinen Kastenwagen zu nahe an den Tramgleisen parkiert. Er musst wahrscheinlich mal. Es ging gar nichts mehr. Der totale Tramstau. Ich musste dann zu Fuss bis zur Jonanniterbrücke laufen. Der Tag war spannend. Ich habe wieder viel gelernt. SWIPS feiert im nächsten Jahr das zehn jährige Bestehen. Dafür müssen wir nun einige Anlässe planen. Bei dieser Gruppe sind viele interessante Verlegerinnen und Verleger dabei. Es gab sehr viele spannende Gespräche. Das tut immer gut in so einem einsamen Job. Schon wieder ein guter Tag.
29. August 2016
Früh raus für eine Sitzung zum Folgerecht in Zürich. Dann ein spontanes halbstündiges Gespräch mit Regine im Piaggio. Das war sehr lustig. Wir haben viel gelacht obwohl wir uns in vielen Punkten gar nicht einig waren. Ich habe zum Beispiel behauptet, dass für mich der Maler Hans Emmenegger genau so wichtig sei wie Ferdinand Hodler. Dem konnte Regine als Kunsthistorikerin gar nicht zustimmen. Na ja anschliessend hatten wir ein kurzes Mittagessen und trafen uns dann um 14 Uhr mit einer grossen Gruppe interessierter leute im SIK um über den Umgang mit Künstlernachlässen zu diskutieren. Die Veranstaltung war sehr interessant. Das SIK baut ein Kompetenzzentrum zu diesem Thema auf. Da tut sich nun einiges. Nach diesen Marathonsitzungen war ich am Abend ziemlich geschlaucht aber auch sehr zufrieden.
27. August 2016
Am Morgen früh bin ich nach Basel gefahren, um meine Ausstellung mit den riesigen Holzschnitten von 1886 bei Stampa anzuschauen. Stampas haben die Arbeiten sehr schön gehängt. Ich war sehr erstaunt, wie diese Blätter heute auf mich wirken. Die dreissig Jahre, die seit der Entstehung dieser Arbeit vergangen sind, lassen eine ganz neue inhaltliche Auseinandersetzung zu. Ich war zwei Stunden da und hatte ganz gute Gespräche mit Gilli und Diego über den Kunstmarkt und die horrenden Preise, über das Wegbrechen von kleinen Sammlern, über Geld und Macht und Gier nach teuren Bildern von immer denselben Künstlern, über meine Präsidentschaft bei visarte.schweiz, die Jugend und das Alter, das Verlagswesen und den ganzen digitalen Salat, es war spannend und die Zeit vergeht so schnell.
Am frühen Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren und bei grosser Hitze auf der Bahnhofstrasse bis zum Bürkliplatz spaziert. Visarte Zürich hat eingeladen zur Schiffsfahrt auf dem Zürichsee mit der legendären panta rhai. Eine grosse Frauschaft in knallroten Kleidern und uniformierten Hüten empfingen die Gäste. die Stimmung war sehr angenehm und es gab viel Zeit und Raum für Gespräche. Nach knapp zwei Stunden merkte ich nicht einmal dass das Schiff wieder gedreht hatte. In Zürich spazierte eine grosse Gruppe zum Helmhaus. Ich schaute mir noch die Manfesta Ausstellung an. Ich merkte aber bald, dass das mindestens einen Tag Zeit brauchen würde um alle Videos anzuschauen. Ein riesiger Wusch von kaum verdaubaren Informationen. Beim Eingang fand dann eine nicht ganz einfache Diskussion zum Thema Frauen in der Kunst statt. Monica Ursina Jäger hatt eine sehr gute Einführung in das wichtige Thema vorgetragen. Später gab es dann Würste, Käse und Brot, Wein und Bier. Es war alles sehr locker und sympathisch. Der Piaggio von visarte.faehrt war auch zugegen und ich habe spontan Michael Nitsch vom Lokal14 interviewt. Er hat mir erzählt, dass er früher auch Kunst gemacht hat und dann auf Grafik umgestiegen ist. Er präsentiert nun regelmässig Kunst an seiner Arbeitsstätte. Ich finde das spannend. Weg von der eigenen Kunst und hin zur Vermittlung von anderen künstlerischen Positionen. Michael kann sich ein Leben ohne Kunst auf keinen Fall vorstellen.
26. August 2016
Am Mittag ein lustiges Treffen mit Ralph Hug und Hansjörg Bachmann im Union.
25. August 2016
Ein ganz heisser Tag, kaum zum Aushalten. Die Gartenarbeit habe ich nach den ersten Schweissausbrüchen beendet und dann entschloss ich mich spontan, nach Wülflingen ins Weiertal zu fahren. Maja von Mais hat mich eingeladen, die Ausstellung der Ostschweizer Künstler vom Künstlerarchiv anzuschauen. Sie würde gerne die visarte schweiz für eine Ausstellung im Jahr 2018 einladen. Ich hatte dann eine sehr schöne Fahrt und in Wülflingen holte mich Maja von Mais ab. Der Kulturort ist sehr beeindruckend. Ein schöner alter Bauernhof mit Nebengebäuden, ein vierzigjähriger, selbst angebauter "Bommet" mit sehr vielen Apfelbäumen, ein lauschiger Bach, und grosse Naturteiche. In der jurierten Ausstellung sind einige sehr stimmige Werke aufgebaut. Die Ausstellung dauert noch bis zum 11. September. Einige Künstlerinnen haben versucht die ganze Flüchtlingskatastrophe durch Kunst zu verarbeiten. Andere stellen Bezüge her zwischen Kunst und Natur oder sie ironisieren unsere Zeit. Das war ein sehr heisser aber angenehmer Nachmittag mit einem guten Gespräch. Jetzt gilt es einfach herauszufinden ob es Sinn macht, dass für die geplante Ausstellung alle visarte Künstlerinnen und Künstler angefragt werden sollen, oder ob es organisatorisch einfacher und besser wäre, wenn Schritt für Schritt regionale visarte Gruppen eingeladen würden.
23. August 2016
Um elf Uhr besuchte mich Till Velten um ein Projekt zu besprechen. Till war vor vielen Jahren schon einmal hier, als er Peter Stobbe besuchte, der damals zusammen mit Christina und seiner Familie bei uns Mieter war. Till beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Thematik der Demenzerkrankung. Letztes Jahr erschien das spannende Buch Sprechen über Demenz von ihm im Herder Verlag. Nun möchten wir ein Auflagenobjekt entwickeln, das eine Verbindung zwischen Angehörigen und Demenzerkrankten schaffen kann. Das war eine wirklich gute Arbeitssitzung mit einem vielversprechenden Projekt.
Am Nachmittag traf ich Donato Amstutz. Er besuchte die Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen The Dark Side of the Moon wo meine riesigen Druckstöcke aus meinem Atelierboden präsentiert werden. Das war ein gutes Gespräch. Wir sassen rund drei Stunden in einem Gartenrestaurant und diskutierten über die Kunst und die Welt. Ein spannender und kurzweiliger Diskurs. Am Abend habe ich zwei Fische (Wofsbarsch) auf dem offenen Feuer gebraten mit frischem Gemüse vom Backblech. Grossartig! Dazu tranken wir eine Flasche Masi, die ich bei einer Podiumsdiskussion der Künstlergruppe Winterthur "verdient" hatte.
21. Gestern waren wir am Familienfest bei Marta und Christian. Das war richtig schön und wir haben viel getanzt. Heute Nachmittag sind wir zu den drei Weieren spaziert für das Glockenkonzert Zusammenklang. Die Komponistin Natalia Marchenova Frei und der Tubist Karl Schminke kündigten ein aussergewöhnliches Hörerlebnis an. Für dieses Konzert wurden alle Kirchenglocken der Stadt St. Gallen eingesetzt. Der Publikumsandrang war riesig. Tausende Menschen versammelten sich oberhalb der Stadt beim Bubenweier. Das Konzert war dann aber ziemlich unspektakulär. Es klang erstaunlich mager. Viele Klänge wurden richtig gehend vom Winde verweht. Die Stärke lag nicht in der Musik, sondern in der kollektiven Stille. Es war ein sehr starkes Stück, dass sich tausende von Menschen gemeinsam auf die Geräusche der Stadt und auf ihre Glocken konzentrierten. John Cage hätte seine helle Freude an diesem Hörerlebnis gehabt. Das kollektive, gemeinsame Lauschen hat bei mir ganz unbekannte Empfindungen und Gefühle ausgelöst.
20. August 2016
Nach einer langen Sitzung in Zürich musste ich einen Spurt hinlegen, um den Zug nach St. Gallen zu erreichen. Von der Kasernenstrasse 23 bis zum Gleis 34 in vier Minuten. Das ist mein bisheriger Rekord. Zum Glück trug ich meine neuen Laufschuhe "Gel-Kajano 21". Nun weiss ich endlich warum auf den Schuhen FluidFit drauf steht. In St. Gallen bin ich dann sofort ins Kunstmuseum gefahren. Bernard Tagwerker wurde mit dem Peter Kneubühler Grafhikpreis 2016 ausgezeichnet. Ich kam zwar um einiges zu spät, aber doch noch rechtzeitig, um alle Reden zu hören. Das war ein sehr unterhaltsamer Abend mit guten Begegnungen. Es wurde ziemlich spät und ich musste zu Fuss nach Hause laufen. Tag und Nacht Training.
19. August 2016
Heute Morgen habe ich frohgemut einen Kaffee aufgesetzt. Ich mag ihn am liebsten aus der traditionellen italienischen Expressokanne. Leider vergass ich, dass mir Monika eine neue "Maschine" gekauft hatte, die man nicht auf den Kochherd stellt, sondern auf eine kleine elektrische Heizstation. Ich hörte plötzlich einen lauten Schrei von Monika aus der Küche. Ich wusste sofort was passiert war. Der ganze Plastik-Elektroteil des neuen Kochers war auf der Herdplatte weggeschmolzen. Die Macht der Gewohnheit hat es in sich. Nach vierzig Jahren Kaffeekochen ist es nicht ratsam das System zu ändern. Nun sind in ein paar Minuten hundert Stutz weggeschmolzen, es stinkt fürchterlich nach verbranntem Plastik und die neue Kanne steht zischend in Schräglage und sieht ziemlich alt aus.
18. August 2016
Die ersten Tage nach den Ferien sind für mich meistens sehr intensiv. Der Rhythmuswechsel kostet einiges an Energie. Man nimmt sich ja immer so viel vor. Mehr Ruhe, mehr Gelassenheit, für alles viel mehr Zeit etc. Das ist gar nicht so einfach. Ja, und dann kommen noch all die guten Anregungen und Ideen dazu. Heute habe ich Urs Eberle in der Stadt getroffen. Er hat mir ein anregendes Buch übergeben. Die Tagebücher von Fritz J. Raddatz, von 1982-2001. Wenn ich da reinlese, könnte ich bei meiner Schreiberei noch manchen Zahn zulegen. Aber auch mit den Zähnen ist das so eine Sache. Ich habe mir in den Ferien eine Blombe am rechten Schneidezahn ausgebissen. Der ist erfolgreich geflickt und ich kann wieder ohne Probleme in weiche Pfirsiche beissen.
15. August 2016
Das lange Wochenende in Loazzolo, im Piemont war wunderschön. In einer lustigen Runde haben wir gute Tage und lange Nächte erlebt. Alles vom Feinsten. Bei unserer Nachtwanderung unter einem wunderbaren Sternenhimmel blieb der erwartete Sternschnuppenregen leider aus. Heute sind wir gegen Mittag wieder abgefahren Richtung Mailand, Como, Mendrisio, Bernardino. In Splügen haben wir eine Gerstensuppe gegessen. Nach der Sommerlichen Hitze in Italien war es hier ziemlich kalt und ein kräftiges Gewitter zog über die Gegend. Ich brauchte dann zu Hause ziemlich viel Zeit um alle E-Mail und die vielen Zeitungen nachzulesen und die Post zu ordnen. Da steht schon wieder einiges an in dieser Woche. Ferien ade.
12. August 2016
Heute fahren wir für ein Geburtstagsfest nach Loazzolo im Piement. Die Fahrt wird ungefähr fünf Stunden dauern. Ich freue mich auf die Fahrt in den Süden.
11. August 2016
Das war eine richtig ergiebige Aufräum-Woche. Sitzungen, Muskellockerung bei Theresa, skulpturales Arbeiten im Atelier, Zahnartzbesuch etc. Vielseitig und ergiebig.
7. August 2016
An diesem Wochenende haben wir Susi und Huga am Sempachersee besucht. Gute Gespräche, gutes Essen, feine Weine und erholsames Schwimmen. In einem richtig sportlichen Einsatz habe ich zusammen mit Hugo Haselnussstauden zurückgestutzt, Birken zurück geschnitten und bei einigen Bäumen Totholz heruntergesägt. Nun gibt es wieder freie Sicht zum See.
6. August 2016
Diese Woche verging im Flug. Ich hatte viele Bestellungen zu erledigen und Gartenarbeit war angesagt. Rosen schneiden, ein kräftiger Sommerschnitt bei den sehr schnell wachsenden Birken, Stangenbohnen pflücken, jäten und den Rasen mähen. Das war eher eine Wiese. Ich musste mit der Sense mähen. Wir sind jeden Morgen zum Bodensee gefahren. Das Schwimmen im See ist wunderschön. meistens waren wir fast alleine. Eine Schwimmerin war gestern völlig ausser sich, weil vor ihr ein riesiger Wels aufgetaucht ist. Nach der Beschreibung muss der Fisch mindestens zwei Meter lang gewesen sein. Am Mittwochabend waren wir eingeladen für ein leckeres Mal à-la Ottolenghi. Das war alles wunderbar, auch die auf dem Feuer gebratene Lachsforelle hat super geschmeckt. Diese Abende im Badehüsli in Arbon sind immer sehr erholsam.
Juli 2016
31. Juli 2016
Am Mittag sind wir losgefahren. Dank einer kleinen Eiscremerast vor dem San Bernadino Tunnel sind wir dann nicht in einen Unfall verwickelt worden. Nach dem Tunnel ist ein Reisebus auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Anhänger kollidiert, auf dem eine riesige Yacht geladen war. Es sah ziemlich schlimm aus. Wir konnten dann wenden und auf der alten Passtrasse runterfahren. Das Leben ist voller Risiko. Im Rheintal fuhren wir in heftige Gewitter. das war sehr gefährlich, teilweise sah man die Lichter der Autos nicht mehr. Ich war sehr froh, dass wir unversehrt zu Hause ankamen.
29. Die Woche in Agrano war sehr vielseitig. Die Geschwister von Monika mit ihren Partnerinnen und Partnern, gutes Essen, Ausflüge, schöne Wanderungen, ein wunderbares gemeinsames Familienessen in einem wunderbaren Restaurant oberhalb vom Ortasee. La Zucca in Arola ist sehr zu empfehlen. Zusammen mit Heinz habe ich eine überwachsene Terasse im Wald ausgeholzt. Das ist sehr schön geworden. Es ist sehr speziell wenn sich plötzlich ein Gefühl für vergangene Agrarkulturen öffnet. Die riesigen Haselnussstauden haben teilweise die Trockenmauer eingedrückt. Das werden wir bei Gelegenheit reparieren.
24. Juli 2016
Heute ist es einmal mehr wunderschön. Ich habe ganz vergessen ein Frühstücksei zu kochen. Meine Losung heisst schon seit Jahren: "Kein Sonntag ohne Frühstücksei. " Mal sehen ob ich das noch nachholen kann. Heute erwarten wir Marianne und Oreste mit ihrem fidelen Hündchen. In den nächsten Tagen kommen dann noch weitere Hutters nach Agrano. Das wird sicher eine dichte Familienwoche.
23. Juli 2016
Es hat heute sehr stark und lange geregnet. Ich habe in einem Schnurz das Buch von Noëlle Revaz das zweite Mal gelesen. Von wegen den Tieren ist ein unwahrscheinlich starkes Buch. Das haut jede und jeden um. Der Schlusssatz lässt hoffen, dass trotz den grossen menschlichen Unfähigkeiten ein kleiner Hoffnungsschimmer über uns allen schwebt.
22. Juli 2016
Ich bin sehr früh aufgestanden. Nach einem starken Kaffee habe ich mich wieder an das Früchte pflücken gemacht, die Wäsche zusammengelegt und in meine Reisetasche gestopft. Ich wollte noch auf den Postboten warten, um wirklich alles zu erledigen, bevor ich wieder verreise. Mein Zug fäht um 11.25 Uhr nach Domodossola. Es war ja alles OK. Ich war früh dran, trank noch einen Kaffee im Commercio. In Zürich haperte es aber schon. Die Lokomotive war defekt und musste ersetzt werden. In Bern habe ich promt meinen Zug verpasst. Ich bin dann in einen Inter Regio gestiegen und in Spiez auf anraten des Zugbegleiters wieder ausgestiegen. Dort habe ich einen Bahnbeamten gebeten, eine SMS an Monika zu senden. Sie wollte mich ja in Verbania abholen. Es sind ja alle so nett. Es hat auch alles geklappt. Ich bin gut in Agrano angekommen. Am Abend haben wir dann alle zusammen in einem Agrotourismo ziemlich viel und gut gegessen.
21. Juli 2016
Heute habe ich mit Isabel Zürcher telefoniert. Sie schreibt einen Artikel in der Basler Landschaftlichen Zeitung über meine Ausstellung bei Stampa in Basel. Es ist im Moment wirklich spannend, mit meinen alten Werken konfrontiert zu werden. Die vergangene Zeit wird plötzlich in aller Schärfe spürbar an Speck und Knochen. Am Mittag kam ein Techniker von Swisscom um endlich den fernseher wieder zum laufen zu bringen. Er hat alles ausgewechselt. Neue Kabel, neues Modem etc. Nun haben wir rund dreihundert Sender von der Ukraine über Persien, Albanien, Chile, die Pampas von Argentinien etc. Ich habe keine Ahnung wer sich das alles anschauen kann. Ich bin aber froh, dass endlich alles wieder funktioniert. Neu haben wir auch zwei Telefonnummern. Parallel geht es sicher noch besser.
Am Abend hatte ich einen Termin bei Rolf Abraham. Er hat meine Augen untersucht, Augendruck, Sehschärfe etc. Ich war dann den ganzen Abend etwas belämmert wegen den erweiterten Pupillen. Zum Glück ist alles OK. Das ist bei meiner starken Kurzsichtigkeit gar nicht so selbstverständlich.
20. Juli 2016
Ich bin täglich am Beeren pflücken. Die letzten Himbeeren, Walderdbeeren, Johannisbeeren in rot und schwarz, Josta und die Stachelbeeren. Ich friere die Früchtchen in Tagesportionen ein. Herr Bircher seelig hätte sicher grosse Freunde an meinem Tun.
Am Abend kochte ich für Hermann und mich an der Feuerstelle. Ich hatte viel Gemüse vorbereitet. Ein Stück von meiner dicken Zucchini, Peperoni, frische Tomaten und Zwiebeln. Ich legte alles auf ein altes Backblech, füllte das Blech mit Wasser auf und stelle es über das Feuer. In Alufolien hatte ich zwei Tranchen Wolfsbarsch vorbereitet mit sehr vielen Kräutern, die ich mit Kokosmehl und zwei Eiern vermischt hatte. Die Idee war, den Fisch mit einer Kräuterkruste in der Alufolie zu braten. Als das Wasser im Blech schon fast verdampft war legte ich die zwei Alupäckchen ca. zehn Minuten dazu. Am Schluss etwas frisches Olivenöl über das Gemüse und fertig war's. Mit einem gut gekühlten Weisswein ein Genuss.
Nachher habe ich eine wunderbare Radiosendung gehört. Der Song The old Man hat mich total berührt. Mit feuchten Augen habe ich meine ganze Wäsche in die Waschmaschine gesteckt, damit ich wieder was frisches anzuziehen habe.
19. Juli 2016
Ich war den ganzen Tag damit beschäftigt, meine Pendenzen von einer Woche zu bearbeiten, Bestellungen zu erledigen, Briefe zu beantworten und im Garten zum Rechten zu sehen. Da war unter anderem die riesig gewachsene Zucchini, die ich mir gleich für das Nachtessen hereinholte. Die Stangenbohnen blühen in grosser Pracht und ein Kürbis hat doch sage und schreibe schon einen Durchmesser von satten drei Zentimeter. Ob das was wird? Dafür habe ich an zwei winzigen Stauden zwei pralle Gurken. Die lasse ich aber noch wachsen und hoffe, dass das reicht in einer Woche für einen griechischen Salat.
18. Juli 2016
Ich konnte heute Nachmittag mit Flurina in die Schweiz zurückfahren. Sie ist eine sehr gute Autofahrerin. Das ging sehr zügig dem See entlang und dann über die San Bernardino Route. Nach der Tunnelausfahrt mussten wir eine halbe Stunde warten. Die Schweizer Armee machte einen Spezialtransport für zwei Schützenpanzer. Nach dem Putschversuch in der Türkei hatte das etwas total absurdes. Sicherung der südlichen Grenze oder so was.... Trotzdem habe ich dann in Landquart noch den direkten Zug nach St.Gallen erwischt. Das war eine sehr spezielle Fahrt im Abendlicht mit einem sensationellen Sonnenuntergang am Bodensee und das völlig entspannt im Zug. Zuhause habe ich mich als Erstes über den riesigen Stapel Post gebeugt. In einer Woche häuft sich doch auch in der Sommerzeit einiges an.
10. Juli 2016
Um 11 Uhr begann das Sonntag Matinee in der Galerie Bleisch in Arbon. Ein wunderschöner Sommermorgen. Trotzdem war der Anlass sehr gut besucht. Adrian Bleisch moderierte ein Gespräch mit Corinne Schatz, Mathias Morf und mir. Das ganze war sehr lebendig und unterhaltsam. Vor allem Mathias erwies sich als brillanter Erzähler. Wir sind dann bald nach Hause gefahren, um unsere Sachen zu packen. Wir hatten uns kurzfristig entschlossen, schon am Sonntagnachmittag nach Italien zu fahren. Schönes Wetter, gute Stimmung, wenig Verkehr. Wir dachten, dass vor einem EM-Finale niemand mit dem Auto unterwegs sein wird und so war es auch. Wir hatten eine sehr angenehme und ruhige Fahrt.
9. Juli 2016
Am Abend haben wir Gäste bewirtet. Monika hat wunderbar gekocht.
8. Juli 2016
Die Eröffnung der Ausstellung The Dark Side of the Moon im Kunstmuseum St. Gallen war sehr stimmig. Die Ausstellung ist beeindruckend und bemerkenswert. Es hat sehr starke Arbeiten von Martin Disler, Marlen Dumas, Miriam Cahn, Sara Masüger, Beni Bischoff, Steven Parrino, Albrecht Dürer und noch von ein paar Jüngeren. www.kunstmuseumsg.ch
Mir ist wieder einmal bewusst geworden, wie mager die Kunst der 80er-Jahre in der Schweiz reflektiert worden ist - das kann ja noch werden. Es war ein toller Abend mit einem Gartenfest vor dem Museum. Ich habe seit langer Zeit wieder einmal Irene Grundel getroffen und Ursula Perucchi, Elena Buchmann und viele, viele Weggefährtinnen aus alten und neuen Epochen. Ich finde es phänomenal, dass sich Kunstwerke durch die Zeit weiterentwickeln und dass Werke, in diesem Fall nach 20 oder 30 Jahren ganz anders wahrgenommen werden. Die verfliessende Zeit als Faktor für die Reflektion von Kunst. Die Figurengruppe von Martin Disler sah ich Ende der 80er-Jahre im Palais Liechtenstein in Wien. Ich war damals irritiert über diese geisterhaften, unfassbaren Wesen aus frischem Gips. Ich empfand die Arbeiten damals als zu flüchtig, zu unprofessionell, als nicht geeignet im bildhauerischen Diskurs. Wenn ich die Figuren heute sehe, haben sie sich verfestigt, sie zeigen Lebensspuren, ohne je gelebt zu haben. Die Zeit hat etwas entscheidendes verändert. Das Flüchtige wird zur Stärke, das Zeichenhafte wird plötzlich räumlich. Die Patina der verflossenen Zeit erhöht und verfeinert das Spektrum der Plastizität. Die Figuren werden zu fibrierenden Lichtträgern im Raum.
7. Juli 2016
Heute habe ich den Newsletter zu meinen Ausstellungsprojekten vorbereitet. Vera macht das jeweils für mich. Ich bin so froh, dass sie mir da helfen kann. Ich war sehr spät dran aber die letzten Tage gab es so vieles zu organisieren. Wühlen im Archiv, Fotos suchen, Artikel lesen, Infos verschicken etc.
6. Juli 2016
Heute Morgen hatte ich Besuch von einem Vertreter von einer grossen Druckerei. Ich bin gespannt, wie das weitergeht im Druckereigewerbe. Der Konkurrenzkampf ist brutal. Die Schweizer leiden unter der Deutschen und die Deutschen unter der Konkurrenz aus dem Osten. Der Osten wiederum wird vom chinesischen Druckgewerbe bedrängt. Die Wege werden immer länger. Am Nachmittag habe ich in der ganzen Stadt Bücher von David Bürkler abgeliefert und habe promt eine wichtige Sitzung vergessen. Das passiert mir selten aber wenn es passiert, ist es für mich doppelt ärgerlich.
5. Juli 2016
Ich bin am Montag früh mit dem Zug nach La Ferrière im Berner Jura gefahren. das war eine sehr schöne Fahrt. In La Chaux de Fonds hatte ich einen Zwischenhalt für einen kleinen Stadtspaziergang. Um 12.30 Uhr war ich dann im Hotel de la Chausx-d Able in La Ferrière. Wir hatten eine zweitägige Retraite mit dem Zentralvorstand der visarte.schweiz. Ein sehr schöner Ort mit einem sensationellen "Vallotonschen Abendlicht". Die zwei Diskussions- und geistigen Genusstage waren sehr intensiv und haben viele inhaltlichen Weichenstellungen ausgelöst.
3. Juli 2016
Ein ruhiger Sonntag. Nichts tun kann auch ganz schön sein...
2. Juli 2016
Grillparty im Aargauischen mit einem Teil meiner Familie. Es gab hitzige Diskussionen zum Thema Schweiz - Europa und Brexit. Ich musste einmal mehr feststellen, dass ich mit meiner Meinung zu einem starken und vereinigten Europa an der total falschen Adresse eingeladen war. Aber eine Familie hält ja fast alles aus. Oder? Essen gut - Trinken gut - Schwimmbad gut - alles gut?
Gegen Abend sind wir nach Hochdorf gefahren zum Kunstraum Herrmann. Alois hat eine gelungene Ausstellung eingerichtet zum Thema Hochdruck. Ich war mit fünf "Menschenbildern" vertreten. Wir wollten die Finissage nutzen, um noch einmal alle zu sehen und dann gleich die Arbeiten mit nach Hause zu nehmen. Es gibt ja immer wieder Überraschungen. Ich habe die Künstlerin und Winzerin Simone Monstein kennengelernt. Sie macht den Wein "Hamacht" in Teufen bei Winterthur. Da werde ich sicher einmal zu einer Degustation gehen. Ja und dann war da noch ein interessiertes Architektenpaar. Ich bin froh, dass wir noch diesen Umweg gefahren sind.
1. Juli 2016
Heute hatten wir eine grosse Sitzung für das 150 Jahre visarte Fest. Es gibt noch sehr viel zu tun aber Stück für Stück ergibt sich langsam ein Ganzes. Das macht grossen Spass. Irgendwie spürt man, dass dieses Fest eine ganz eigene Energie entwickelt. Am Abend bin ich dann wieder nach St. Gallen gefahren, um zusammen mit Aline und Paul alle Punkte noch weiter zu besprechen und zu verfestigen. Dann habe ich mich mit Monika beim Bahnhof getroffen für einen Drink und dann sind wir mit der BT zusammen nach Rapperswil gefahren. Wir waren in einem wunderbaren Palast, gleich über dem Rosengarten von Freunden eingeladen. Mit dabei war auch unser ehemalige Vermieter und spätere Verkäufer von unserem Haus in St. Gallen mit seiner Lebenspartnerin. Ach war das Essen gut, der Wein und die Stimmung und überhaupt - ein toller Sommerabend mit Seesicht in einem wilden Garten unter den Rebbergen. Das hat uns richtig beflügelt.
Juni 2016
30. Juni 2016
Heute bin ich sehr früh zum Bahnhof gefahren. Ich musste den 7.12 Uhr Zug erwischen. Es war eine Folgerechtsitzung in Zürich angesagt. Ja, heute sind überraschende neue Gedanken zum Thema entwickelt worden. Das wird spannend.
29. Juni 2016
Die letzten tage war ich sehr stark beschäftigt mit Bücher einpacken. Das Buch von David ist sehr gefragt. Auch das wunderbare Blumenbuch Herbarium der Sehnsucht von Maria Josefa Lichtsteiner und das ROM Buch von Karl Fürer und Erica Engeler werden oft bestellt. Das macht grosse Freude und viel Arbeit. Da gibt es doch diesen wunderbaren Spruch von Karl Valentin. (Habe ihn glatt vergessen.)
Am Abend hatten wir eine sehr gute Sitzung der Fachkommission HF bildende Kunst. Der Lehrgang ist gut zu Ende gegangen mit einer anregenden Präsentation im Grubenmann Museum in Teufen. Die grosse Freude ist, dass alle Studierenden die Abschlussprüfung bestanden haben. Ich gratuliere allen Beteiligten herzlich.
28. Juni 2016
Am Morgen wurde ich im Kunstmuseum St. Gallen erwartet, um die Platzierung meines bearbeiteten Holzbodens von 1987 zu besprechen. Ich habe 1986/87 riesige Holzschnitte direkt in meinen Atelierboden an der Wassergasse (heute Reiffeisenbank) geschnitten. Die Holzschnittserie wurde dann von Peter Blum aus New York ediert. Nun zeigt das Kunstmuseum in St. Gallen in der thematischen Ausstellung: The Dark Side of the Moon die Bodenstücke, die damals dem Museum geschenkt habe. Rudolf Hanhard hat damals alle Andrucke für das Museum angekauft. Die Galerie Stampa zeigt nun parallel zu dieser Ausstellung die Holzdrucke. Nun kann ich wieder einmal sehen, wie ich vor dreissig Jahren drauf war. Der Transport der Holzbodenstücke muss sehr mühsam gewesen sein. Die Teile waren viel zu gross für den Warenlift und mussten von zehn Personen gemeinsam das Treppenhaus hinauf getragen werden. Urs Burger war nicht so amüsiert. Aber nun stehen die Holzböden bereit für die Aufhängung.
Am Abend waren wir eingeladen zum Galadiner in der Kunsthalle St. Gallen. Das war ein wirklich spannender Abend mit einer Führung von Giovanni Carmine durch die Ausstellung von Jill Magid, die unter dem Titel: The Proposal eine spannende konzeptuelle Installation rund um das Archiv des mexikanischen Architekten Luis Barragan realisiert hat. Anschliessend sprach Hedi Graber zum Migros Kulturprozent. Beim anschliessenden Essen gab es sehr interessante Gespräche mit Sammlern, Stiftern und vielen Kulturinteressierten. Ich habe endlich Hedi Graber kennengelernt. Wir hatten ja ähnliche Erfahrungen in den 80er-Jahren gemacht. Sie als Co Leiterin der Kunsthalle Palazzo in Liestal, zusammen mit Philipp Ursprung und ich in der Kunsthalle St.Gallen als Mitbegründer und Künstler - Kurator.
27. Juni 2016
Ich bin früh mit dem Zug nach Teufen gefahren, um als Beisitzer an der Juryrung der Abschlussarbeiten der Studierenden vom Lehrgang HF bildende Kunst teil zu nehmen. Das sind immer ganz spannende Gespräche. Als Juroren waren Pritta Polzer, Una Szemann, Stephanie Hoch, Thomas Müllenbach und Roland Roos eingeladen. Das Ganze wurde moderiert von Phil Mähr. Für mich war das ein ganz wunderbarer und inspirierender Weiterbildungstag mit interessanten Menschen. Es ist ja immer auch interessant, wie sich die Studierenden einbringen und über ihre Arbeiten reden. Ich hatte dieses Mal so ein gutes Gefühl für diesen Lehrgang. Alle Teilnehmenden haben sich enorm weiterentwickelt und das macht wirklich grosse Freude.
26. Juni 2016
Nach einem ruhigen Sonntagmorgen mit viel Reflektion fuhren wir am frühen nachmittag nach Teufen. Der Studiengang bildende Kunst der Höheren Fachschule von St. Gallen präsentierte im Grubenmann Museum ihre Abschlussarbeiten. Ich war wirklich beeindruckt von den Arbeiten.
25. Juni 2016
Wir sind am Morgen zeitig aufgestanden. Im Frühstücksraum konnten wir uns noch von einigen Künstlerfreunden und Kuratoren verabschieden. Wir fuhren dann direkt zum Jubiläumsfest des Gönnervereins vom Sitterwerk in St. Gallen. Die Führungen sind jedesmal sehr spannend. Altes Handwerk verbindet sich da mit neuster Technologie. Am Nachmittag haben wir uns noch etwas ausgeruht. Ich musste noch meine Rede vorbereiten für die Buchvernissage von David Bürkler. Um 16 Uhr war ich im Museum, um die letzten Vorbereitungen zu organisieren. Caroline von Gunten traf mit dem Piaggo von visarte Schweiz kurz nach 16 Uhr ein. Ich hatte etwas Bedenken, denn in St. Gallen stürmte und regnete es unwahrscheinlich stark. Trotz des Gewitters und dem EM Fussballspiel kamen unheimlich viele Menschen an die Buchpremiere. Ich glaube, es waren rund 150 Besucher da. Die Stimmung war grossartig. Nach Roland Wäspe hielt Corinne Schatz eine suveräne Rede zum Leben und zum Werk von David. Das Duo Bruder-Hertz spielte Ungarische Musik und ich konnte noch einen Werbespot für das 150 Jahre-Jubiläum von visarte Schweiz platzieren. Ich las dann zum Gedenken an David Bürkler mein Nachwort, das ich für das Buch geschrieben habe. Das war einmal mehr eine wunderbar gelungene Buchpremiere. Die Freude über dieses Buch liess viele Freunde von David strahlen und animierte sie zum erzählen von eigenen Geschichten, die sie mit dem Künstler erlebten. Ein toller Abend mit einem anschliessenden Essen im Toscana im kleinen Kreis. Wunderbar - haben wir gut gemacht!
24. Juni 2016
Am späten Vormittag bin ich ins Atelier gefahren, um die frisch gedruckten Bücher entgegenzunehmen. Das ist immer ein so aufregender Moment, wenn man die Plastikfolie vom ersten Buch wegreissen und mit grosser Aufregung im neuen Werk blättern kann. Ich hatte das Gefühl, David Bürkler sitze mir im Nacken und sein kühler Hauch streife mich. Ich glaube, er war sehr zufrieden mit dem Resultat. Der ganze Atelierraum strahlte wie selten in einem mysteriösen Glanz.
Kurz vor fünf Uhr sind wir losgefahren nach Vaduz. Die BBKL feierte das zehnjährige Bestehen. Der Berufsverband bildender Künstlerinnen und Künstler hat sich letztes Jahr der visarte Schweiz angeschlossen. Ich war gefordert, ein Grusswort von unserem Verband an Liechtenstein zu richten. Das Ganze fand im Ausstellungsraum im Engländerbau statt. Vor mir sprach die Kulturministerin Frau Frick und nach mir Johann Fichtner, der Präsident von visarte Liechtenstein. Ein kleines Konzert rundete die sehr sympatische Feier ab. Monika und ich konnten nicht sehr lange bleiben, denn wir waren eingeladen zur Eröffnung vom Erweiterungsbau des Bündner Kunstmuseums. Auch um 20 Uhr waren noch sehr viel Künstlerinnen und Künstler, Galeristen, Sammler, Kuratorinnen und Kunstinteressierte da. Der Neubau ist toll. Für mich hat das Bündnerland nun eines der schönsten Kunstmuseen der Schweiz. Der Abend war sehr lustig. Wir sind mit einer grossen Festgruppe noch durch die Altstatt gezogen und trafen viele Kunstfreunde, aus dem In- und Ausland. Zum Glück hatten wir ein Hotelzimmer reserviert. Wegen den extremen Regenfällenin der Nacht waren viele Strassen gesperrt und alle Zugreisenden nach Zürich und Basel mussten umgeleitet werden durch das St. Galler Rheintal. Ich habe gehört, dass im Speisewagen nach Mitternacht eine ganz gute Stimmung herrschte.
23. Juni 2016
Heute hatte ich einen ziemlich struben Tag. Viele Telefonate, Vorbereitungen, organisatorisches für die Buchpremiere. Ich wartete ganz angespannt auf das erlösende Telefon von der Spedition. Am frühen Nachmittag war es soweit. Die Bücher von David werden am Freitag gegen Mittag geliefert. Nun kann ich wider durchatmen.
Am Abend war ich im NEXTEX von visarte.ost verabredet. Stefan Rohner machte verschiedene Skype Schaltungen ins Tessin, nach Bern und nach Paris, um mit vielen Kolleginnen und Kollegen auf das 150 Jahre-Jubiläum von visarte.ch anzustossen. Der Anlass war sehr lustig.
22. Juni 2016
Seit zehn Tagen bin ich damit beschäftigt, die Vorbestellungen des neuen Buches über David Bürkler zu organisieren. Ich bin immer sehr nervös und hoffe, dass nichts schiefgeht mit dem Büchertransport. Heute müsste ich dringend zwei Ansprachen vorbereiten. Das Leben lenkt mich aber immer wieder ab. (Das kann auch ganz schön sein.) Jetzt gibt es keine Ausrede mehr, schreiben ist angesagt.
20. Juni 2016
Heute musste ich in aller Eile eine Fotografin finden, die meine neuen kleinen Bilder fotografieren kann. Anna-Tina Eberhard hatte zum Glück kurzfristig Zeit, bevor die Bilder transportiert wurden. Am späten Nachmittag hat der Architekt Bruno Bossard alle Pläne von unserem Anbau, den wir vor neun Jahren realisiert haben, vorbei gebracht. Eine gute Möglichkeit, um zu reflektieren, was der damalige Entscheid alles ausgelöst hat. Die Veränderung des Gartens, der Atelieranbau und die grosse Feuerstelle unter dem Atelier haben uns sehr viel Lebensqualität gegeben. Die verschiedenen Lebensabschnitte scheinen mir aber immer schneller vorbei zu gehen.
Am Abend waren wir eingeladen zur dritten Vernissage mit der Bob Ross Serie. Das war einmal mehr sehr lustig. Die Präsentation fand in den Räumen der Denkmalpflege in der Hauptpost statt. Fredi Altherr hat eine grossartige Eröffnungsrede zu den drei Wasserfällen am Berg gehalten. Die Malerinnen Menga Frei, Carol Forster und Brigitte Kemmann haben ihr Bestes gegeben.
19. Juni 2016
Trotz dem Dauerregen haben wir einen ausgiebigen Spaziergang durch den Guggeienwald gemacht. Das Wetter schlägt langsam auf das Gemüt. Zum Glück gibt es noch die Fussball Europameisterschaft.
18. Juni 2016
Am Nachmittag sind wir mit dem Zug nach Wipkingen gefahren. Wir wurden von einem jungen Paar excellent bekocht. Das war ein ein sehr anregender und schöner Abend.
17. Juni 2016
Am Morgen war ich für eine visarte Festsitzung bei der Alltag Agentur. Die Struktur der geplanten 150 Jahre-Feier wird immer klarer. Am Abend haben wir die Vernissage im Historischen Museum besucht. Daniel Studer hat eine grosse Ausstellung konzipiert zum Thema: "Faszination Farbholzschnitt". Ausgehend vom japanisierenden Farbholzschnitt als Kunstform des Jugendstils zeigt er die Holzschnitte der St. Gallerin Martha Cunz und von Ihren berühmten Zeitgenossen. Die 1876 geborene Künstlerin studierte in Dachau, München und Paris und zog dann wegen dem 1. Weltkrieg wieder nach St.Gallen. Eine sehr schön gestaltete thematische Ausstellung.
16. Die Podiumsdiskussion zum Thema Künstlergruppe Winterthur - wie weiter ist sehr interessant verlaufen. Die Frage nach Solidarität unter Kunstschaffenden ist ein spannendes Thema. Das Engagement in einer Künstlergruppe kann regional sehr viel bewirken und ist sehr wichtig für junge Künstlerinnen und Künstler, damit sie wahrgenommen werden und damit sie durch Ausstellungen erste Erfahrungen im Kunstbetrieb machen können. In der Landesweiten Bildungs- und Kulturpolitik ist es aber wichtig, dass ein starker Berufsverband die Anliegen der visuell arbeitenden Künstlerinnen und Künstler vertritt.
Nach der Veranstaltung ist mir bewusst geworden, wie stark sich die in der Schweiz die städtischen Räume verändern und verengen. Alles was etwas schief dasteht wird plattgewalzt, saniert oder überbaut. Ganze Quartiere werden "optimiert". Das heisst, dass in den Schweizer Städten immer weniger Freiräume für günstige Ateliers und Wohnraum zur Verfügung stehen wird. Das Sulzer Areal hat sich in den letzten zehn Jahren sehr stark verändert. Nicht nur zum Guten.
16. Juni 2016
Gemeinsam mit Monika habe ich den "Venusplatz" gemäht, die Feuerstelle aufgeräumt und alles für die Sommerzeit vorbereitet. Am Nachmittag musste ich nach Verbania auf den Zug. Der Zug war verspätet und in Domodossola sind dann zwei Züge zusammengelegt worden. Es war sehr eng bis Brig. Der Anschlusszug in Bern war schon weg und ich bin dann erst um halb elf zu Hause gewesen.
15. Juni 2016
Heute haben wir eine sehr schöne Wanderung gemacht durch den Wald zu einer kleinen Alp. Am Abend habe ich sehr viele Pflanzensamen gesät an einem Hang. Gewürze, Getreide, Kräuter, Blumen usw. Ich bin gespannt was alles gedeihen wird.
14. Juni 2016
Heute erwarten wir Vera. Ich freue mich sehr. Als Vera eintraf waren wir noch mit dem Verpacken der Einladungskarten für die Buchpremiere von David Bürkler beschäftigt, die im Kunstmuseum St. Gallen am 25. Juni stattfindet. Es gibt immer so viel zu bereden. Vera ist in die Schweiz gekommen, weil sie beteiligt ist an der Jubiläumsausstellung der Künstlergruppe Winterthur, die morgen Abend im Sulzerareal eröffnet wird. Ich bin am Donnerstag als visarte Präsident zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, dann kann ich mir alles anschauen. Die Diskussion soll Wege aufzeigen, wie es mit der Künstlergruppe weitergehen könnte. Seit der Gründung sind 100 Jahre vergangen. Die Zeiten haben sich stark verändert. Ich bin gespannt.
Am Abend haben mir Vera und Monika geholfen den Versand für die Buchpremiere von David vorzubereiten. Alleine bin ich jeweils stundenlang am Karten einstecken.
13. Juni 2016
Heute hat Roland Stieger die gefalteten und geschnittenen Druckbogen vom David Bürkler Buch vorbei gebracht. Ich bin sehr glücklich und freue mich auf die fertigen Bücher, die nächste Woche geliefert werden sollten.
12. Juni 2016
Wir haben lange ausgeschlafen und sind am Nachmittag ins Atelier gefahren, um meine Holzdrucke zu ordnen und um ein reserviertes Blatt heraus zu suchen. Die Drucke sind so gross, dass ich das nicht alleine bewältigen kann. Eigentlich wollten wir dann noch einen Spaziergang machen. Es goss aber in Strömen. Wir haben uns dann entschlossen, die Ausstellung an der Haggenstrasse anzuschauen. 90 Künstlerinnen und Künstler nutzen zur Zeit ein leerstehendes Bürogebäude von der Stadt als Atelier und Ausstellungsraum. Das ist ein starkes Zeichen für die Notwendigkeit von Freiräumen in der Kreativwirtschaft. Es wäre sehr schön, wenn das Experiment möglichst lange dauern könnte.
11. Juni 2016
Am Nachmittag besuchten wir die Ausstellung von David Bürkler in der Galerie Bleisch in Arbon. Eine beeindruckende Präsentation. Ich freue mich auf das Buch. Am Abend sind wir zu einem Fest nach Trogen gefahren. Ich kannte das Seminarhotel Lindenbühl gar nicht. Die haben gute Räume, gutes Essen und eine sehr angenehme Atmosphäre. Das war ein wunderbares Geburtstagsfest zum Fünfzigsten von Andrea Hornstein.
10. Juni 2016
Monika hat wunderbar gekocht für eine angenehme Runde von Freunden.
9. Juni 2016
Heute um 11 Uhr hat mich Jonny Müller abgeholt für eine kiwanis Veranstaltung in Rorschach. Er lädt regelmässig "ungenormte" Gesprächspartner aus ganz verschiedenen Bereichen ein. Mich hat er nach dem Mittagessen interviewt zu meiner Arbeit als Künstler, als Verleger und als Präsident von visarte.schweiz. Das Publikum war sehr interessiert und die ganze Veranstaltung war sehr anregend. Anschliessend habe ich bei Jonny einen Atelierbesuch gemacht. Wir kennen uns seit 1972. Ich war damals als 17-jähriger an einer Gruppenausstellung in der Galerie Spigar in Widnau beteiligt. Das war für mich ein grosses Erlebnis. Als Fan von Pablo Picasso wollte ich unbedingt in der Kunstwelt Fuss fassen. Ich hatte natürlich keine Ahnung, was das wirklich bedeutet. Ich war Fan von Pablo Picasso und nannte mich seit dem 14. Lebensjahr Josef Felix, geschrieben Josefelix. Das klang für mich schon recht schön Spanisch. Die Richtung war somit vorgespurt.
7. Juni 2016
Die letzten zwei Tage waren angenehm ruhig. Ich hatte endlich Zeit vieles aufzuarbeiten. Recherchen im Atelier, Klärung von vielen Anfragen und die Organisation der nächsten, anstehenden Projekte. Zur Zeit plane ich zusammen mit dem Kunstverein St. Gallen und der visarte.ost die Buchpremiere von David Bürkler, die am Samstag 25. Juni um 17 Uhr im Kunstmuseum St. Gallen stattfindet. Dazu kommt all das Alltägliche, das auch organisiert sein will. Jetzt wird zum Beispiel gerade das Heizöl für das kommende Jahr geliefert. Dabei fällt mir ein, dass ich die Heizkostenabrechnung für uns und die Nachbarn machen muss. Nach einer guten Stunde Büro-Aufwand habe ich die wunderbare Aufstellung der Kosten versehentlich auf dem PC gelöscht. Also musste ich wieder von vorne anfangen. Dabei habe ich gelernt: Wenn man zweimal das Gleiche hintereinander macht, geht es wesentlich schneller.
Gegen Abend haben wir einen wunderschönen Spaziergang durch den Wald in Guggeien, dem rechten Waldrand entlang gemacht. Ich habe diesen Wald, vor allem das Unterholz noch nie in so einem explodierendem Grün erlebt. Die Abendsonne hat den Wald vor uns in ein dramatisches, mystisches Licht gesetzt. Die Baumstämme standen sonnenbestrahlt, rotbraun und körperhaft im dunkeln Raum des nahenden Gewitters.
5. Juni 2016
Das Wochenende in Schaffhausen war sehr angenehm. Wir haben wunderbar gegessen. Im Moment ist Ottolenghi angesagt. Grossartig! Beim anschliessenden Jass musste ich einmal mehr unten durch.
4. Juni 2016
Nach zwei ruhigen Tagen hatten wir gestern ein kleines Familienfest bei uns zu Hause. Monika hat ein aufsteigendes "Antipasti-Gedicht" für die zwölf Gäste kreiert. Das war wunderbar. Heute um elf Uhr beginnt die Vernissage bei Christian Röllin und am Nachmittag fahren wir zu unseren Freunden nach Schaffhausen.
1. Juni 2016
Für heute waren gleich zwei Büchertransporte angesagt. Die Restauflage des neuen Buches ROM, von Erica Engeler und Karl A. Fürer und das neue Buch von einer jungen Luzerner Künstlerin. Anstatt wie vereinbart um 13 Uhr kam der erste Lastwagen schon um zehn Uhr. Wann immer sie kommen, Bücher machen einfach Freude.
Mai 2016
31. Mai 2016
Ruth hat Geburtstag. Am Abend werden wir zu viert eine kleine Bratwurst-Grillparty an unserer Feuerstelle veranstalten.
30. Mai 2016
Am Nachmittag war ich beschäftigt mit dem Ausstellungsaufbau bei Christian Röllin. Monika hat auch mitgeholfen. Ich war ziemlich nervös. Nun bin ich aber sehr zufrieden. Die Auswahl der Werke ist nun stimmig für mich und in der Kombination mit den Arbeiten von Marien Schouten fühle ich mich sehr wohl.
28. Mai 2016
Am Morgen um acht Uhr bin ich im Hotel aufgewacht, habe vor mich hin geträumt, alle Unterlagen für die DV noch einmal durchgelesen und um 9 Uhr habe ich gefrühstückt. Um diese Zeit hat es noch stark geregnet. Alle visarte Vorstandsmitglieder waren um Regenschirme bemüht. Wir sind dann zu Fuss zum Neubad spaziert. Das ist ein eindrücklicher Kulturort mit sehr engagierten und motivierten jungen Menschen. Wir warteten noch auf einige Delegierte. Mit rund fünfzehn Minuten Verspätung eröffnete ich dann die Delegiertenversammlung. Es ist alles sehr gut gegangen. Das einzige umstrittene Traktandum war die Aufnahme von freien Kuratorinnen und Kuratoren. Nach einer gelungenen, fünfzehn minütigen Auszeit mit einer Mediation durch Natalia Schmuki, unserer Juristin, konnten sich die Delegierten auf eine gemeinsame Wortwahl für die Aufnahmekriterien einigen. Die Versammlung hat dann mit grosser Mehrheit den Antrag des Zentralvorstandes angenommen. Nun können engagierte, freie Kuratorinnen und Kuratoren vollwertige Mitglieder von visarte werden. Ich freue mich sehr darüber. Am Nachmittag informierten wir über die verschiedenen Jubiläumsaktivitäten und das grosse Fest vom 19. November an der HSLU in Emmenbrücke.
Wir konnten auch die neue Ausgabe der ältesten Kunst Zeitschrift von Europa, die "Schweizer Kunst" vorstellen, die sich hauptsächlich der vielschichtigen Vergangenheit von visarte auseinandersetzt. 150 Jahre sind wirklich eine lange Zeit. Wenn man aber die Fragen und Problemstellungen der Künstler von damals mit heute vergleicht, gibt es doch viele Fragen und Probleme, die auch heute noch aktuell sind. Ferdinand Hodler und seine Mitstreiter bei der damaligen GSMBA haben schon 1910 erkannt, dass es ein Folgerecht für die Kunst braucht. 2016 meint der Bundesrat, dass man ruhig zuwarten kann, bis Amerika genügend Druck macht... Wie das dann raus kommt kennen wir doch von den Banken.
27. Mai 2016
Am Morgen habe ich alle Unterlagen zusammengepackt für die Delegiertenversammlung in Luzern. Ich hatte eine richtig schöne Zugfahrt, bin dann gleich ins Hotel spaziert um meine Sachen abzugeben, dann war noch Zeit für einen kleinen Salat und um 13.30 Uhr begann unsere Vorbereitungssitzung im Hotel Schlüssel mit dem Zentralvorstand.
Anschliessend trafen sich alle Delegierten beim Bahnhof. Marija Bucher, die Präsidentin von visarte.zentalschweiz begrüsste uns und dann wurden wir in zwei Gruppen durch die Stadt geführt. Es war sehr speziell. Ich bin oft in Luzern aber ich habe mich noch nie als Tourist in dieser Stadt bewegt. Sobald man sich in die Rolle eines Touristen begibt, wirkt die Stadt plötzlich viel kleiner, herausgeputzter und kitschiger. Eine Stadt für die Selfiesammler. Der einsetzende Platzregen versetzte uns dann wieder in die Realität der Schweizer Wasserstadt. Simon Kindle führte uns dann zu seinem grossen Gemeinschaftsatelier hinter den Bahngleisen. Es gab Apéro und anschliessend kochten wir zusammen mit einem sehr guten Koch unser Nachtessen. Das war alles sehr anregend. Später wurde getanzt und diskutiert und getrunken. Ich hatte eine ziemlich wilde Tanzlust. Kein Wunder nach den vielen Aufregungen in den letzten Tagen bei dieser Musik. Der Abend hat meine Nerven sehr beruhigt und ich habe tief und fest geschlafen.
26. Mai 2016
Monika hat schon sehr früh angefangen Focaccia-Brot zu backen für die Buchvernissage am Abend. Wir mussten noch einiges organisieren und alle notwendigen Sachen im Raum für Literatur vorbeibringen. Das ist im Moment etwas mühsam, weil das ganze Bahnhofareal umgebaut wird.
Alles hat geklappt. Um 18.30 Uhr waren rund achtzig Leute da. Die Stimmung war grossartig, dank dem wunderbaren Gesang von Roland Stieger und dem super Gittaristen Rolf Büchel, den ich noch aus meiner Zeit aus Oberriet kenne. Das Buch Rom von Erica Engeler und Karl A. Fürer ist sehr gut angekommen. Die ersten 100 Exemplare sind bereits unter den Leuten. Das hat richtig grosse Freude gemacht. Nun muss ich warten, bis die restlichen Bücher ausgeliefert werden.
25. Mai 2016
Heute habe ich wunderbare, kräftige Zucchini-Setzlinge aus dem Biogarten, die Monika von Silvia aus Italien mitgebracht hat, im Garten eingepflanzt. Dann hatte ich die Idee, dass ich auch Stangenbohnen pflanzen könnte. Nach dem Fällen unserer riesigen Buche haben wir sehr viel mehr Sonne im Garten und etwas Platz für Gemüse.
24. Mai 2016
Am Morgen früh hatte ich eine Besprechung wegen dem Buch über David Bürkler. Nun ist alles Material beisammen und das Layout fast perfekt. Das erleichtert mich enorm.
In den letzten Wochen habe ich jede freie Minute verwendet für ein kleines Bild, das ich schon lange realisieren wollte. Nun steht es im Raum und ich muss mich zusammenreissen, um mit dem Malen aufzuhören, damit ich es nicht komplett zumale.
Am Nachmittag bin ich mit vielem Umsteigen nach Vaduz gefahren für eine Ausstellungseröffnung im Engländerbau. Von St. Gallen St. Fiden bis Vaduz brauchte ich fast eineinhalb Stunden. Ich besuchte die Ausstellungseröffnung im Engländerbau. Eine Ausstellung von Künstlerinnen aus dem Aargau und aus Liechtenstein. Und anschliessend traf ich mich mit dem Vorstand von visarte.li um einiges für die kommenden Veranstaltungen zu besprechen. Fast punktgenau um 18 Uhr kam Monika zurück aus Italien, damit wir später gemeinsam nach St. Gallen fahren konnten. Ein schönes Wiedersehen inklusive Pizza im besten Haus am Platz.
23. Mai 2016
Heute hatte ich eine weitere Sitzung zum Folgerecht in Zürich. Der Bundesrat hat eine ziemlich dürftige Antwort zum Postulat von Ständerat Werner Luginbühl abgeliefert. Der Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf, das Folgerecht einzuführen. Es scheint in der Schweiz politisch so zu laufen, dass zuerst ein grosser internationaler Druck da sein muss, bis sich in der Politik etwas tut.
21. Mai 2016
Um 10 Uhr hat mich Christian Röllin abgeholt für den Bildertransport. Die Ausstellungseröffnung ist schon am Samstag 4. Juni um 11 Uhr.
Am Nachmittag ist der Baum-Spezialist vorbeigekommen. Er hat unserem Grafensteiner andere Apfelsorten aufgepfropft. Das war sehr eindrücklich. Wenn alles klappt haben wir im nächsten Jahr drei verschiedene Apfelsorten auf einem Baum.
20. Mai 2016
Unerwartet bin ich heute zu einem Zahnarzttermin aufgeboten worden. Zahnreinigung. Eigentlich mag ich das gar nicht. Heute war es aber sehr speziell. Ich empfand meinen Mund plötzlich als riesige, unerforschte und schwer zugängliche Gebirgslandschaft. Beim Reinigen ist dann ein Stück einer alten Füllung weggebrochen. Das fühlte sich wie ein Bergsturz an. Zum Glück hatte Marco Zeit, den malträtierten Kauer gleich wieder zu flicken. Am Nachmittag habe ich Gurken, Kürbis und Zucchini gepflanzt.
18. Mai 2016
Gegen Abend holte ich alle alten, kiemenden Kartoffeln aus dem Keller und pflanzte sie im Garten ein. In drei Monaten gibt es feine Rösti aus eigenen Bio-Kartoffeln.
17. Mai 2016
Am Morgen früh traf ich Paul am Bahnhof. Wir fuhren gemeinsam nach Luzern für mehrere Besprechungen. Wir schauten uns auch die Vorschläge von den Kunststudenten an für unser visarte Fest. Da sind jetzt einige sehr stimmige Ideen entwickelt worden.
14. Mai 2016
Heute habe ich den ganzen Tag im Wald gearbeitet. An Ostern hatte ich sehr viele Bäume gefällt und die Zeit reichte dann nicht mehr um alles zu sägen und aufzuräumen. Da kommen immer Tonnen an Holz zusammen.
13. Mai 2016
Am Morgen musste ich noch viele Sachen erledigen und meine Sachen packen. Am Mittag sind wir bei strömendem Regen losgefahren Richtung Italien. Nach dem Bernardino Pass wurde es schön warm. Erstaundlicher Weise hatten wir total freie Fahrt. Null Stau und das vor Pfingsten. In Agrano wurden wir herzlich empfangen von Wicki und von Silvia. Als Erstes habe ich den Ofen eingeheizt, damit es in unserem kleinen Steinhaus richtig gemütlich wird. dann habe ich meinen kleinen, aber nun doch schon zwei Meter hohen Mammutbaum "Felice" besucht. Er gedeiht prächtig. Um 20.00 Uhr sind wir zum Circolo ins Dorf gefahren. Die kochen ausgezeichnet und das Essen ist sehr günstig.
12. Mai 2016
Am Morgen traf ich Paul Gruber von der Alltag Agentur. Wir mussten die Sitzung vom kommenden Dienstag in Luzern vorbereiten. Paul ist zusatändig für die Planung des 150 Jahr Festes von visarte an der HSLU. Am Mittag habe ich einen Kopiensatz vom Bürklerbuch bekommen. Nun geht es an die Korrekturen und an die Feinarbeit. Am Abend fuhr ich nach Zürich. Im Helmhaus wurden die prämierten Bücher im Wettbewerb "Die schönsten Schweizer Bücher 2015" gezeigt. Der Vexer Verlag wurde ausgezeichnet für das Lilly Keller Buch von Fredi Lerch. Es war ein schöner Abend. Lilly ist auch angereist. Es waren enorm viele Ausstellungsbesucher da. Ich konnte viele Gespräche führen.
11. Mai 2016
Am Nachmittag habe ich mit Christian Röllin eine Bilderauswahl getroffen für die Sommerausstellung.
10. Mai 2016
Heute Morgen sind Daniela Fetz und Roland Stieger von TGG bei mir vorbeigekommen mit dem ersten Teil des Layouts vom David Bürkler Buch. Das gibt noch viel zu tun aber ich bin sehr zuversichtlich und ich freue mich auf das Gut zum Druck. Die letzten zwei Tage waren etwas schwierig. Mein PC musste neu abgesichert werden. Ein Sicherheitssystem hat meine Daten in den letzten Jahren andauernd multipliziert und abgespeichert. Nun habe ich mich mit dem Lesen von Karl Owe Knausgard bei Laune gehalten. Sterben, Lieben, Leben.... das ist auch harte Arbeit.
Um 17 Uhr habe ich bei Christian Röllin vorbeigeschaut. Da wird alles neu geregelt mit Wohnen, Präsentieren von Kunst usw. Ich muss mir genau überlegen, was ich in meiner Ausstellung zeigen kann. Auf dem Nachhauseweg traf ich zufällig noch COM & COM im Gartenrestaurant von der Tonhalle. Zwei aufgekratzte Burschen...
9. Mai 2016
Am Morgen früh wurden meine Füsse therapiert. Ich hoffe, meinen "Morbus Ledderhosen" mit Massagen und Dehnungsübungen beizukommen. Eventuell hilft ja auch etwas Volksmusik oder regelmässige besuche in München. Na ja. Am Nachmittag kam ich an den rand der Verzweiflung. Ich versuchte einmal mehr über das Internet eine Massensendung bei der PTT zu organisieren.
8. Mai 2016
Heute mussten wir wieder einmal sehr früh aufstehen. Wir fuhren mit dem Auto nach Sachseln. Im Museum Bruder Klaus feierten wir die Buchpremiere vom Herbarium der Sehnsucht von Maria Josefa Lichtsteiner und die Eröffnung von ihrem speziell angelegten Garten. Wir haben viele alte Bekannte getroffen, die speziell aus allen Ecken der Schweiz angereist waren. Ein wunderbar warmer Frühlingstag mit vielen Familien. ich hatte eine kleine Vernissage Rede vorbereitet zum Thema Sehnsucht. Wir hatten viele sehr schöne Begegnungen und sind dann Richtung Rapperswil gefahren. Auf dem Ricken machten wir Pause und gönnten uns einen Cup Romanoff zum Muttertag. Wir wählten diese Route, weil wir anschliessend in der Gemeinde Bühler leer stehende Räume ansehen wollten. Unter Anderem kann man die alte Post mieten. Ein selten hässliches Gebäude direkt beim Bahnhof.
7. Mai 2016
Gegen Mittag hat mich Hans Jörg zum bahnhof gefahren und ich genoss die Rückreise im Zug. Ich habe in St.Gallen meine Reisetasche nach Hause gebracht und dann sind wir gleich wieder nach Winterthur gefahren. In der Villa Flora wollten wir Vera treffen. Sie ist an einer Ausstellung der Künstlergruppe Winterthur beteiligt. Das ist ein sehr schöner Ort mit einer alten Villa und einem imposanten Park. Normalerweise werden in der Villa ausgewählte Malereien der Sammlung Hanloser präsentiert. Bonnar, Van Gogh, Valloton etc. Nun ist der Stiftung das Geld ausgegangen und die Sammlung ist auf einer Tournee quer durch Europa. Für die Künstlergruppe ist das eine schöne Möglichkeit, das 100-jährige Bestehen zu feiern.
6. Mai 2016
Hans Jörg Bachmann hat mich als Gast eingeladen für eine Ausstellung in Biel. Au Joli Mois de Mai. Das ist eine traditionelle Ausstellungsreihe von visarte Biel. Jeden Abend gibt es zwei Eröffnungen. Ich bin früh losgefahren und am Nachmittag haben wir die Ausstellung eingerichtet. Der Abend war wirklich toll. Ein richtiger Volksauflauf.
5. Mai 2016
Ich wusste gar nicht, dass heute ein Feiertag ist. Ich habe einen Termin mit Christian Röllin vereinbart. Er möchte einige von meinen Bildern ausstellen. Mal sehen, wie das kommt. Am Abend waren wir eingeladen bei Ning und Nock. Wir sind gegen Abend bei schönstem Wetter fast zwei Stunden über die Felder und durch den Wald gewandert bis nach Berg. Dann wurden wir verwöhnt mit einem wunderbaren Thai Essen.
4. Mai 2016
Heute fand das Begräbnis von Theres in Widnau statt. Eine Lieblingstante von Monika. das war ein sehr spezielles Familientreffen.
3. Mai 2016
Heute Mittag kommt Vera aus Berlin. Ich freue mich.
Am Abend haben wir uns dann den ersten Spielfilm von Res Balzli im Kinok angeschaut. Nachher haben wir beim Griechen in der Taverna El Greco am Spiesertor gegessen. Esther hatte grosse Freude Vera wieder einmal zu sehen. Wir waren ja einmal Nachbarn im Bleicheli in den 80er-Jahren.
1. Mai 2016
Wir haben im Hirschen in Wald übernachtet. Beim Frühstückstisch stand natürlich der Ausgang vom gestrigen Jasstournier im Mittelpunkt. An diesem Morgen war es wieder kalt und es regnete. Ich wollte am Mittag wieder in St.Gallen sein. Eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern hatte ein Treffen bei Elisabeth Nembrini in Berg vereinbart. Elisabeth ist leider krank geworden. Das alternativ Programm fand dann in der Stadt St.Gallen statt. Um 14 Uhr trafen wir uns in der Ausstellung von Peter Liechti im Kulturraum vom Kanton St. Gallen. Ich machte spontan eine Führung und anschliessend sind wir mit Plakaten durch die Stadt spaziert. Wir wollten am 1. Mai auf die Gründung der GSMB vor 150 Jahren aufmerksam machen. Dann gab es ein wunderbares Essen im NEXTEX.
April 2016
30. April 2016
Jasstournier im Hirschen in Wald. Nicht schlecht gejasst aber nur auf dem zweitletzten Rang gelandet. Das ist deprimierend.
28. April 2016
Diego Stampa kam am Mittag ins Atelier. Es gab viel zu diskutieren. Das war ganz spannend. Mal sehen, was alles realisierbar ist. Ich brachte dann noch zwei grosse Taschen gefüllt mit Büchern nach hause und dann hatte ich eine Besprechung bei TGG mit Roland, Daniela und Matthias. Wir konnten sehr viele Details klären und festlegen für das Buch von David Bürkler. Das wird sehr schön.
27. April 2016
Heute Morgen machte ich einen Bildertransport ins Atelier.
26. April 2016
Heute hatten wir in Zürich eine sehr lange und ergiebige Sitzung zum Jubiläum 150 Jahre visarte.ch. Am Abend waren Alexi und Andreas zu Gast bei uns. Monika hat wunderbar gekocht und zu diesem "Nachhochzeitsfestessen" kam wieder einmal unsere riesige, handgestickte Tischdecke aus Portugal zum Einsatz. Wir haben das wunderbare Tuch vor einigen Jahren gekauft. Beim Kauf ging ich davon aus, dass die Tischdecke 250 Euro kostet. In der Nacht wachte ich schweissgebadet auf, weil ich bemerkte, dass ich mich im Umrechnungskurs um eine Null geirrt hatte. Ich hatte nämlich 2500 Euro bezahlt. Monika wollte dann die Tischdecke am anderen Morgen zurückbringen. Ich konnte das aber nicht und habe einfach ein um zwanzig Jahre verspätetes Verlobungsgeschenk daraus gemacht an Monika. Das kam ganz gut an.
25. April 2016
Um 17 Uhr habe ich mich verabredet mit visarte ost, um die Aktionen vom 23. und 25. Juni zu besprechen. Am 23. wird im NEXTEX eine Konferenzschaltung organisiert, damit alle interessierten zugeschaltet werden können. Am 25. Juni um 17 Uhr wird der visarte Piaggio nach St. Gallen kommen zur Buchvernissage von David Bürkler. Diese Veranstaltung wird im Kunstmuseum stattfinden. Ich weiss nicht, ob alles klappt, aber es wäre lustig, wenn man Probefahrten rund um den Gauklerbrunnen vor dem Museum machen könnte.
23. April 2016
In den letzten Wochen habe ich an meinem neuen Bild gearbeitet. Wir mussten ja in deisem Winter unsere riesige Buche im Garten fällen. bevor die Baumfäller angefangen haben, machte ich einige sehr spannende Aufnahmen des Baumes. Nackt und schwarz wirkte die Silhouette des Baumes im kalten, blauen Morgenlicht wie ein riesiger Kadaver. Ich freue mich auf dieses Wochenende wo ich absolut ungestört durchmalen kann.
22. April 2016
Heute Mittag sind die Bücher von Maria Josefa Lichtsteiner geliefert worden. Ich bin total glücklich. Das Buch Herbarium der Sehnsucht ist sehr schön geworden. Die Buchpremiere feiern wir am Sonntag 8. Mai im Bruder Klaus Museum in Sachseln. An diesem Tag wird auch der von Maria gestaltete Garten eingeweiht. Am späten Nachmittag habe ich bereits alle Vorbestellungen erledigt und zur Post gebracht.
21. April 2016
Am Morgen in der Früh ist Monika nach Wien geflogen und ich hatte eine sehr lustige Fotosession mit Salvatore Vinci in meinem Atelier. Er musste mich portraitieren für den Artikel, der in der NZZ am Sonntag erscheinen wird. Salvatore hat mir erzählt, dass er letzthin Pipilotti in ihrer Ausstellung fotografieren durfte und dass er mit Urs Fischer und Olav Breuning die Fotoklasse in Zürich besucht hat. Nun bin ich gespannt auf die Fotos.
18. April 2016
Am Nachmittag traf ich den neuen Besitzer des Atelierhauses an der Haggenstrasse. Das Haus ist verkauft worden und ich lebe mit der Ungewissheit, wie alles weitergeht. Wenn jemand ein gutes Atelier für mich wüsste, wäre mir sehr geholfen. Gross, hell, zentral und günstig.
16. April 2016
Monika und ich haben uns heute entschlossen, die Ausstellung von Pipilotti im Kunsthaus Zürich zu besuchen. Vor dem Kunsthaus haben wir Pipilotti getroffen. Das war eine sehr schöne Begegnung. Die Ausstellung ist sehr wohltuend. Es ist erstaunlich wie alle Menschen, junge und alte in den mit Musik und Licht bespielten Räumen zur Ruhe kommen. Die Besucher werden Teil des Werks als Lichtträger und Projektionsfläche. Man fühlt sich total eingeladen in der grossen Kunstwohnung. Die Ausstellung hat etwas richtig Heilsames.
Am Nachmittag sind wir dann nach Hochdorf gefahren. Ich bin bei der Ausstellung directe mit einer Holzschnittserie beteiligt. Der Künstler Alois Hermann betreibt den Kunstraum in Hochdorf. Die Eröffnung war sehr gut besucht und ich konnte viele gute Gespräche führen. Der von Sebastian Utzni und Thierry Perriard gestaltete Katalog ist sehr schön geworden.
15. April 2016
Am Morgen früh kam Roland Stieger bei mir vorbei. Wir haben den ganzen Buchinhalt durchgearbeitet und vor besprochen. Nun können die Vorlagen in die Bildbearbeitung. Dieses Buch wird aufwändig, da sehr viele Fotos nur analog zur Verfügung stehen. Ich bin mich das gar nicht mehr gewohnt.
Am Nachmittag hat mich Gerhard Mack besucht. Wir machten ein langes Gespräch für einen Artikel in der NZZ am Sonntag aus Anlass des 150-jährigen Bestehens vom Berufsverband visuelle Kunst. Am 1. Mai 1866 wurde in Genf die Vorgängerorganisation von visarte Schweiz gegründet. Die GSMB, Gesellschaft Schweizer Maler und Bildhauer. Später kamen dann auch noch die Architekten dazu, dann wechselte der Name zu GSMBA. Die Gründungsväter waren unter anderem Gottfried Keller, Rudolf Koller und Frank Buchser. Das Jubiläum werden wir mit sehr vielen Aktivitäten feiern.
14. April 2016
heute hatten wir eine sehr gute und speditive Sitzung vom Zentralvorstand von visarte.
13. April 2016
Am Mittag habe ich Hans Jörg Bachmann in der Stadt getroffen. Er hat mich eingeladen, als sein Gast in Biel auszustellen. Die visarte organisiert jedes Jahr die Ausstellungsreihe Au Joli Mois de Mai. Da gibt es jeden Abend eine neue Ausstellung. Hans Jörg holte heue meine Arbeiten ab. Ich werde drei bemalte Masken und 14 Sternbilder zeigen. Das passt sehr gut zur Fotoserie, die Hans Jörg in Japan aufgenommen hat.
Am Abend kam Gret Graf bei uns vorbei, um das geplante Buch über David anzuschauen.
12. April 2016
Heute habe ich alle Bilder mit meinem Groblayout zu TGG gebracht, damit die Vorlagen kopiert werden können, bevor das ganze Material zur Bildbearbeitung verschickt wird. Ein richtig guter Moment. Während der Wartezeit habe ich einen Atelierbesuch im Riethüsli gemacht. Das war richtig spannend. Arbeiten aus drei Jahrzehnten.
10. April 2016
Heute hatte ich eine lange Besprechung mit Corinne Schatz. Wir schauten uns den Ablauf vom Bürkler Buch an, besprachen alle Texte und Legenden. Das kommt gut.
9. April 2016
Heute musste ich früh raus. Eine unterhaltsame Zugreise war angesagt ins Tessin. Die Eduard Bick Stiftung tagte in einem kleinen Weiler oberhalb von Intragna. Ich liebe die Strecke über Rotenturm mit dem Voralpen-Express. Der Zug ist um einiges langsamer wie sein Name. Der Tag im Tessin und die Diskussionen waren sehr ergiebig. Eine richtige Retraite.
7. April 2016
Am Morgen früh brachte ich die Originalzeichnungen von Karl A. Fürer noch einmal zu TGG. Die Bilder mussten teilweise noch angepasst werden. Um 10 Uhr hatte ich eine Informationssitzung an der GBS St. Gallen. Im Moment herrscht ein richtiger Preiskampf unter den Anbietern von Ausbildungen an den Höheren Fachklassen. Ich hoffe sehr, dass St.Gallen da mithalten kann nicht unter die Räder kommt. Ohne die Mithilfe der Politik wird das kaum möglich sein. Der Kanton muss einfach mehr Geld in diese Ausbildungen investieren.
6. April 2016
Um 14 Uhr habe ich Fred Kurer getroffen. Er besuchte zusammen mit David die Primarschule. Er weiss sehr viel zu berichten über den Menschen und den Künstler. Am Abend hatte ich eine Besprechung in meinem Atelier. Eine Gruppe vom Verein Buchstadt St. Gallen möchten einen Bibliothekrundgang durch die Stadt organisieren.
5. April 2016
Heute Abend war ich das erste Mal bei einer Sitzung von swips in Zürich dabei. An der Neptunstrasse 20 ist ein interessantes Verlegerhaus entstanden.
4. April 2016
Um 8 Uhr ist Roland Stieger vorbeigekommen, um den Buchinhalt zu besprechen. Am Abend hatten wir eine Veranstaltung im Zürcher Literaturhaus mit der Gruppe swips. (swiss independend publishers.) Unter anderem wurde das Vexer-Buch von Fredi Lerch über die Künstlerin Lilly Keller besprochen. Die diskutierende Runde hatte es in sich. Alle waren sehr gut vorbereitet und haben spannende Aspekte diskutiert.
3. April 2016
Monika ist gestern ins Bündnerland gefahren und ich habe mich den ganzen Sonntag mit dem Inhalt vom geplanten Buch über David Bürkler auseinandergesetzt. Die Bilderauswahl muss am Montag fertig sein. Sonst wird es eng.
2. April 2016
Ich bin zeitig nach Zürich gefahren. visarte hat eine Informationsveranstaltung zum Thema Vereinsrecht organisiert. Das war sehr anregend und informativ. Die vielen Fragen haben das Konzept von Frau Baviera ziemlich durcheinander gewirbelt. Um die Mittagszeit herum hatte ich die Befürchtung, dass alle anwesenden Vorstandsmitglieder der visarte Sektionen gleich die Kündigung einreichen wegen der ausführlich beschriebenen Verantwortung. Aber bis zum Schluss hat sich das wieder eingerenkt.
1. April 2016
Ich habe heute weit und breit keinen Aprilscherz gelesen. Wahrscheindlich habe ich es einfach nicht gemerkt. Am Abend haben wir bei TGG das fertige Layout vom Buch Karl A. Fürer und von Erica Engeler durchgesehen. Roland Stieger hat eine Flasche Weisswein geöffnet. Ein richtig schöner Vor-Premierenabend. Monika hat in der Zeit ein wunderbares Essen vorbereitet. Wir verbrachten einen sehr stimmigen Abend mit Petra Ronner und Peter Schweiger.
März 2016
31. März 2016
Am Abend wurde im Kulturraum des Kantons St.Gallen die Ausstellung von Peter Liechti eröffnet. Sein letztes, unvollendetes Filmwerk DEDICATIONS wird in einer sehr einfachen und klaren Installation von Yves Netzhammer präsentiert. Die Ausstellung regt sehr dazu an, selber nachzudenken, wie man mit einem unvollendeten Werk im Nachlass umgehen kann. Das ist keine einfache Aufgabe. Es war sehr interessant, mit Yves darüber zu reflektieren. Ein sehr spannender Abend.
28. März 2016
Die Tage in Italien waren prächtig. Eine sehr gute Stimmung, gutes Essen, alten Wein etc. Ich habe sehr viel Waldarbeit erledigt. Das hat richtig Spass gemacht. In den letzten Jahren haben wir sehr viele verbuschte Kastanienbäume gefällt und viele unterschiedliche junge Bäume gepflanzt. Es ist wunderschön zu sehen, wie sich der Wald verjüngt und wie er vielfältiger wird. Durch das Auslichten vermehren sich die Föhren, Eschen und Eiben prächtig. Ich konnte in den letzten Jahren mithelfen, ganz unterschiedliche Räume und Plätze in den verschiedenen Waldstücken zu gestalten. Mein kleiner Mammutbaum ist nun auch schon zwei Meter hoch. Ich musste ihn aber mit einer starken Holzverbauung vor den Rehen schützen. Die Rehe hätten sonst meinen "Felice" kahl gefressen.
23. März 2016
Am Morgen hatte ich sehr viel zu erledigen. Texte schreiben für visarte, komplizierte Telefonate, etc. Punkt 11 Uhr war ich so weit. Wir konnten losfahren nach Italien.
22. März 2016
heute hatte ich wieder eine Monstersitzung bei visarte in Zürich. Folgerecht, Rechnungsrevision, Jubiläumorganisation etc. Am Abend besuchte ich im Palace die Podiumsdiskussion zum Thema Klanghaus im Toggenburg. Die überraschende Ablehnung von diesem Projekt im Kantonsrat ist mehr als ärgerlich. 2,5 Millionen Planungsgelder sind so vernichtet worden und das notabene von der SVP, die immer vom Sparen redet. Eine Volkspartei müsste sich doch mindestens dafür einsetzen, dass das Volk über ein so wichtiges Kulturprojekt abstimmen kann.
20. März 2016
Wir haben uns spontan entschlossen, die Ausstellungseröffnung im Museum Bickel in Walenstadt zu besuchen. Gezeigt wurden die geförderten Künstlerinnen und Künstler des Kantons St. Gallen. Unter Anderem Katja Schenker, Rachel Lumsden, Veronika Brusa, Stefan Rohner, Jiajia Zhang... Ich war noch nie in diesem Museum. Ein schöner Raum, in dem früher Textilien hergestellt wurden. Am Abend haben wir das Konzert von drei Italienerinnen im Stadthaus genossen. Klein aber fein, organisiert immer wieder grossartige Konzerte.
19. März 2016
Heute besuchte ich die Hauptversammlung von XYLON Schweiz. Wir trafen uns im OXYD. Das ist ein wirklich schöner Ausstellungsort in Wülflingen. Die Versammlung war sehr angenehm. Es läuft einiges. In den letzten Jahren ist viel passiert.
18. März 2016
Gestern besuchte ich die Hauptversammlung von visarte.ost. Im Anschluss gab es einen sehr spannenden Vortrag von Heini Gmeiner über Esel. Diese Tiere haben es in sich. Die Esel-Homepage, oder besser den Blog, muss ich nächstens besuchen. Im Moment bin ich aber seit Tagen damit beschäftigt, alles Material von David Bürkler zu ordnen und für das Buch zusammenzustellen. Eine riesige Arbeit, die mir aber auch sehr viel Spass macht. Es bietet mir die Möglichkeit, die letzten fünfzig Jahre zurück zu verfolgen und mit meiner eigenen Geschichte in eine Relation zu setzten und zu vergleichen. Da sind mir schon sehr viele Geschichten wieder eingefallen.
Am Abend genossen wir das Fest zum 22 jährigen Bestehen von TGG. Wunderbar. Manuel Stahlberger hatte einen sehr gelungenen Auftritt.
15. März 2016
Monika und ich fuhren am Abend nach Zürich. Madeleine Dreyfus hatte ihre Buchvernissage. Das Buch mit dem Titel Ein ziemliches jüdisches Leben Säkulare Idenditäten im Spannungsfeld interreligiöser Beziehungen wurde sehr sympathisch vorgestellt. Mich erinnerte das Thema an die Geschichte meines Vaters. Er durfte in den fünfziger Jahren seine Liebste nicht heiraten, weil sie eine Reformierte war. In melancholischen Momenten erzählte er immer wieder von dieser ersten grossen und unerfüllten Liebe und dem nachfolgenden katholischen Glück durchdie Heirat mit meiner Mutter. Ja wenn es anders gelaufen wäre, würde ich so nicht existieren. Oder eventuell als kleiner, zuspät gekommener Reformer am Zürichsee.
11. März 2016
Am Morgen mussten wir die vorbereiteten Bücherkisten und die Holzdrucke ins Auto packen. Monika fuhr mich zuerst nach Hochdorf. Alois Hermann organisiert in seinem Ausstellungsraum eine Präsentation von sieben Positionen mit aktueller Druckgrafik. Anschliessend fuhren wir nach Luzern, um den Büchertisch in der Kornschütte aufzubauen. Wir fuhren kreuz und quer durch die autofreie Innenstadt. Natürlich mit einer Bewilligung aber unser Tom Tom konnnte die Reuss nicht von einer Strasse unterscheiden. Das war ziemlich nervig. Ich war für drei Tage engagiert mit dem Vexer Verlag für den Büchermarkt am Luzerner Literaturfest. Ich mache das immer sehr gerne und stehe gerne selber an meinem Bücherstand. Es gibt die Möglichkeit für viele Gespräche und Kontakte mit Kunden und befreundeten Verlegern. Ich konnte an den drei Tagen mindestens zehn Sitzungen abhalten. Am Samstagabend sind wir zusammen mit Erika an die Lesungen im Neubad gegangen. Das war ein sehr anstrengender Marathon. Der Moderator Severin Perrig ist ja wunderbar klug und er war bestens vorbereitet aber er und die Lesenden haben ihre Zeit masslos überzogen. Rolf Lappert, Monique Schwitter, Bettina Spoerri und Adolf Muschg sind ja alles wunderbare Autorinnen und Autoren. Oft vergessen aber Schriftsteller, dass das Publikum ihre Bücher mindestens zum Teil selber lesen möchten.
10. März 2016
Am Abend besuchte ich die Ausstellung von Harivva Jacobson in der galerie vor der Klostermauer. Sie hat bei einem Spiel im NEXTEX eine Gesprächsstunde mit mir gewonnen. Das Treffen war sehrnett und anregend. Um 19 Uhr bin ich dann an die Eröffnung der Zeichnungsausstellung im NEXTEX gegangen. Lika Nüssli hat eine sehr schöne Ausstellung eingerichtet. Vanja Hutter hat eine wunderbare Arbeit mit Briefen beigesteuert.
9. März 2016
Am Morgen fuhr ich mit Stefan Rohner zum Atelier. Ich machte mit ihm zusammen zwei kurze Videos. Eins für Aura Rosenberg und eins für eine Ausstellungsrekonstruktion in Deutschland. das ging alles sehr zügig. Anschliessend traf ich mich mit Corinne Schatz um alle Schachten mit den Unterlagen von David Bürkler zu durchforsten. Fotos, Zeitungsartikel, Dokumentationen etc. Wir waren den ganzen Tag damit beschäftigt und am Abend waren wir beide fix und fertig.
8. März 2016
Am Morgen früh musste mich Monika zur Körpertherapie fahren. Ich hatte das ganz vergessen. Ich kam knapp aber gerade noch rechtzeitig. Das hat gut getan. meine Beine sind wieder gleich lang, Die Wirbel sitzen und die Rippen sind wieder wunderbar angeordnet. Am Nachmittag brachte mir Adrian Bleisch Material für das geplante Buch über David Bürkler. Langsam verdichtet sich das Konzept. Die Dokumente und Unterlagen sind sehr umfangreich.
7. März 2016
Ein ruhiger Tag. Um 17 Uhr wurde ich abgeholt von Mark Besselaar. Er wollte meine Bibliothek besichtigen. Der Verein Buchstadt St. Gallen plant einen Rundgang in der Stadt von Bibliothek zu Bibliothek.
6. März 2016
Sonntag. Alles ganz ruhig, abwartend, reflektierend und müde. Ich konnte mich dann durchsetzen für einen gemeinsamen Spaziergang durch den Neuschnee. Das hat gut getan. Auf dem Weg waren wir Zeugen eines unheimlichen Naturschauspiels. Unter uns auf einem Schneefeld rannte eine grosse Feldmaus kreuz und quer über den Schnee. Aus Distanz sah das eher wie ein schnelles Gleiten oder Fahren aus. Ein Hin und Her, wie ein Batteriebetriebenes, von Aussen gesteuertes Spielzeug. Dann passierte das absolut Unerwartete. Ein grosser Milan kreiste plötzlich ganz still über uns. Er segelte in aller Ruhe über dem Schneefeld, zog eine elegante Kurve und griff sich ganz selbstverständlich die Maus. Kein Laut, kein Gepiepse, keine Flucht, kein Kampf. Die Maus schwebte nun ihrem Schicksal hingegeben über die unberührte und schneebedeckte Landschaft. Ein richtig schöner Sonntag für einen ausgewachsenen Vogel. Etwas benommen wanderten wir dann zum Ende der Welt. Vorbei an einem kunstvoll aufgebauten riesigen Holzstoss, der für den heutigen Abend, dem Funkensonntag vorbereitet worden war. Auf dem Weg trafen wir einige verkaterte Spaziergänger und Spaziergängerinnen mit Kindern und Hunden und am Schluss bewunderten wir die "Zündholzfabrik". Ein sehr kleines, gemauertes Häuschen aus dem vorletzten Jahrhundert mit wenigen Fenstern und einem steilen Dach. Nun ja, nicht nur die Appenzeller, auch die Zündhölzer sind klein. Da hat auf engem Raum doch einiges Platz.
5. März 2016
Heute wollte ich eigentlich nach Zürich reisen für die Finissage von Hans Jörg Bachmann in der Galerie Claudia Geiser. Ich habe es aber nicht mehr geschafft. Monika ist schon zeitig nach Appenzell zu Carole Forster gefahren, um für den Abend zu kochen. Ich fuhr dann später mit dem Zug nach Appenzell und schaute mir noch die Ausstellung im Kunstmuseum an. Die Malereien von Théodore Strawinsky sind in der Qualität sehr unterschiedlich und nur aus der Zeit heraus zu verstehen. Am meisten beeindruckt haben mich die enorm frischen und in der Dichte des Ausdrucks verblüffenden Kinderzeichnungen des jungen Théodors. Das Museum ist mit der Raumfolge und den Ausblicken wirklich wunderschön. Besser wie das heutige Wetter in Appenzell. Es schneite sehr stark. Ich bin etwa eine halbe Sunde zur Sonnenhalbstrasse gegangen. Fast vor jedem Einfamilienhaus stand ein Schneepflug. Da wurde Schnee geschaufelt, Wege, Stassen und Garageneinfahrten geräumt wie in einem Wintersportort. Ich ging ungeschützt auf der Strasse und wurde mehrmals komplett verspritzt von den vorbeifahrenden Autos. Ich war klatschnass und trotz meiner Hilflosigkeit erstaunlich gut gelaunt. Ich freute mich einfach auf das Kommende.
Monika und Carol haben mich dann sehr lieb empfangen. In der Küche hing ein feiner Duft von all den Speisen, die sie in stundenlanger Arbeit gemeinsam vorbereitet hatten. Der Starkoch im Hintergrund war Ottolenghi. Ich selber konnte mich nur durch einfache Hilfsdienste wie abwaschen, Petersilie hacken und Prosecco im Keller holen, nützlich machen.
Eingeladen waren Roman und Aleksandra Signer und Esther und Albert Oehlen. Das war ein unglaublich lustiger Abend mit einem Tisch voll von wunderbaren Gerichten und umwerfenden Geschichten. Roman war in Hochform. Mit seiner Erzählkunst hätte er auch eine Kariere als Alleinunterhalter einschlagen können. Nun ja, die Nacht war kurz und ich lag schlussendlich langgestreckt und seelig träumend im dichten Hochnebel an der Sonnenhalbstrasse.
4. März 2016
Ich liebe die Malertage. Wetter gut, Pinsel geschmeidig, Motiv klar, Resultat gelungen. Das Nächste bitte.
Am Abend besuchten wir die Vernissage in der Kunsthalle. Zuerst schauten wir uns aber die Ausstellung bei Paul Hafner an. Er zeigt Bilder des unbekannten jungen Malers Lucas Schneeberger. Ich staune immer wieder, wie unbekümmert und hoffnungsfroh gemalt wird. Licht, Farbe, Schichtungen, wenig sichtbare Motive, aufblitzende, gesteigerte Farbigkeit mit lockerer Hand gemalt. Ja dann mal viel Glück.
In der Kunsthalle zeigt Nora Steiner grosse Malereien. Das schwarze Loch, die schwarzen Löcher, die Blicke in die Tiefen oder in die absolute Leere, die Ränder gebrochen in flirrenden Spektralfarben. Das tut gut.
Zu diesem kosmischen Abflug sind in den hinteren Räumen installative Videoarbeiten von Anna Witt zu sehen. Spannende Arbeiten zu unserer Zeit, der millionenfachen Ungewissheit, von der so viele geflüchtete und auch viele vor Ort verharrende Menschen betroffen sind. Ganz speziell an diesem Abend waren die vielen anwesenden Kinder in der Kunsthalle. Einen solchen bunten Rummelplatz von Kindern, notabene alles Kuratoren- und Künstlerinnen-Nachwuchs habe ich noch nie erlebt.
3. März 2016
Am Morgen hatte ich schon die erste Terminkollision. H.R. Fricker sollte mir ein Muliple GLOBALTRUEB vorbeibringen und gleichzeitig musste ich ins Riethüsli fahren für eine Sitzung bei TGG. Ich konnte das dann zum Glück noch klären. Als ich von der Bushaltestelle Richtung Berneggstrasse spaziert bin, ist mir Roland Stieger mit dem Auto entgegengefahren. Er wiederum wollte zu mir an die Brauerstrasse. Manchmal ist es ja wirklich kompliziert. Es hat dann aber alles geklappt. Wir hatten eine sehr konstruktive Besprechung. Das Buch von Karl A. Fürer und Erica Engeler ist nun gestalterisch geklärt und genau definiert. Nun können wir den Blindband bestellen. Der samtige, textile Umschlag vom Buch ROM wird Kardinalrot mit weisser Prägeschrift. Das wird eine Freude. Am Abend wollten wir eigentlich nach Bern fahren, für die Eröffnung im Kunstraum der Mobiliar. Von Vera wird eine grosse Arbeit gezeigt. Nun ist Vera leider krank geworden und kann nicht in die Schweiz fliegen. Schade, wir hätten so viel zu besprechen...
1. März 2016
Fahrt nach Luzern. Wir haben für unser Fest 150 Jahre visarte.ch einen Informationsanlass organisiert für die Studierenden der HSLU. Wir möchten gerne, dass die Studierenden Vorschläge für Performances, Aktionen etc., für unser Fest ausarbeiten. Das Interesse ist gross und Charles Moser hat eine sehr gute Stimmung gemacht für unser Anliegen.
Februar 2016
29. Februar 2016
Ich habe heute alle angestauten E-Mails bearbeitet und darauf einen Termin vergessen. Das war peinlich, passiert mir aber zum Glück sehr selten.
28. Februar 2016
Wir haben sehr gut und lange geschlafen. Am Nachmittag waren wir verabredet mit Karin Pott. Sie hat sehr viele Werke und Schriften von Helga Sophia Goetze. Ich kenne die Arbeiten der Künstlerin seit dem Film Rote Liebe von Rosa von Praunheim. Die Werksammlung und die Schriften sind grossartig. Wir erlebten einen sehr spannenden Nachmittag mit der quirligen Frau Pott. Sie hat immer mehr Werke hervor gezaubert und viel erzählt über die Künstlerin, die spezielle Biographie und über ihre Zeit in Berlin. Als ich 1991 in Berlin arbeitete habe ich Helga Goetze oft protestierend und provozierend gesehen am Kurfürstendamm.
Nach einem gemütlichen türkischen Nachtessen sind wir zum Flughafen gefahren. Unser Flug hatte eine Stunde Verspätung. Wir sind erst um zwei Uhr Nachts zu Hause angelangt. (Total geschlaucht aber sehr zufrieden.)
26. Februar 2016
Wir mussten früh aufstehen. Ich bin immer gerne frühzeitig auf dem Flughafen. Unser Flug nach Berlin war sehr angenehm. Um die Mittagszeit waren wir bereits bei Vera in Kreuzberg. Am Nachmittag halfen wir mit bei den letzten Vorbereitungen für die Buchpräsentation von Wolfram Hahn. Jérémie bereitete wunderbare Quiches für den Abend vor. Vera hat die Fotografien von Wolfram sehr schön gehängt in den neu eingebauten Räumen vom Vexer Verlag. Ich bewundere die planerische Präzision von Vera und ihr Gespür für die richtigen Proportionen und die Materialität bei Umbauten. Die Räume sind wirklich sehr schön geworden und sie sind auch vielseitig nutzbar für Buchpräsentationen, Ausstellungen und Konzerte. Um 18 Uhr trafen die ersten Gäste ein. Es war sehr schön, viele alte Freunde wiederzusehen. Das Publikum war sehr durchmischt, interessiert und sehr durstig. Um 19 Uhr eröffneten Vera und ich offiziell das Vexer Büro Berlin. Anschliessend gab es ein eindrückliches Konzert von der Italienischen Musikerin Martha Zapparoli. Sie hat eigens für die Ausstellung der Plastiktüten eine musikalische Interpretation geschaffen. Das war wirklich toll. Der Abend endete für uns in einem Musikclub hinter Bethanien. Das war grossartig. Total schräg, aber höchst professionell.
25. Februar 2016
Am Nachmittag war ich verabredet im Commercio. Nach einer Plauderstunde habe ich den Vorschlag gemacht, gemeinsam die Ausstellung Textilmuseum anzuschauen. In der aktuellen Ausstellung werden florale Textilien gezeigt. Das ist ein wunderbarer Augenschmaus. Immer wenn ich im Textilmuseum bin, werde ich an meine Ausbildung zum Stickereientwerfer erinnert. Das war wirklich eine wunderbare Zeit. Am Abend haben wir die Ausstellung von Karl Führer im Architekturforum angeschaut. Kristin Schmidt und André Gunz haben die Eröffnungsreden gehalten. Das war sehr speziell. André war in den 90er-Jahren Kulturbeauftragter der Stadt St. Gallen und Kristin teilt sich nun diese Stelle mit Barbara Affolter. Karl Fürer hat eine sehr starke Ausstellung eingerichtet mit einem sehr schönen Verweis auf seine frühen Arbeiten aus den 70er-Jahren. Die grosse Wand ist sehr dicht gehängt mit Werken, die Musik zum Inhalt haben. Diese dichte Hängung erzeugt eine starke orchestralen Klangwelt.
24. Februar 2016
Am Morgen sind meine Holzdrucke wieder zurückgebracht worden. Ausstellungen gehen immer so schnell zu Ende. Ich konnte die Wartezeit gut nutzen, um die Bücher zu richten, die ich an das Literaturfest in Luzern mitnehme. In der Kornschütte findet vom 11. bis 13. März wieder ein grosser Buchmarkt statt. Ich freue mich darauf. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele Bücher mit Künstlerinnen und Künstlern aus Luzern gemacht. Am Abend sind wir zu Carole Forster nach Appenzell gefahren. Sie feierte ihren 55. Geburtstag. Ich liebe diese Art von Hausfestern. Eine offene Stube, es kommt wer Lust und Zeit hat. Jeder Gast ist eine Überraschung und eine Bereicherung für die Tischgesellschaft. Das war wirklich vom Feinsten. Auf der Rückfahrt hat es extrem geschneit. Monika musste sehr vorsichtig fahren. Auf der Strecke gab es mehrere kleine Unfälle.
23. Februar 2016
Am Morgen früh hat mich Marcel Zünd abgeholt. Er ist neuer Leiter des Museums in Altstätten. Ich war noch nie an diesem Ort, obwohl ich ja in Oberriet aufgewachsen bin. Das Schloss Prestegg ist ein imposantes Gebäude. Der Aufbau einer guten Ausstellung braucht aber sicher grosse Anstrengungen. Das Museum entstand nach einem Festspiel, das zum Gedenken an die Schlacht am Stoss durchgeführt wurde. Der Waffensaal ist daher stark bestückt mit Originaltrommeln, Gewehren, Hellebarden und weiteren mörderischen Waffen. Lustig ist, dass es aber auch billig gemachte Attrappen gibt, die damals für das Spiel hergestellt worden sind. Im Keller steht ein frühes "Ambulanzfahrzeug". Eine Art Sänfte, in der die Halbtoten sitzend ins Spital oder zum Doktor getragen werden konnten. Ein wunderbares Sammelsurium an mehr oder weniger wertvollen Dingen aus den Bürgerstuben der Region. Ich bin gespannt, was Marcel alles erreichen kann, um das Museum wieder in Schwung zu bringen. Am Nachmittag hatte ich ein Treffen mit der Agentur Alltag, um das Konzept für das visarte Fest weiter zu entwickeln.
Am Abend trafen wir Jeanne Devos in der Lockremiese. Wir haben uns gemeinsam das Stück Illusionen von Iwan Wyrypajew, dem Russischen Schauspieler, Regisseur und Autor angesehen. Das Stück hat mich nicht so gepackt. Es geht um die Illusionen von Ehepaaren, die sich quer durch gemeinsame Freundschaften das Leben lang etwas vormachen und sich gegenseitig betrügen. Ich stehe auf Ehrlichkeit. Der Text scheint mir aus einer anderen Zeit zu stammen. Wer eine Beziehung als zu eng oder gar als Gefängnis empfindet, sollte doch schnellst möglich etwas daran ändern. Ja, es war aber doch ein lustiger Abend. Peter Schweiger war zufällig auch da und somit hatten wir eine interessante Runde vor und nach dem ganzen Theater.
22. Februar 2016
Ich bin mit dem Zug nach Luzern gefahren. Ich traf mich um 12.00 Uhr im Storchen mit Maria Josefa Lichtsteiner und ihren beratenden Freunden zu einem kleinen Essen und einer anschliessenden Layout-Schlussbesprechung für das geplante Buch Herbarium der Sehnsucht, das im Mai erscheint. Im Aktsaal der Schule für Gestaltung an der Rössligasse war das ganze Buch ausgelegt. Ich habe nach diesem Treffen ein sehr gutes Gefühl. Die junge Grafikerin Katja Bruhin ist für die Gestaltung zuständig. Ich freue mich schon, dieses Buch in den Händen halten zu können.
20. Februar 2016
Ab 17 Uhr hatten wir eine unterhaltsamen Jassabend mit Freunden, die wir leider viel zu selten sehen, gute Spiele, gute Gespräche und einen wunderbaren Stampf aus Kartoffeln und Süsskartoffeln, einem Mischgemüse und einem sehr feinen Hackbraten nach Art der Hutters. Auf meinem Holzherd geschmort, ich sage dir...
19. Februar 2016
Ich habe den ganzen Tag mit Fotografieren und Malen verbracht. Um 18 Uhr hat mich Elisabeth Nembrini abgeholt für eine Veranstaltung vom Lehrgang HF Bildende Kunst. Im Schulhaus Bild trafen sich rund 25 interessierte Künstler-innen und Menschen aus dem Kulturbetrieb, die bereit wären, in Zukunft Praktikanten aus dem Lehrgang zu betreuen. Der Anlass war sehr lebendig und inspirierend. Alex Messzner hat das sehr gut vorbereitet. Nun ist einfach zu hoffen, dass sich genügend Studierende für den neuen Lehrgang anmelden bei der GBS in St. Gallen.
18. Februar 2016
Am Abend fuhr mich Monika mit dem gesamten Vexer Verlagsprogramm nach Zürich zur "Kassette," dem Raum für Projekte, gleich um die Ecke beim Kunsthaus, an der Wolfbachstrasse. Michael Guggenheimer und Regula Ehrliholzer haben mich eingeladen, den Verlag zu präsentieren. Die Räume sind sehr angenehm und beherbergten früher den Pendo Verlag. Ich habe mich sehr schnell wohl gefühlt. Nach einer kurzen Besprechung haben wir die Bücher ausgelegt und tranken dann in einer Bar ein Glas Weisswein zur Auflockerung. Vor solchen Auftritten bin ich immer ein bisschen angespannt. Ich hatte keine Ahnung wie viele Leute dass kommen würden. Viele hatten sich abgemeldet wegen den Sportferien. Es waren dann über zwanzig sehr interessierte Bücherfans anwesend und die Stimmung war ausserordentlich konzentriert. Es hat richtig Freude gemacht vor diesem Publikum zu referieren. Die dreissig Jahre Verlagsarbeit haben wirklich viele Geschichten hervorgebracht. Nach all den Gesprächen und Begegnungen sind wir zurückgefahren und gönnten uns dann zu Hause noch einen Schlummerbecher, um den Abend noch einmal zu reflektieren. Solche Abende machen wirklich Freude und sind sehr motivierend mit der Arbeit weiter zu machen.
17. Februar 2016
Am Morgen bin ich mit dem Sanitär beschäftigt. Wir suchen das Leck in der Wasserleitung. Wir haben uns dann schnell entschieden alle alten, rund sechzig Jahre alten Leitungen im Untergeschoss zu ersetzen. Ach, wie ich doch unvorhergesehene Unterhaltsarbeiten liebe.
16. Februar 2016
Meine kleine Bilderserie wächst und wächst. Zwischendurch habe ich mich mit einer Wettbewerbsausschreibung beschäftigt. Der Künstler Ronald Kocher möchte den Prix Kocher lancieren. Er möchte etwas tun gegen den Landverschleiss beim Bauen und dafür sucht er gute Ideen. Dieser Wettbewerb wird nächstens ausgeschrieben für alle aktiven visarte Mitglieder. Am Morgen ist der Wasserstand Ableser von der Stadt St. Gallen gekommen. Wir haben festgestellt, dass unser Wasserverbrauch extrem hoch ist. Irgendwo scheint eine Leitung undicht zu sein. Aber wo?
15. Februar 2016
Habe heute den ganzen Tag gemalt, zwischendurch dutzende von Mails geschrieben, mich verständigt und ausgetauscht und habe viele wunderbare Antworten auf Fragen erhalten. Am Abend bin ich nach Winterthur gefahren für eine XYLON Sitzung. Ich bin so froh, dass wir die neuen drei Zeitschriften mit sehr guten Künstlerinnen und Künstlern machen können. Ich freue mich auch über die spontane Zusage der jungen Künstlerin Gabriela Jolowicz aus Berlin. Das wird eine sehr gute Sache.
14. Februar 2016
Am heutigen Sonntag sind wir spät aufgestanden. Elsbeth, eine von unseren Lieblings-Nachbarinnen hat zum Brunch geladen. Geburtstage sind immer spezielle Ereignisse. Ich staune immer wieder welche Köstlichkeiten in unserem Freundeskreis bei solchen Anlässen aufgetragen werden. Feinste Käse und Tapas, direkt aus Spanien, klassische und neue Küche vom Pfarrer Künzler und Herrn Kneip werden aufgetischt. Heute konnte die Neuentdeckung Ottolenghi getestet werden. Im kulinarischen Bereich geht das viel einfacher wie im persönlichen. Aber es ist immer schön, gute Freundinnen und Freunde zu sehen, von 25 bis 70, viele Überraschungen in Gesprächen und in den Gesten zu sehen und den politischen Meinungen der Gäste zu folgen. Wir alle werden ungewollt und unfreiwillig radikaler in unserem Ausdruck, in der Gestik, in den Haltungen und im schnellen Altern, aber oft auch mit grossem Spass.
13. Februar 2016
Heute hatte ich einen Termin zum Haare schneiden. Christian Suter hat einen sehr schönen Laden im Linsenbühl in St. Gallen. Querschnitt heisst sein Salon. Monika und ich waren etwas zu früh und sind herumspaziert im Quartier. Im Basar Bizzar von Anita Sonnabend haben wir Halt gemacht. Wir waren eine Woche zu früh. Die Eröffnung der Ausstellung von Hans Guggenheim, dem Schwiegersohn von Ben Ami findet erst in einer Woche statt. (Eine Frage: Wer kennt Ben Ami?) Na ja, es ist ein Kommen und Gehen. Wie gesagt, ich hatte meinen Friseurtermin. Ich habe das sehr genossen. Im Stuhl hängen und zuhören wie die Welt funktioniert. Das macht einfach Spass. Und wenn man nachher das Gefühl hat etwas jünger auszusehen, schwebt man dann richtig durch die Gassen. Es war lustig. Monika hat mich abgeholt und wir schauten uns noch ein paar Häuser an. Man weiss ja nie, wenn man neue Räume braucht.
Am Abend waren wir dann bei Ursula und Martin in Gais eingeladen. Fasnachtsamstag, daran habe ich gar nicht gedacht. In Gais geht ja richtig die Post ab mit der Kinderfasnacht am Nachmittag (Kinderfasnacht am Nachmittag geht doch eigentlich gar nicht - oder?) Am Abend dürfen nur die Grossen, die Starken und die Schönen. Ja und wir waren zum Essen eingeladen zusammen mit drei wirklich lustigen und quicklebendigen Kindern, die mir durch ihr Wesen und ihr eigenwilliges Verhalten vorgelebt haben, dass wir gar nicht so angepasst geboren werden, wie das viele gerne hätten. Ursula hat gut gekocht und Martin als ehemaliger Koch vom Sternen durfte, wie wir, einfach mitessen. Nach so einem Abend muss man ja nicht nur das Essen verdauen. Die Gespräche können oft auch recht schwer aufliegen. Aber das war ein guter Abend. Danke - Danke!
12. Februar 2016
Schon seit geraumer Zeit bin ich immer wieder damit beschäftigt, wie wir unser visarte Jubiläumsjahr nutzbringend gestalten können. Dazu gehört das Erarbeiten von Inhalten, Pressekontakte, das organisieren von einem hochkarätigem Patronatskomitee, die Bewerbung von unserem Fest am 19. November in Viscositadt etc. Was mir grosse Freude bereitet sind die vielen positiven Signale, die von ganz unterschiedlichen und von überraschenden Seiten kommen. Wir werden kein DADA, sondern ein fetziges JETZT Fest feiern.
11. Februar 2016
Meine Bilderserie wächst täglich weiter. Am Nachmittag kam dann etwas Stress auf. Wir fuhren nach Zürich um das Theaterstück La Chemise Lacoste im Theater an der Winkelwiese anzuschauen. Das Stück von Anne Lepper wird nur noch heute und morgen gespielt. Die Schweizer Erstaufführung ist wirklich stark. das Stück handelt vom erbarmungslosen Kampf der Unterschicht um Anerkennung in unserer "besseren" Gesellschaft. Wir haben letzthin Jeanne Devos zufällig beim Text lernen im Zug getroffen und sie hat uns begeistert von diesem Stück erzählt. Wir wollten Jeanne nach ihrem Prolog aus Lächerliche Finsterniss im Stück von Wolfram Lotz natürlich auch als Kay erleben. Die Rolle ist erbarmungslos und fordert der Schauspielerin alles ab. Dieses erbarmungslose Ausgesetztsein bis zum bitteren und brutalen Ende hat mich sehr betroffen gemacht. Ein grossartiger Abend mit Jeanne Devos, Vivianne Mösli, Matthias Roth und Alexander Maria Schmidt.
10. Februar 2016
Nach dem gestrigen Fest musste ich schon um 6.30 Uhr aufstehen. Die Agentur Alltag hat mich für eine Sitzung um 7.30 Uhr ins Büro bestellt. Ich glaube, die wollten mir einfach zeigen, was Alltag wirklich heisst. Wir haben die ganze Werbung für das Jubiläumsjahr von visarte.ch besprochen. Es gibt nun eine dreistufige Zündung in Form einer Bildabfolge. Dann haben wir ein 1. Mai Plakat entwickelt. Unsere Vorgängerorganisation GSMB wurde ja am 1. Mai 1866 in Genf gegründet. An vorderster Front waren Gottfried Keller, Frank Buchser, Rudolf Koller und Ernst Stückelberg mit dabei. Die Fragestellungen sind immer noch die gleichen. Vieles konnte in den letzten 150 Jahren erreicht werden, aber die Altersvorsorge, das Folgerecht, die breite Anerkennung von Künstlerinnen und Künstlern in der Gesellschaft und die gemeinsame Solidarität sind wichtige Eckpunkte, die immer wieder diskutiert und verhandelt werden müssen.
Am Abend habe ich wieder einmal einen Risotto im Baratella gegessen und dabei über die grossen Zeiten der Erker Galerie nachgedacht. Franz Larese und Jürg Janett sassen hier Nächtelang mit den Geistesgrössen ihrer Zeit aus der Literatur und der Kunst und becherten Literweise Bordeaux. Es ist richtig brutal, dass das alles nicht mehr real existiert.
9. Februar 2016
Heute war Patrick Graf bei mir im Atelier. Er fragte mich schon im Sommer an, ob er einmal bei mir im Atelier eine Holzskulptur machen könnte. Ich gab Patrick einen Schnellkurs in der Handhabe der Kettensäge. Entstanden ist eine etwa 90 cm hohe, schwarze Skulptur mit einem gekrönten Menschen und einem Vogelkopf. Ich war ziemlich angespannt. Es ist gar nicht einfach zu zu schauen, wenn jemand das erste Mal mit der Motorsäge hantiert. Patrick hat das aber sehr schnell kapiert. Nun steht diese schwarze Figur als Geschenk in meinem Atelier und wacht über meine Werke.
Am Abend hatten wir eine Vernissage bei uns zu Hause. Drei neu entstandene Bilder von Monika, Marina und Annina - nach Bob Ross sind gefeiert worden. Der Wasserfall fliesst munter weiter. Carol Forster hat eine wunderbare Vernissage-Rede gehalten. Dazu gab es Kartoffelsalat und Wienerli. Ich denke Bob hätte seine helle Freude an diesem Kunstkonzept von Vanja.
8. Februar 2016
Ich habe im Moment grosse Lust zum Malen. Im Moment staune ich, wie die DADA Welle in allen Zeitungen, Radio und Fernsehen etc. über die Schweiz schwappt. Die ganze Bewegung wird vermittelt, wie wenn dada eine super lustige, avantgardistische, heitere Modeströmung gewesen wäre. Es war die bitter Not, das blanke Entsetzen vor der Kriese und dem schrecklichen Krieg. Dada war Ausdruck des absoluten Nullpunkts.
7. Februar 2016
Ein ruhiger Sonntag mit einem schönen Spaziergang durch Wälder, über Hügel und Wiesen. Am Abend ein wunderbares Fischessen.
5. 6. Februar 2016
Heute fuhr ich früh nach Zürich. Visarte ruft und Felix fährt hin. Eine weitere Sitzung zum Folgerecht. Am Mittag musste ich gleich wieder zurück, denn um 16 Uhr wurden wir abgeholt für das Theaterstück Checkpoint Säntis, das zur Zeit im alten Berghotel auf der Schwägalp gespielt wird. Das war ein wunderbarer Abend. Das Stück spielt um und im alten Hotel. Das Gebäude ist total verwinkelt, wie das Stück selber auch. Vier Zuschauergruppen werden parallel und spielerisch auf verschlungenen Wegen durch die vielen Treppenhäuser, Installationen, Gänge und Räume geführt. Die Geschichte stellt die immer gleichen Fragen nach Veränderung, Familie, Besitz, Geld und Macht und Politik. Eine starke Leistung von einer hoch motivierten Theater Laien Gruppe. Der Plot wurde direkt in den Proben entwickelt und ist etwas plakativ geraten. Ein unterhaltsamer Abend mit einer Übernachtung im neuen Hotel, mit einem Säntis-Gipfel-Frühstück, vielen Jasspartien und weiteren lustigen Begebenheiten. Mit einem Spaziergang im Toggenburg, Schnorziflade bei uns zu Hause und weiteren Jasspartien bis zum bitteren Ende. Wenn man genug lange Jasst, verliert man immer irgendwann.
4. Februar 2016
heute Morgen hatte ich wieder einmal eine Körpertherapie. Meine linke Schulter plagt mich oft. Die Meditation hat mich richtig schweben lassen in Nebelfetzen der Grundfarben. Ich war aber sehr erstaunt, dass überhaupt keine Bilder aufgetaucht sind. Eine Stunde lang nur farbiger Nebel. Mein Kopf scheint total leergefegt zu sein. Ich habe dann den ganzen Tag gemalt. Irgendwie muss ich ja zu meinen Bildern kommen. Am Abend besuchte ich die aktuelle Ausstellung von einem Flüchtling aus dem Iran in der Galerie an der Klostermauer. Ich konnte sogleich auch die kommende Präsentation vom Vexer Verlag in der Kassette in Zürich besprechen, die Michael Guggenheimer organisiert. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, 18. Februar 2016 um 19.30 Uhr. Kassette für Projekte. Wolfbachstrasse 9. 8000 Zürich. Gleich beim Schauspielhaus.
3. Februar 2016
Heute habe ich die wunderbare Nachricht erhalten, dass das Buch von Fredi Lerch über die Künstlerin Lilly Keller als eines der schönsten Schweizerbücher von 2015 ausgewählt wurde. Ich freue mich sehr auch für die Gestalterin Krispin Hée und den Gestalter Sämi Bänziger und für das Team der DZA in Altenburg, die das Buch produziert haben. In diesem Jahr wurden von 400 Eingaben 18 Bücher ausgezeichnet. Bei diesem Projekt hat einfach alles geklappt. Grossartig.
Am frühen Abend hat mich Monika nach Nendeln begrleitet. In der Kunstschule von Liechtenstein gab es einen Informationsabend über den Berufsverband visuelle Kunst. Die Lichtensteiner Künstlerinnen und Künstler bilden seit Januar 2016 eine eigene Sektion von visarte.schweiz. Der Anlass war sehr gut besucht. ich hielt ein Referat zur Einführung und anschliessend diskutierten wir gemeinsam Fragen zur Kulturpolitik, zu Ankäufen, günstigen Atelies,
2. Februar 2016
Am Morgen musste ich rechtzeitig im Atelier an der Haggenstrasse sein. Seit unserem Fest 30 Jahre Vexer Verlag ist das Interesse gross an unseren Publikationen. Im Moment ist mein Atelier total aufgeräumt. Ich muss möglichst bald wieder einen Baumstamm bearbeiten. So ganz ohne Späne sieht alles etwas zu cool aus.
1. Februar 2016
Es macht Spass, Bilder immer wieder vom Positiven ins Negative zu treiben. Vom Hell ins Dunkel zu verwandeln oder wenn die Laune gerade danach ist, einfach schwarz zu malen. Und dann passiert es, dass ein Bild sich wie von selbst malt. Ferdinand Gehr fühlte sich zum Beispiel von Engelsflügeln getragen. Ich empfinde mich und meine Arbeit oft eher vom Elefanten zertrampelt oder von der Springmaus gefressen. Am frühen Abend bin ich nach Winterthur gefahren. Wir hatten eine Redaktionssitzung von XYLON bei Kaspar Toggenburger. Wir sind eine sehr spezielle und heterogene Gruppe aber wir finden uns immer erstaunlich schnell in unseren Entscheidungen. Ich hoffe, dass alle ausgewählten Künstlerinnen und Künstler mitmachen. Ich freue mich auf die neuen drei Nummern.
Januar 2016
30. Januar 2016
Eigentlich wollte ich heute nach Biel fahren zur Ausstellungseröffnung von Clare Goodwin. Monika ist aber krank geworden und dann habe ich mich anders entschieden.Da sagen doch viele immer wieder, wie klein doch die Schweiz sei. Nun habe ich mir aber gerade sechs Stunden Zugfahrt erspart. Die Ausstellung von Clare werde ich mir aber sicher anschauen und ich schaue, dass ich mit meiner eigenen Malerei weiterkomme.
29. Januar 2016
Die letzten Wochen habe ich wieder mit Malen begonnen. Es ist sehr speziell. Plötzlich überkommt es mich und die Bilder entwickeln sich in ihrem eigenen Rhythmus. Es gibt auch so Konstellationen wo einfach ohne Mühe sehr spezielle Fotos gelingen.
28. Wir haben kurz aber gut geschlafen in Genf. Am Morgen mussten wir früh aufstehen, für ein Frühstück hatten wir keine Zeit. Unser Zug fuhr um neun Uhr. Ich musste um 12 Uhr in Zürich sein für eine lange visarte Sitzung. Ja, das waren sehr anstrengende aber spannende Tage. Ich konnte schon einige interessante Persönlichkeiten gewinnen für das Patronatskomitee für unser grosses Jubiläum 150 Jahre visarte.schweiz.
27. Januar 2016
Wir besuchten am Morgen den Künstler Nikola Zaric in seinem sehr schön gelegenen Atelier über dem Genfersee. Nikola hat sich eine ganz eigene künstlerische Arbeits- und Lebenswelt geschaffen mit all seinen Fabelwesen. Das ist wirklich eindrücklich und sehr sympatisch. Gegen Mittag sind wir dann weiter gefahren nach Genf. Wir besuchten zuerst das MAMCO. Da wird die Abschiedsausstellung des Direktors gezeigt. Eine Revue über seine 20 Jahre Ausstellungstätigkeit. Es ist sehr schön einen so eigenen Blick auf die Kunst und die Welt zu erleben. ONE MORE TIME. L'EXPOSITION DE NOS EXPOSITIONS. Die Ausstellung ist sehr zu empfehlen. Anschliessend besuchten wir die Ausstellung von Francis Baudevin in der Galerie Skopia. Er beschäftigt sich mit Symbolen und Signeten, die er dann als Konstruktive Malerei zelebriert.
Ja und dann suchten wir unser Hotel beim Flughafen. Wir waren eingeladen von der Mobiliar für die Vergabe des Prix Mobiliar an der Genfer Kunstmesse. Unsere Tochter Vera Ida Müller war für diesen Preis nominiert und konnte vier riesige Malereien präsentieren. Das war ein sehr schöner Abend mit vielen bekannten Gesichtern, gutem Essen, guten Gesprächen und viel guter Kunst.
26. Januar 2016
Ich bin gemeinsam mit Monika nach Lausanne gefahren für die Verleihung des Preises für die Vermittlung visueller Kunst. Der Preis wird das fünfte Mal vergeben vom Schweizer Kunstverein und von visarte.schweiz. Die Preisvergabe fand im Kino Bellevaux statt. Jean Pierre Hobby sprach über die Idee des Preise, ich erläuterte den Ablauf und die Diskussionen in der Jury mit Gerhard Mack, Roland Roos, Andrea Saemann, Jean Francois Steiert und mir. Die Ständerätin Géraldin Savary hielt die Laudatio für die Preisgewinner "art&fiction" aus Lausanne. Das war eine sehr sympatische Feier mit einem stark verbindenden Moment der unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Es war sehr schön, dass dieser Preis in die Romandie vergeben werden konnte. Monika und ich blieben in Lausanne und verbrachten einen schönen Abend mit Nikola Zaric.
25. Januar 2016
Ich habe am Abend die Vernissage im Museum im Lagerhaus besucht. <Die von Gurs> - Kunst aus dem Internierungslager der Sammlung Elisabeth Kasser. Die Ausstellung ist erschütternd.
24. Januar 2016
Heute waren wir eingeladen zum Sonntagsbrunch im NEXTEX. Anlässlich der Ausstellung Heimspiel wurde eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern ausgelost für ein gemeinsames Morgenessen. Die Vorstandsmitglieder von Visarte Ost haben selbst gebackene Brote aufgetischt, drei Minuten-Eier gekocht, Kaffeemaschienen bedient und eine wunderbare Atmosphäre verbreitet. Ich hatte dann die Gelegenheit viele Dokumentationen anzusehen, von Kunstschaffenden. Rund hundert Dokus sind im NEXTEX zu sehen in einer witzigen Installation. Schön war es für mich wieder einmal mit Stefan Bauer zu reden. Ich konnte mich nur noch schwach daran erinnern, dass wir vor vierzig Jahren nebeneinander gezeichnet hatten in der Stickfachschule. Er hat dann die Ausbildung zum Textilentwerfer abgebrochen und ist in die Industrie gegangen. Stefan verschenkt heute seine Zeichnungen, um dem Kunstmarkt und den Galerien das Fürchten zu lehren, wie er sagt. Er hat sich ein ganz bescheidenes Leben eingerichtet, mit einem ganz bewussten und radikalen Konsumverzicht. Er empfindet das als seinen persönlichen Beitrag, um den Planeten Erde zu retten. Monika und ich haben uns dann je eine Zeichnung von ihm schenken lassen. Ein guter Sonntag.
23. Januar 2016
Ein schöner Samstag mit intensiven Gesprächen, schönem Spaziergang, vielen Ideen und feinem Essen.
22. Januar 2016
Ich habe den ganzen Tag geschrieben und Konzepte vorbereitet. Dank einer Bücherbestellung fuhr ich zur Hauptpost mit meinem Paket. Spontan habe ich dann noch die Ausstellung von Vera Marke in der Galerie Paul Hafner angeschaut. Über den neuen Bildern von Vera Marke liegt ein irritierender grauer Nebel, was angesichts der politischen Lage nicht erstaunt. Die Farbe ist verschwunden und die (Sorgen) Falten sind nicht kleiner geworden. Bei diesem Besuch ist mir schmerzlich bewusst geworden, wie viele Galerien und Ausstellungsräume in den letzten Jahren in St. Gallen verschwunden sind. Felix Buchmann, Susanna Kulli, Agathe Nisple, Alfons Keller, Wilma Lock, Die Erker Galerie von Jürg Janett und Franz Larese,der Werkstall von Alexandra Osterwold, die deutsche Galerie an der Unterstrasse, deren Namen ich schon vergessen habe, etc. St. Gallen ist ein hartes Pflaster geworden für die Kunst und für die Kunst produzierenden. Da reicht auch ein gutes Kunstmuseum und eine aktive Kunsthalle nicht.
21. Januar 2016
Am Morgen hatte ich noch Zeit, ein passendes Foto auszuwählen von David für den Nachruf in Saiten. Zum Glück war Franziska Messner-Rast sofort bereit, ein Foto freizugeben. Franziska ist eine grossartige Portraitistin. Um 10 Uhr musste ich bereits wieder auf den Zug. Ich hatte eine visarte Sitzung im Schweizerhof in Bern. Ich wollte unbedingt mit dem drei Uhr Zug nach Luzern fahren. So hatten wir die Gelegenheit viele Traktanden vorzubereiten und in Luzern noch das Kunstmuseum zu besuchen. Die Ausstellung von Michael Buthe sah ich nun das zweite Mal. Das mache ich sehr gerne. So kann ich mit einem neuen "Tagesblick" meine Meinung zur gezeigten Kunst noch einmal hinterfragen und überprüfen. Buthe hat vieles vorweg genommen. Ein grosser Meister der verzaubernden Rituale.
Anschliessend hatten wir eine Besprechung an der HSLU für unser Fest "150 Jahre visarte.schweiz", das wir in den neuen Räumen in Viscosistadt feiern werden. Paul Gruber hat mir dann auf der Rückfahrt im Zug nach St. Gallen alte Räubergeschichten aus dem Rheintal erzählt. Wenn all diese dunklen und absurden Geschichten verjährt sind, würde ich die gerne in einem "Rheinbuch" im Vexer Verlag herausgeben. Ich bin in Oberriet aufgewachsen aber meine Zeit als junger Erwachsener habe ich bereits in St. Gallen erlebt. Da war alles doch schon etwas zivilisierter.
20. Januar 2016
Ich musste früh aufstehen. Peter Surber möchte, dass ich für das Kulturmagazin Saiten einen Nachruf an David Bürkler schreibe. Der muss bis Mittag in der Redaktion sein. Um 10 Uhr habe ich einen Telefontermin mit dem Vertriebsleiter Patrick Schneebeli von Scheidegger & Spiess. Ich interessiere mich für SWIPS. Das ist eine Gruppe von Verlagen, die sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben. Der Vexer Verlag ist als Kleinverlag auf Vernetzung und Gedankenaustauschj angewiesen. Das Gespräch war sehr spannend und aufschlussreich.
19. Januar 2016
Am Abend war ich eingeladen zu einer Besprechung von Buchgestaltungen von Studierenden der HSLU im Sitterwerk. Mägi Zumstein und Valentin Hauri waren das zweite mal mit ihren Studenten für einen Workshop im Sitterwerk. Die Studierenden hatten die Aufgabe, ein fiktives Buch zur Stiftung Sitterwerk und zur Kunstgiesserei zu entwerfen. Ich habe mich gefreut, dass alle Studierenden wie das letzte Mal den Vexer Verlag als Lieblingsverlag auf das Cover gesetzt haben. Mich hat das sehr belustigt und beehrt. Bei der Besprechung wurde klar, dass es für Aussenstehende sehr schwierig ist, die Stiftung Sitterwerk und die Kunstgiesserei auseinander zu halten. Die verschiedenen Bereiche wie die Bibliothek, das Materialarchiv, das Kesselhaus, die Werkstätten und die Giesserei sind in den letzten Jahren zu einer grossen kulturellen Institution zusammen gewachsen. Nach einer sehr lebhaften und und inspirierenden Diskussion mit der Beteiligung von einigen jungen Gestalterinnen und Gestaltern aus St. Gallen kochte und servierte Roland Früh und sein Team ein feines Nachtessen für die Teilnehmenden. An diesem Abend habe ich auch endlich die junge Künstlerin Miriam Sturzenegger kennengelernt. Ich schätze ihre Arbeit sehr und ich freue mich, dass sie von visarte.schweiz ausgewählt wurde für einen Atelieraufenthalt in Paris. Nach dem Essen habe ich einen Spaziergang gemacht bis zur Bushaltestelle. Ein leichter Regen hielt michfrisch und wach, um den Abend zu reflektieren.
18. Januar 2016
Heute nahm ich den acht Uhr Zug nach Zürich. Wir hatten eine sehr anstrengende Startersitzung, um das Fest 150 Jahre visarte zu diskutieren. Die Sitzung dauerte für mich bis zum Abend.
17. Januar 2016
Eigentlich wollten wir um 10 Uhr den Musiksonntagost von klein aber fein in St. Gallen besuchen. Ein Kulturtag mit Lesungen und Musik im kaf. Vor allem die Lesung von Erica Engeler hätte ich gerne erlebt. Wir sind aber total verschlafen. Sorry. Am Abend habe ich dann von Corinne Schatz erfahren, dass David am Samstag 16. Januar im Spital verstorben ist.
16. Januar 2016
Wir sind mit dem Zug nach Basel gefahren. Um 15 Uhr begann im Schaulager eine Feier für Jean-Christoph Ammann. Rund vierhundert Freunde von Jean-Christoph versammelten sich da, um den unvergesslichen und leidenschaftlichen "Direktor der Kunst" zu würdigen. Sir Nichlolas Serota, Bice Curiger, Stephan Balkenhol, John Armleder, Anna Winteler, Stefan Banz, Gilli Stampa und Werner von Mutzenbecher trugen persönliche und teils sehr berührende Erinnerungen mit Jean-Christophe vor. Das anschliessende Konzert von Charlemagne Palestine war sehr schön. Ich konnte in meinen Gedanken abtauchen in meine frühe Zeit als Künstler. Jean-Christoph hat in den frühen 80er-Jahren sehr viel für mich getan. Er hat mich entdeckt, gefördert und er hat mir vor allem eine grosse Sicherheit gegeben, die ich damals in meiner künstlerischen Entwicklung dringend brauchte. Ich weiss nicht wie ich den Skandal von Fribourg, als meine Bilder vom Staatsanwalt aus der Ausstellung heraus beschlagnahmt wurden, ohne den Rückhalt von Jean-Christoph geschafft hätte. Er war ein Mensch, der an die Kraft und an die Energie von Kunst geglaubt hat. Seine Leidenschaftlichkeit im Umgang mit Kunst hat mir immer Mut gemacht und ungeahnte kräfte verliehen.
Es war unglaublich wie viele Freundinnen und Freunde aus dem Kulturbetrieb der letzten 35 Jahren an diesem Anlass mit dabei waren. Ich hatte das Gefühl, dass meine Batterien wieder richtig aufgeladen werden. Lieber Jean-Christoph, ich danke dir.
Nach einem Essen in der Kunsthalle sind wir dann in der Nacht mit dem stark verspäteten Nachtzug erst um ca. 2 Uhr Morgens wieder in St. Gallen eingetroffen.
15. Januar 2016
um 12 Uhr hatte ich eine Besprechung mit Maria Josefa Lichtsteiner und der jungen Grafikerin Katja Bruhin aus Luzern. Wir planen ein Buch mit dem Titel: Herbarium der Sehnsucht. Die Buchpremiere und die Garteneröffnung von Maria wird am 8. Mai im Bruder Klaus Museum in Sachseln stattfinden. Ich glaube dieses Buch wird wunderbar. Dieses Projekt entstand im Rahmen des Kunstprojekts Sehnsucht, das die Albert Köchlin Stiftung ausgeschrieben hatte.
Nach der Sitzung bin ich mit Monika zusammen nach Chur gefahren für die Ausstellungseröffnung von Lilly Keller in der Galerie von Thomas Zindel. Ich kenne Thomas seit den ganz frühen 80er-Jahren und habe ihn aber seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Lilly ist einfach grossartig. Ich bewundere ihren Schwung und ihre Unerschrockenheit in der Produktion von Kunst. Wir konnten nicht lange bleiben, weil ein Freund von uns mit einer Geburtstagsüberraschung im Hotel und Restaurant "Wunderbar" in Arbon geehrt werden sollte. Das ist ein sehr spezieller Ort. Das Gebäude wurde als Landipavillon für die EXPO 64 in Lausanne gebaut , anschliessend abgebrochen und in Arbon wieder aufgebaut. Der sehrschöne, schlicht gehaltene Pavillon diente lange Zeit als Kantine der Firma Saurer - oder war es Sulzer? Egal, der Abend in Arbon hat Spass gemacht.
14. Januar 2016
Nach dem Mittagessen habe ich einen langen Besuch im Kantonsspital gemacht. David war sehr müde und schwach. Er konnte kaum sprechen aber er war immer wieder kurze Momente ganz wach. Zur Beruhigung lief klassische Musik im Hintergrund. Die Zeit, die ich in grosser Stille neben David verbrachte, war für mich ein schöner und meditativer Abschied von einem ganz einzigartigen Künstlerkollegen.
13. Januar 2016
Heute habe ich erfahren, dass David Bürkler in der Nacht mit einem Oberschenkelhalsbruch in das Kantonsspital eingeliefert werden musste. Ich habe meine Teilnahme an der grossen Sitzung "Urheberrechtsgespräch" vom Donnerstag in Bern absagen müssen, um mich um David zu kümmern. Ich hatte dann einen einsamen Schreib- und Büro- Tag. Manchmal komme ich kaum von meinem PC los. Texte schreiben, Konzepte entwickeln, Briefe schreiben, Rechnungen bezahlen, Anfragen beantworten, viel Telefonieren und organisieren. Erholsam ist es dann zwischendurch wenn ich einfach Bücherpakete vorbereiten und zur Post bringen kann. Ich verbinde diese Arbeit immer mit einem Spaziergang. Wenn es sehr viele Bestellungen zu erledigen gibt, fahre ich dann mit meinem "Geschäftswagen" zur Post. Das ist mein alter, klapperiger Fahrradanhänger. Um 17 Uhr hatte ich eine Sitzung mit der Fachkommission HF bildende Kunst, die ich seit einigen Jahren präsidiere. Ich habe den Bus verpasst und bin das erste Mal zu spät gekommen. Das hat mich sehr peinlich berührt. Na ja - wir haben dann doch alle Fragen in der geplanten Zeit durchdiskutieren können. Ich hoffe sehr, dass der nächste Lehrgang wieder durchgeführt werden kann. Die Konkurrenz von den Fachschulen Zürich, Basel und Luzern ist sehr gross.
12. Januar 2016
Ich hatte am Morgen ein gutes Telefongespräch mit Franziska Messner-Rast. Sie hat viele Fotos gemacht von David Bürkler und von seinen Werken anlässlich der Ausstellung in der Galerie Adrian Bleisch 2014. Es ist beruhigend zu wissen, dass sehr viel Fotomaterial archiviert ist. Am Nachmittag habe ich viele alte Editionen vom Vexer Verlag verpackt, die ich Vera schon vor Jahren geschenkt habe. Nun gibt es zufällig eine Möglichkeit die Sachen endlich nach Berlin zu bringen. Am Abend habe ich, zusammen mit Corinne Schatz, Gret Graf getroffen, um das geplante Buch über David Bürkler zu besprechen. Ich freue mich sehr auf dieses Projekt und hoffe, dass es David schon bald wieder besser geht. Er musste vor Weihnachten in die Geriatrie eingeliefert werden zur Erholung.
10. Januar 2016
Gestern Abend hat Monika ein feines Geburtstagsessen für gute Freunde von uns gekocht. Das war ein sehr lustiger Abend mit erhellenden Anekdoten aus dem Alltag einer Familie mit drei Söhnen. Heute sind wir zu einem traditionellen, familiären Lachs-essen eingeladen.
9. Januar 2016
Heute habe ich eine überraschende Anfrage bekommen. Schüler und Schülerinnen, die die Berufsmatura machen, wollten einen Kommentar von mir zu einem Kunst am Bau Projekt. Jetzt habe ich Lust diesen Text zu veröffentlichen.
Hier mein Text:
Doppelfigur, 1993, Pappelholz
Bildungsdepartement Kanton St. Gallen, Davidstrasse 31
Sehr geehrte J. B. und Mitschüler,
Es freut mich, dass ihr euch mit meiner Holzskulptur Doppelfigur von 1993 auseinandersetzt. Die Skulptur habe ich speziell für diesen Ort gemacht. Den Auftrag bekam ich von der Helvetia Versicherung, die damals in diesem Gebäude arbeitete. Das Gebäude war frisch renoviert und die Kunstkommission der Versicherung fragte mich an, ob ich ein Kunstwerk für das Foyer machen würde.Ich hatte die Idee, in diesem Raum eine Skulptur zu entwickeln, die von beiden Seiten die gleiche aufstrebende Figur darstellt, die nur leicht in der Bewegung variiert. Ich wollte, dass die Besucher die das Gebäude durch den Hintereingang betreten die vermeintlich gleiche Figur sehen, wie die Benutzerinnen des Vordereingangs.
Mich interessiert in meiner Arbeit der Moment der Bewegung. Eine Holzskulptur verharrt ja nach der Vollendung in der immer gleichen Pose. Mit meinem "Trick", die gleiche Figur zweimal mit der Motorsäge in das Holz zu schneiden verwandelt sich diese "Starre" in eine leichte, tranceartige und fast tänzerische Bewegung. Ich habe damals vor allem Männer dargestellt weil ich als Mann mich selber als mein Modell empfand.
Kunst heisst ja immer auch zu reflektieren. Ich bin also nicht nur mein eigens "körperliches Modell" sondern auch mein eigenes "Denkmodell". Nicht nur unser Körper bewegt sich - auch unser Geist ist in dauernder Bewegung. Dabei ist nicht alles durch uns steuerbar. Es gibt Zufälle, Überraschungen, neue Erkenntnisse und Begegnungen, die unser Leben und unser Handeln mitbestimmen. Das ist auch in der Kunst so. Das Ungewisse, das Unbekannte, das Überraschende ist für mich bei jeder künstlerischen Tätigkeit eine Herausforderung und ein grosser Spassfaktor.
In einer Empfangshalle begegnen sich immer wieder Menschen die sich nicht kennen. An diesem Ort kommen nun noch meine zwei nackten Männer als weiteres irritierendes Element dazu. Es könnte ja sein, dass diese Doppelfigur etwas in den Betrachterinnen und Betrachtern auslösen kann. Dass ER die Menschen daran erinnert dass wir alle nackt geboren sind und dass Kleidung, Schmuck und Reichtum Zugaben sind, die wir uns selber erarbeiten müssen. Da stellt sich dann für uns Menschen (und da gehören auch die Männer dazu) die grosse Frage nach unseren Werten, unserer Solidarität, unserer sozialen Haltung und unserem Sinn für Gerechtigkeit.nur unser Körper bewegt sich - auch unser Geist ist in dauernder Bewegung. Dabei ist nicht alles durch uns steuerbar. Es gibt Zufälle, Überraschungen, neue Erkenntnisse und Begegnungen, die unser Leben und unser Handeln mitbestimmen. Das ist auch in der Kunst so. Das Ungewisse, das Unbekannte, das Überraschende ist für mich bei jeder künstlerischen Tätigkeit eine Herausforderung und ein grosser Spassfaktor.
Ein sehr spezieller und interessanter Faktor bei Kunst am Bau ist die Langzeitwirkung eines Kunstwerks. Menschen die an diesem Ort über längere Zeit arbeiten und die täglich mehrmals an dieser Doppelfigur vorbei gehen, entwickeln eine ganz persönliche und sich immer wieder verändernde Beziehung zu diesem Werk. Ein Kunstwerk garantiert in unserer schnelllebigen Zeit Sicherheit und Konstanz, die uns oft fehlen, unabhängig davon ob uns das Werk gefällt oder nicht.
Josef Felix Müller, 09.01. 2016
8. Januar 2016
Heute hatte ich eine lange und interessante Sitzung bei der Agentur Alltag. Wir haben das Jubiläum 150 Jahre visarte.ch besprochen. Nach der Sitzung musste ich vom Riethüsli zu Fuss bis zum Marktplatz gehen. Die ganze Stadt war wegen zwei Unfällen verstopft. Ich musste dann mit dem Taxi nach Hause. Wir erwarteten Besuch und als Feuermeister war Pünktlichkeit angesagt. Monika hat wunderbar gekocht und der Abend war sehr unterhaltsam.
6. Januar 2016
Gestern habe ich den ganzen Nachmittag gekocht. Wir haben alle Helfer-innen eingeladen, die beim Vexer Fest mitgeholfen haben. Menga, Vanja, Eva, Carole, Elsbeth und Walter. Um 19 Uhr sassen wir draussen am Feuer und genossen ein Tomatensüppchen von Monika. Um acht gingen wir ins Haus. Ich servierte ein feines Pilzgemüse, Spinat, Bohnen mit verschiedenen Karotten und einem Peruanischen Gemüse (Name vergessen) und selbstgeschnittene Pommes aus dem Backofen und dazu Fischfrikadellen nach einem Israelisch - Syrischen Rezept. Dazu einen feinen Rotwein, von dem ich ehrlich gesagt einiges zu viel getrunken habe. Heute war ich erst am Mittag wieder einsatzfähig.
2016: Das Jahr hat gut begonnen.
Die Festtage waren wunderbar. Viel Familie, gute Zeiten, zusammen mit Vera, feinstes Essen, gute Gespräche. Ich schwebe immer noch auf der Wolke des grossen Festes zum 30-jährigen Vexer Jubiläum.